Zwei „ERC Starting Grants“ gehen an die Universität Freiburg
Freiburg, 22.11.2022
Zwei Forschende der Universität Freiburg bekommen jeweils einen „Starting Grant“ des Europäischen Forschungsrats (ERC): Der Physiker Dr. Lukas Bruder und der Psychologe Dr. Bastian Schiller erhalten eine Förderung von jeweils rund 1,5 Millionen Euro für fünf Jahre. Die Auszeichnung gehört zu den renommiertesten Forschungspreisen der Europäischen Union. Der ERC unterstützt damit junge Wissenschaftler*innen, die einige Jahre nach ihrer Promotion eine unabhängige Karriere beginnen und eine eigene Arbeitsgruppe aufbauen wollen.
Lukas Bruder: Projekt MULTIPLEX (Multidimensional interferometric photoelectron spectroscopy with extreme ultraviolet photons)
Der Physiker Dr. Lukas Bruder erhält einen ERC Starting Grant für Forschungen zu photochemischen Prozessen auf molekularer Ebene. „Photochemische Reaktionen dominieren unser Leben, weshalb es von hoher Relevanz ist, solche Prozesse im Detail zu verstehen“, sagt Bruder. „Bisher ist es allerdings schwierig, diese Prozesse in einzelnen Molekülen lückenlos und mit hoher Auflösung zu vermessen.“
Sein Projekt MULTIPLEX (Multidimensional interferometric photoelectron spectroscopy with extreme ultraviolet photons) wird eine neue Untersuchungsmethode entwickeln, um photochemische Reaktionen mit besonders hoher Auflösung und Detailtiefe zu vermessen. Dazu werden einzelne Moleküle im Ultrahochvakuum bei sehr kalten Temperaturen präpariert und mit extremultravioletter Strahlung untersucht. Die hohe Auflösung und hohe Detailtiefe wird durch ein neues interferometrisches Messverfahren erreicht.
www.nanophysics.uni-freiburg.de/en/members/lukas-bruder
Bastian Schiller: Projekt SODI (From face-to-face to face-to-screen: Social animals interacting in a digital world)
Der Psychologe Dr. Bastian Schiller erhält einen ERC Starting Grant für seine Forschung zu digitalen sozialen Interaktionen. „Im Zuge von Pandemie und fortschreitender Digitalisierung verlagern sich unsere sozialen Kontakte zunehmend in den digitalen Raum“, sagt Schiller. „Die psychologischen und biologischen Unterschiede sozialer Interaktionen von Angesicht zu Angesicht und digitaler Interaktionen sind aber noch weitgehend unverstanden.“
In seinem Projekt SODI (From face-to-face to face-to-screen: Social animals interacting in a digital world) verwendet Schiller einen multimethodalen Ansatz, der experimentell-psychologische Interaktionsparadigmen ebenso nutzt wie Selbstberichte, neurophysiologische Messungen und experimentelle Verabreichungen von Hormonen. „Ziel ist es“, erklärt Schiller, „die Vor- und Nachteile von digitalen Interaktionen zu verstehen und gleichzeitig neue Wege zu erforschen, digitale Interaktionen sozial anzureichern, etwa durch Berührungen oder die Präsentation ‚sozialer Gerüche‘.“
www.psychologie.uni-freiburg.de/abteilungen/psychobio/team/schiller
Faktenübersicht:
- Jede*r in der aktuellen Vergaberunde der Starting Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC) ausgewählte Wissenschaftler*in erhält bis zu fünf Jahre lang insgesamt bis zu 1,5 Millionen Euro.
- Dr. Lukas Bruder forscht und lehrt am Physikalischen Institut der Universität Freiburg. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der experimentellen Untersuchung ultraschneller molekularer Prozesse.
- Dr. Bastian Schiller ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Biologische Psychologie, Klinische Psychologie und Psychotherapie (Prof. Dr. Markus Heinrichs) am Institut für Psychologie der Universität Freiburg. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Untersuchung der psychobiologischen Grundlagen (pathologischer) sozialer Interaktionen.
Pressefotos zum Download:
Lukas Bruder. Foto: Markus Herb | |
Bastian Schiller. Foto: Anna und Alfred Fotografie |
Kontakt:
Dr. Lukas Bruder
Physikalisches Institut
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-8405
E-Mail: lukas.bruder@physik.uni-freiburg.de
Dr. Bastian Schiller
Institut für Psychologie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-97741
E-Mail: schiller@psychologie.uni-freiburg.de
Annette Kollefrath-Persch
Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761 / 203-8909
E-Mail: annette.persch@zv.uni-freiburg.de