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Neue Professoren an der Universität

Ein Rechtswissenschaftler, eine Mathematikerin, ein Physiker und ein Chemiker bringen ihr Fachwissen nach Freiburg

Freiburg, 23.11.2016

Neue Professoren an der Universität

Jan Felix Hoffmann, Angelika Rohde, Marc Schumann, Andreas Walther (von links). Fotos: privat, Tamara Tucev

Jan Felix Hoffmann ist seit 1. Oktober 2016 Professor für Bürgerliches Recht und Zivilprozessrecht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät und dort zugleich Direktor der Abteilung 1 des Instituts für deutsches und ausländisches Zivilprozessrecht. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im bürgerlichen Recht, im nationalen und internationalen Zivilverfahrensrecht sowie im Immaterialgüterrecht. Hoffmann befasst sich vor allem mit den Grundlagen der Privatrechtsordnung in ihren zivilprozessualen und insolvenzrechtlichen Bezügen. Dabei geht er den Fragen nach, was es bedeutet, wenn einer Person Eigentum zugewiesen wird, wie dieses vor Zugriffen Dritter – etwa durch Rechtsverletzungen oder im Rahmen von Insolvenzverfahren – geschützt wird und wie die Eigentumsordnung durch den Abschluss von Verträgen geändert werden kann.

Hoffmann hat Rechtswissenschaft an der Universität Heidelberg studiert, wo er nach Auslandsaufenthalten in der Schweiz, in Thailand und China im Jahr 2007 sein Erstes Juristisches Staatsexamen abgelegt hat. Das Zweite Juristische Staatsexamen folgte 2009 auf das Referendariat am Landgericht Heidelberg mit Stationen in Frankfurt, Speyer und Windhoek/Namibia. 2011 wurde Hoffmann ebenfalls in Heidelberg promoviert und habilitierte sich dort nach einem Forschungsaufenthalt in Frankreich. Er erhielt die Lehrbefugnis für die Fächer Bürgerliches Recht, Zivilverfahrensrecht, Urheberrecht, Gewerblicher Rechtsschutz und Rechtsvergleichung.

www.jura.uni-freiburg.de/institute/izpr1/personen/Prof.Dr.JanFelixHoffmann


Angelika Rohde
ist seit 27. Oktober 2016 Professorin für Mathematische Stochastik an der Fakultät für Mathematik und Physik. Sie erforscht mathematische Grundlagen und entwickelt theoretische Konzepte zu statistischen Fragestellungen sowie damit verbundenen Verfahren, die auch in das angrenzende Gebiet der Wahrscheinlichkeitstheorie hineinreichen. Ihre Schwerpunkte liegen im Bereich der Statistik auf der so genannten nichtparametrischen und hochdimensionalen Statistik sowie auf der Statistik stochastischer Prozesse. Ihre wahrscheinlichkeitstheoretischen Interessen liegen bei Grenzwertsätzen und empirischen Prozessen. Hochdimensionale Probleme, die sich durch eine kleine Anzahl von Beobachtungen im Vergleich zur Stichprobengröße auszeichnen, sind heutzutage bei Datenerhebungen in zahlreichen Forschungsdisziplinen präsent. Mit ihrer Theorie möchte Rohde ein tieferes Verständnis für routinemäßig angewendete Prozeduren liefern und unter Umständen zu deren Verbesserungen beitragen.

Rohde hat Mathematik und Physik an der Universität Heidelberg studiert und 2006 eine binationale Promotion an den Universitäten Heidelberg und Bern/Schweiz abgeschlossen. Im Anschluss war sie am Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik in Berlin sowie am Centre de Recherche en Economie et Statistique (CREST) in Paris/Frankreich tätig, bevor sie 2009 eine Juniorprofessur für Stochastik an der Universität Hamburg antrat. 2012 wechselte sie als Professorin an die Ruhr-Universität Bochum.

