Neue Ideen im Dreiländereck
Freiburg, 06.04.2021
Der Kreativität sollen keine Grenzen gesetzt werden: Am 21. und 22. April 2021 finden zum ersten Mal die „KTUR Startup & Innovation Nights“ statt. An zwei aufeinander folgenden Abenden bietet das Projekt „Knowledge Transfer Upper Rhine“ (KTUR) sowohl Forschenden, Studierenden als auch Unternehmerinnen und Unternehmern aus der Oberrheinregion die Möglichkeit, sich grenzübergreifend zu vernetzen und gemeinsam innovative Projektideen für die Zukunft zu erarbeiten. Dr. Frauke Lorenzen vom Gründerbüro der Universität Freiburg koordiniert für KTUR den Schwerpunkt „Gründen am Oberrhein“. Sebastian Unsicker hat mit ihr gesprochen.
Innovationen aus dem Oberrhein. Es braucht kreative Köpfe für die Herausforderungen von morgen. Foto Sandra Meyndt
Frau Lorenzen, KTUR möchte das Potenzial des Dreiländerecks für Transfer nutzen. Was genau ist mit Transfer gemeint?
Frauke Lorenzen: Das Projekt KTUR ist auf Wissens- und Technologietransfer insgesamt ausgerichtet. Wir wollen damit die wechselseitige Interaktion zwischen Hochschulen, aber auch zwischen weiteren Innovationsakteuren, zum Beispiel aus der Wirtschaft, verstärken. Dazu gehören etwa Vernetzungs- und Weiterbildungsangebote. Die Universität Freiburg betreut im Rahmen des Projekts das Thema „Gründen am Oberrhein“. Das ist natürlich ein spezieller Ausschnitt von Technologietransfer, der vor allem das Thema Gründen und Start-ups in den Blick nimmt.
Warum eignet sich das Dreiländereck besonders gut dafür?
Die Metropolregion Oberrhein im Dreiländereck Deutschland, Frankreich und Schweiz ist ein ganz besonderes Gebiet: Hier haben wir Hochschulen, die alle Fachdisziplinen abdecken und Spitzenforschung betreiben, hier sind leistungsfähige Unternehmen und innovative Start-ups ansässig. Die Zusammenarbeit und der Austausch über die Landesgrenzen hinweg sind dabei ein Gewinn. Wir konkurrieren mit anderen Innovationszentren wie Berlin oder München, und KTUR ist eine gute Möglichkeit, um das Profil der Region zu schärfen und mehr Sichtbarkeit zu erreichen.
Frauke Lorenzen möchte mit dem Projekt KTUR den Unternehmergeist am Oberrhein stärken. Foto: Sandra Meyndt
Für welche Fächer ist das Angebot attraktiv?
Freiburg ist eine Volluniversität und hat dadurch eigentlich ein großes Potenzial. Wir haben Gründungen aus allen Fakultäten, dazu gehören Start-ups aus dem Bereich der Medizin, der Technik, aber auch aus den Geisteswissenschaften. Bei den „KTUR Startup & Innovation Nights“ konzentrieren wir uns aber auf die zwei Themencluster „Health/Life Sciences“ und „Green-Tech“.
Wie viel Unternehmergeist steckt in der Universität Freiburg?
Perspektivisch könnte das noch sehr viel mehr sein, und genau das wollen wir mit KTUR bezwecken: den Unternehmergeist wecken. Wir möchten für das Thema Ausgründungen begeistern. Erfolgreich waren wir zum Beispiel mit dem Auftakt der „PhD Talks“, einer Veranstaltung, bei der etwa 50 junge Forscherinnen und Forscher teilgenommen haben. Bei dieser KTUR-Reihe berichten Gründerinnen und Gründer aus dem Dreiländereck, wie sie den Pfad der Wissenschaft verlassen und ein Unternehmen gegründet haben. Die Veranstaltung richtet sich nicht nur an Promovierende, sondern auch an Studierende und Postdocs. Sie alle bekommen einen Einblick in unterschiedliche unternehmerische Wege und grenzüberschreitende Unterstützungsmöglichkeiten.
KTUR möchte unterschiedliche Akteurinnen und Akteure vernetzen. Welche Rolle spielen dabei die Zusammenarbeit oder der Teamgedanke?
Eine sehr große. Fast alle Gründungen starten im Team, es ist das tragende Element eines Start-ups. Jeder Mensch hat seine besonderen Qualitäten, und idealerweise besteht ein Team aus Personen, deren Qualitäten sich ergänzen. Jemand bringt die Kreativität mit, jemand ist für die Technik zuständig, eine andere Person kümmert sich um die Finanzen, und dann braucht es noch jemanden, der sich mit dem Vertrieb auskennt. Das Thema „Team Building“ wird sogar in der nächsten Ausgabe unserer „PhD Talks“ am 15. April behandelt.