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Zeit und Ruhe zum Forschen

Wissenschaftler können sich ab sofort für vier Förderprogramme des Freiburg Institute for Advanced Studies bewerben

Freiburg, 31.07.2018

Zeit und Ruhe zum Forschen

Foto: Sandra Meyndt

Der Freiburger Mathematikprofessor Stefan Kebekus ist seit Oktober 2017 Fellow am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS), dem internationalen Forschungskolleg der Albert-Ludwigs-Universität. Zusammen mit Prof. Dr. Annette Huber-Klawitter und Prof. Dr. Wolfgang Soergel vom Institut für Mathematik leitet er den FRIAS-Forschungsschwerpunkt „Cohomology in Algebraic Geometry and Representation Theory“. In den vergangenen zehn Monaten hat das Team mehr als 45 Mathematikerinnen und Mathematiker mit den Schwerpunkten Geometrie, Algebra, Zahlentheorie und Darstellungstheorie aus Freiburg und der ganzen Welt für Fachgespräche zusammengebracht. Im Juli 2018 endet die Förderung. Sophie Baar hat Kebekus gefragt, wie er von dem Fellowship profitiert hat.


Das Freiburg Institute for Advanced Studies bietet vier Förderprogramme an. Foto: Sandra Meyndt

Herr Kebekus, wieso haben Sie sich für ein FRIAS-Fellowship beworben?

Stefan Kebekus: Seit 2012 arbeite ich mit Annette Huber-Klawitter und Wolfgang Soergel zusammen. Gemeinsam haben wir damals bei der Deutschen Forschungsgesellschaft die Förderung eines Graduiertenkollegs eingeworben. Unser Fokus liegt dort natürlich auf der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Uns selbst bleibt wenig Zeit, um gemeinsam an einem Forschungsprojekt oder einer Fragestellung zu arbeiten. Das wollten wir ändern. Unser Ziel war es, unser Fachwissen in den verschiedenen Teilgebieten der Mathematik zusammenzubringen und uns mit internationalen Forschenden auszutauschen.

Was hat Ihnen der Aufenthalt am FRIAS ermöglicht?

Die Förderung hat uns in erster Linie Zeit und Ruhe gegeben, die in der Mathematik besonders wichtig sind. Fördergelder sind, auch in der Mathematik, oft mit viel administrativem Aufwand verbunden, sodass ich nach erfolgreicher Einwerbung oft weniger Zeit für die eigentliche Forschung habe als vorher. Das ist am FRIAS anders; hier konnte ich mich in den letzten Monaten auf meine eigene Forschung konzentrieren. In vielen langen Gesprächen mit meinem Kollegen Florian Ivorra von der Universität Rennes habe ich eine Menge über Hodge-Module gelernt, was meine eigene Forschung enorm vorangebracht hat. Im normalen Universitätsalltag ist so etwas oft nicht möglich. Das FRIAS hat uns bei der Administration und insbesondere in der Betreuung der Gäste unterstützt, von denen viele bereits jetzt signalisiert haben, dass sie gerne zurückkommen würden.


Ein FRIAS-Fellowship kann vieles ermöglichen: Stefan Kebekus schätzte neben der Zeit und Ruhe zum Arbeiten vor allem die Kooperation mit führenden internationalen Wissenschaftlern. Foto: Patrick Seeger

Wie geht es für Sie und für das Forschungsprojekt weiter?

Mit vielen Forscherinnen und Forschern, die bei uns zu Gast waren, werde ich über den Förderzeitraum hinaus weiter zusammenarbeiten. Zudem sind wir gerade mit Kolleginnen und Kollegen aus Basel und Strasbourg im Gespräch und möchten unsere Kooperation weiter ausbauen.

 

Jetzt bewerben

Bis zum 31. Oktober 2018 sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Freiburg eingeladen, sich für das akademische Jahr 2019/20 für vier Förderprogramme zu bewerben.

Senior Fellowships werden für die Dauer von zehn Monaten vergeben. Das Stipendium sieht eine fünfzigprozentige Befreiung von den Lehrverpflichtungen vor, die vom FRIAS mit bis zu 27.000 Euro finanziert wird.

Junior Fellowships werden für die Dauer von zehn Monaten vergeben. Die Stipendien umfassen eine Befreiung von den Lehrverpflichtungen, die vom FRIAS mit bis zu 16.000 Euro finanziert wird.

Nachwuchskonferenzen können zwischen September 2019 und April 2020 am FRIAS stattfinden und werden organisatorisch und finanziell mit bis zu 8.000 Euro unterstützt.

Projektgruppen werden mit einer Dauer von 12 bis 15 Monaten gefördert, um eine professionelle Kooperation in einem frühen Forschungsstadium zu ermöglichen. Jede Projektgruppe erhält 20.000 Euro und organisatorische Unterstützung.

Internationale Forschende, unabhängig von ihrer Nationalität und ihrem Forschungsgebiet, können sich zudem noch bis zum 15. September 2018 für das Marie S. Curie FRIAS COFUND Fellowship Programme (FCFP) bewerben.