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Management des Hasses

Vortrag des Anthropologen Nitzan Shoshan am 10.07.2018 über Rechtsextremismus in Deutschland

Freiburg, 03.07.2018

Management des Hasses

Foto: Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie

Eineinhalb Jahre lang hat der israelische Anthropologe Prof. Dr. Nitzan Shoshan bei seiner Feldforschung die rechtsextreme Szene in Berlin untersucht. Seine Analyse hat er 2016 in der Monografie „The Management of Hate. Nation, Affect and the Governance of Right-Wing Extremism in Germany“  veröffentlicht. Er kritisiert darin unter anderem die Versuche staatlicher Politik, der Fremdenfeindlichkeit entgegenzuwirken, als unzureichend: Anstatt Jugendliche in die rechtsextreme Ecke zu stellen, wäre es sinnvoller, sie auf eine Art und Weise zu integrieren, dass sie ihre nationalistischen und rassistischen Einstellungen überdenken. Im Kolloquium des Instituts für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie, das sich im Sommersemester 2018 mit den Themen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus auseinandersetzt, stellt Shoshan seine Thesen vor und berichtet über die Herausforderungen qualitativer Sozialforschung in rechtsextremen Milieus. Seine Studie wurde 2017 mit dem „William A. Douglass Prize in Europeanist Anthropology“ der American Anthropological Association (AAA) ausgezeichnet, der weltweit wichtigsten anthropologischen Fachgesellschaft.