Artikelaktionen

Sie sind hier: Startseite Newsroom Pressemitteilungen … Die zeitliche Dimension der Muße

Die zeitliche Dimension der Muße

Der Sonderforschungsbereich 1015 veranstaltet im Wintersemester eine Vortragsreihe

Freiburg, 18.10.2019

Die zeitliche Dimension der Muße

Foto: Sandra Meyndt

Unsere heutige Kultur ist geprägt von Unruhe, Leistungsdruck und Beschleunigung. Im Gegenzug werden Vorstellungen von Muße wiederbelebt, die ein gutes Leben zu ermöglichen scheinen, aber auch als Provokation begriffen werden können. Der Kieler Philosoph Prof. Dr. Ralf Konersmann geht in seinem Vortrag „Unruhe als Passion: Zur Lage der Muße“ auf Grundzüge der Unruhekultur, klassische Ideen der Muße und auf die Frage ein: Was bedeutet Muße heutzutage? Die Veranstaltung am 24. Oktober 2019 ab 18.15 Uhr im Veranstaltungssaal der Universitätsbibliothek, Platz der Universität 2, ist der Beginn einer öffentlichen Vortragsreihe, die der Sonderforschungsbereich 1015 „Muße. Grenzen, Raumzeitlichkeit, Praktiken“ in Kooperation mit dem Studium Generale der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Wintersemester 2019/20 veranstaltet. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Reihe unter dem Titel „Die zeitliche Dimension der Muße“ nähert sich dem Thema von unterschiedlichen Fachdisziplinen her: Forscherinnen und Forscher aus der Philosophie, Soziologie, Psychologie, Anglistik sowie der Islamwissenschaft untersuchen das Phänomen aus ihrer jeweiligen Perspektive.

Der Münchner Soziologe Prof. Dr. Stephan Lessenich spricht am 21. November über das Thema „Gut Ding braucht (W)Eile: Die Politik mit dem Potenzial und ihre Widersprüche.“ Um den Strand als Fluchtort aus dem Alltag und als Ziel des Massentourismus geht es im Vortrag „Spiel und Tod am Strand“ von der Anglistin Prof. Dr. Virginia Richter am 5. Dezember. Die Psychologin Prof. Dr. Sabine Sonnentag referiert am 12. Dezember über „Alltägliche Erholung von der Arbeit. Ein erster Schritt zur Muße?“. Am 23. Januar 2020 geht es beim Philosophen Prof. Dr. Andreas Arndt um das Thema „,Brüder, zur Sonne, zur Freiheit.‘ Das Reich der Freiheit als freie Zeit.“ Zum Abschluss spricht der Islamische Theologe Prof. Dr. Milad Karimi am 30. Januar 2020 im Vortrag „In der Zeit nicht in der Zeit sein. Zur Zeitlichkeit und Muße aus dem Geiste des Islam“ über die Bedeutung der Muße im Islam. Die Veranstaltungen sind ebenfalls kostenlos, richten sich an die breite Öffentlichkeit und finden in den folgenden Wochen jeweils donnerstags ab 18.15 Uhr im Veranstaltungssaal der Universitätsbibliothek statt. Ausnahme: Der Vortrag von Milad Karimi am 30. Januar 2020 findet im Hörsaal 1098 des Kollegiengebäudes I, Platz der Universität 3, statt.

Der SFB 1015 untersucht Kulturen der Muße und rückt dabei die gesellschaftlichen und gesellschaftspolitischen Aspekte des Themas ins Zentrum. Während in der ersten Förderphase von 2013 bis 2016 schwerpunktmäßig historische Gegenstände wie etwa Muße und Gender im Russland des 19. Jahrhunderts oder die römische Briefliteratur erforscht wurden, widmen sich die aktuell 15 wissenschaftlichen Teilprojekte der zweiten Förderphase vermehrt Phänomenen der Gegenwart. Forschungen zu Muße-Kursen im Zeichen der Selbstoptimierung oder psychologische Untersuchungen zu Mußeräumen leisten einen Beitrag zur heutigen Debatte um die Bereitstellung und Verwendung zeitlicher Ressourcen.

 

Programm der Vortragsreihe

Informationen zum Sonderforschungsbereich

 

Kontakt:
Prof. Dr. Peter Philipp Riedl
Deutsches Seminar
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-3294