www.stochastik.uni-freiburg.de/professoren/rohde

Marc Schumann ist Professor für Experimentalphysik mit Schwerpunkt Astroteilchenphysik an der Fakultät für Mathematik und Physik. Er beschäftigt sich mit der Suche nach der so genannten dunklen Materie, einer bislang unbekannten Form von Materie, die im Universum etwa fünfmal häufiger vorkommt als die Teilchen, aus denen die bekannte Welt aufgebaut ist. Schumann arbeitet mit dem höchstempfindlichen XENON1T-Detektor an den Laboratori Nazionali del Gran Sasso (LNGS)  in der Nähe von L’Aquila/Italien. Der Detektor ist dort zur Abschirmung vor kosmischer Strahlung im Gebirgsmassiv Gran Sasso unter 1.500 Meter Gestein aufgebaut. Schumanns Gruppe ist in der internationalen XENON-Kollaboration für die Entwicklung des Detektors, der zwei Tonnen des Edelgases Xenon in flüssiger Form als Detektormaterial verwendet, und für die Datenauslese verantwortlich. An der Universität Freiburg wird der Physiker insbesondere die Entwicklung von DARWIN vorantreiben, dem ultimativen Detektor zur Suche nach dunkler Materie. Das Instrument wird über 100-mal empfindlicher als XENON1T sein und benötigt neue Konzepte zur weiteren Reduktion geringster radioaktiver Hintergrundstrahlung, die die Suche verhindern würde.

Schumann hat Physik an der Universität Heidelberg und der Queen's University Kingston/Kanada studiert. Mit einer an der Europäischen Neutronenquelle des Instituts Laue-Langevin (ILL) in Grenoble/Frankreich angefertigten Arbeit wurde er 2007 an der Universität Heidelberg promoviert. Nach einem Aufenthalt als Postdoktorand an der Rice University in Houston/USA ging er als Oberassistent an die Universität Zürich/Schweiz, bevor er 2013 als Assistenzprofessor für experimentelle Astroteilchenphysik an die Universität Bern/Schweiz berufen wurde.

www.app.uni-freiburg.de

Andreas Walther ist seit 1. November 2016 Professor für Funktionspolymere an der Fakultät für Chemie und Pharmazie. Seine Forschungsinteressen konzentrieren sich auf bioinspirierte Materialsysteme mit adaptiven, aktiven und autonomen Eigenschaften. Maßgeschneiderte (Bio-)Makromoleküle und Mikro-/Nanopartikel bieten hierfür die synthetische Basis. Walthers Ziel ist es, weiche Materialsysteme zu entwickeln, beispielsweise Hydrogele, die Merkmale von Lebewesen aufweisen und auf externe Signale bedarfsgerecht mit aktiven Eigenschaftsveränderungen antworten. Für seine Arbeit erhielt er unter anderem eine Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im „NanoMatFutur“-Programm für Materialforschung in Höhe von circa 1,5 Millionen Euro und einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrats in Höhe von 1,5 Millionen Euro.

Walther hat Polymer- und Kolloidchemie an der Universität Bayreuth studiert. Nach seiner Promotion ebenfalls in Bayreuth im Jahr 2008 und einem Postdoktorandenaufenthalt an der Universität Helsinki/Finnland war er fünf Jahre mit einer Nachwuchsgruppe am DWI – Leibniz Institut für Interaktive Materialien in Aachen tätig. Walther wurde mit dem Bayer Early Excellence in Science Award der Bayer-Stiftungen, dem Science and Technology Award des niederländischen Chemie-Unternehmens DSM sowie dem Raimund Stadler-Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker ausgezeichnet.

www.walther-group.com



Kontakt:

Prof. Dr. Jan Felix Hoffmann
Institut für deutsches und ausländisches Zivilprozessrecht
Tel.: 0761/203-2163
E-Mail: izpr1@jura.uni-freiburg.de

Prof. Dr. Angelika Rohde
Mathematisches Institut
Tel.: 0761/203-98659
E-Mail: angelika.rohde@stochastik.uni-freiburg.de

Prof. Dr. Marc Schumann
Physikalisches Institut
Tel.: 0761/203- 96894
E-Mail: marc.schumann@physik.uni-freiburg.de

Prof. Dr. Andreas Walther
Institut für Makromolekulare Chemie
Tel: 0761/203-96895
E-Mail: andreas.walther@makro.uni-freiburg.de


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