Promovieren mit Plan und Struktur
Freiburg, 24.04.2014
Graduiertenschulen und -programme werden an Universitäten immer beliebter. Doch wie beurteilen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Strukturen, die ihnen bessere Betreuung, Vernetzung und Weiterbildung während ihrer Promotion gewährleisten sollen? Valentin Klotzbücher und Ute Schulze vom Institut für Allgemeine Wirtschaftsforschung der Universität Freiburg haben in einer Studie untersucht, wie Promovierende der Hermann Paul School of Linguistics Basel-Freiburg (HPSL) das Programm bewerten. Die Kriterien lauteten Qualität des Angebots – etwa im Hinblick auf Kurse und Workshops – sowie der Arbeitsbedingungen, Betreuung, Forschungsmotivation und Karriereperspektiven. Das Urteil des wissenschaftlichen Nachwuchses fällt positiv aus: Die Linguistinnen und Linguisten beurteilen vor allem die Nützlichkeit und die Qualität des Angebots der Graduiertenschule mit sehr gut. Auch auf eine Karriere in der Wissenschaft sehen sich die Promovierenden durch die Graduiertenschule besser vorbereitet.
Der Vergleich zur traditionellen Promotion, bei der die Doktorandinnen und Doktoranden mehr auf sich selbst gestellt sind, zeigt: In der Graduiertenschule besprechen die Promovierenden ihre Arbeit öfter mit den Betreuerinnen und Betreuern, präsentieren ihre Ergebnisse häufiger in der Gruppe und diskutieren somit mehr über Fortschritte ihrer Arbeit. Im Rahmen dieser Strukturen fühlen sie sich besser in die Forschungsgemeinschaft eingebunden.
90 Prozent der Befragten benoteten die Workshops der HPSL mit sehr gut oder gut; 75 Prozent beschreiben ihre Motivation für akademische Forschung als sehr stark oder stark. Fast Dreiviertel der Doktoranden strebt eine Stelle in der akademischen Forschung an, für welche sich 82 Prozent der Befragten durch das Doktorandenprogramm gut vorbereitet fühlen. Dies gilt nicht für eine Karriere außerhalb der Forschung: Nur 20 Prozent empfinden eine Promotion als gute Vorbereitung für Berufe außerhalb der Wissenschaft.
Für die Studie hat das Team 130 aktuelle und 138 ehemalige Doktoranden befragt. Die Projektleiter waren Prof. Bernd Fitzenberger, Ph.D., Abteilung für Empirische Wirtschaftsforschung und Ökonometrie, und Prof. Dr. Stefan Pfänder, Romanisches Seminar der Albert-Ludwigs-Universität. Die Hermann Paul School of Linguistics ist an den Universitäten Freiburg und Basel/Schweiz angesiedelt und bietet eine internationale und fächerübergreifende strukturierte Doktorandenausbildung. Dazu gehören zum Beispiel eine intensivere Betreuung, die Teilnahme an wissenschaftlichen Veranstaltungen oder ein besserer Zugang zu Stipendien.
Kontakt:
Ute Schulze
Institut für Allgemeine Wirtschaftsforschung
Abteilung für Empirische Wirtschaftsforschung und Ökonometrie
Alberts-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203- 2341
E-Mail: ute.schulze@vwl.uni-freiburg.de
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