Transfer, wissenschaftliche Kompetenz, Barrierefreiheit
Freiburg, 22.08.2018
Die Universität Freiburg vergibt 2018 den Universitätslehrpreis für außerordentliche Leistungen an Dr. Sarah May, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie, sowie an Dr. Götz Fabry und Ariane Zeuner vom Institut für Medizinische Psychologie und Soziologie. Das Preisgeld für diese Auszeichnung beträgt jeweils 5.000 Euro. Den Sonderpreis für herausragendes studentisches Engagement bekommt Andreas Hanka. Diese mit 500 Euro dotierte Auszeichnung erhält der Lehramtsstudent für seinen Einsatz für die Belange von Studierenden mit Behinderung oder chronischer Erkrankung.
Sarah May: Forschungsorientierte Lehre als Chance
Seit ihrem Stellenantritt im Oktober 2016 leitet Sarah May am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie projektorientierte Bachelor- und Masterseminare. Diese am Lehrkonzept des Forschenden Lernens orientierten Veranstaltungen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie kulturanthropologisches Wissen aufbereiten, öffentlichkeitsnah vermitteln und Impulse in gesellschaftlichen Debatten und Diskursen setzen. Mittels Exkursionen, Projekten oder Ausstellungen eröffnet sie ihren Studierenden die Möglichkeit, eigene Forschungsergebnisse zu präsentieren. Beispiele für Projekte mit Studierenden der vergangenen Jahre sind etwa die Ausstellung „WarteArt“ im Uniseum oder das Buch „Platz da!“, in welchem Masterstudierende unter Mays Leitung Praktiken urbaner Verdichtung in Freiburg ethnografisch erarbeiteten. So vertiefen die Studierenden nicht nur ihr individuelles Fachwissen, sondern schulen auch Kompetenzen zum eigenständigen wissenschaftlichen Arbeiten sowie zum anwendungsorientierten Präsentieren. Mit ihrem projektorientierten Unterricht und der kooperativen Betreuung von studentischen Forschungsprojekten gestaltet May die Entwicklung des Instituts für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie maßgeblich mit.
Sarah Mays Projekte „WarteArt“ und „Platz da!“ im Online-Magazin der Universität Freiburg.
Götz Fabry und Ariane Zeuner: Wissenschaftliche Kompetenz für Praxis und Forschung
Angehenden Medizinerinnen und Medizinern wissenschaftliche Kompetenzen zu vermitteln ist das Ziel des Seminars von Götz Fabry und Ariane Zeuner. Methodische und statistische Grundlagen sind nicht nur für Promotions- und Forschungsvorhaben relevant. Da nahezu täglich neue medizinische Erkenntnisse veröffentlicht werden, sollen die Studierenden früh lernen, Ergebnisse kritisch zu betrachten. Auch bei der späteren Behandlung von Patientinnen und Patienten ist es wichtig, über wissenschaftliche Kenntnisse und Methoden zu verfügen. Deshalb lernen die Studierenden bereits im ersten Studienjahr die Grundlagen guter wissenschaftlicher Praxis kennen. Im Verlauf des Seminars festigen sie ihr Wissen mithilfe von Fallbeispielen oder Studien, wobei sie auf ein umfangreiches multimediales Online-Angebot zurückgreifen können. Dabei arbeiten sie abwechselnd im Selbststudium und in kleinen Teams, unterstützt von studentischen Tutorinnen und Tutoren. Dozierende unterschiedlicher klinischer Fächer, wie etwa der Evidenzbasierten Medizin oder der Epidemiologie, ergänzen übergeordnete Aspekte zur klinischen Anwendung oder zu aktuellen Forschungsprojekten. Das Team hat mit dem seit 2012 stetig weiterentwickelten Seminar Impulse zur Weiterentwicklung des Curriculums an der Medizinischen Fakultät gesetzt und das Thema der Wissenschaftlichkeit in der ärztlichen Ausbildung in verschiedenen Kongressbeiträgen auf überregionaler Ebene vorangebracht.
Andreas Hanka: Einsatz für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung
Seit 2009 engagiert sich Andreas Hanka in verschiedenen Ausschüssen und Gremien: Er war studentisches Mitglied des Universitätsrats der Albert-Ludwigs-Universität, von 2014 bis 2017 Vorstandsmitglied des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) sowie „Studieren-ohne-Hürden“-Referent der Freiburger Verfassten Studierendenschaft. Während seiner achtjährigen Mitgliedschaft im Referat „Studieren-ohne-Hürden“ widmete er sich sowohl innerhalb der Universität Freiburg als auch darüber hinaus dem Abbau der vielfältigen Barrieren für Studierende mit Behinderung oder chronischer Erkrankung. Hanka beteiligte sich beispielsweise an der Einführung der Stelle der Beauftragten für Studierende mit Behinderung oder chronischer Erkrankung sowie an deren gesetzlicher Verankerung. Ebenso trat er für mehr Barrierefreiheit ein, beispielsweise in der neuen Universitätsbibliothek. Mit großem Engagement setzte er sich zudem für die zielgruppenspezifische Förderung des internationalen Studienaustauschs ein.
Kontakt:
Dr. Sarah May
Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/ 203-3306
sarah.may@kaee.uni-freiburg.de
Dr. Götz Fabry
Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-5512
goetz.fabry@mps.uni-freiburg.de
Ariane Zeuner
Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-67352
ariane.zeuner@mps.uni-freiburg.de
Andreas Hanka
Tel.: 0151/101-21019
andreas.hanka@posteo.de