Politikwissenschaftlerin Julia Gurol und Kunsthistorikerin Anne Hemkendreis neue Mitglieder der Jungen Akademie

Große Ehre für zwei Wissenschaftlerinnen der Universität Freiburg: Die Politikwissenschaftlerin Dr. Julia Gurol und die Kunsthistorikerin Dr. Anne Hemkendreis sind in die Junge Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina aufgenommen worden. Jedes Jahr werden zehn junge Forschende aus ganz Deutschland ausgewählt. Die Junge Akademie bietet ihnen fünf Jahre lang die Möglichkeit, neben ihren eigenen Forschungen an gemeinsamen Projekten und Formaten an der Schnittstelle von Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft zu arbeiten.

Julia Gurol

„Das ist eine Riesenchance, sich wirklich interdisziplinär zu vernetzen und auch gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen von anderen Universitäten relevante wissenschaftspolitische Themen zu diskutieren“, sagt Gurol. „Das betrifft sowohl die aktuelle Debatte um die Rolle der Wissenschaft in Gesellschaft und Politik als auch die Frage, wo wir im Wissenschaftssystem selbst Reformen brauchen.“

Gurol ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und geschäftsführende Assistentin am Seminar für Wissenschaftliche Politik der Universität Freiburg. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Chinas internationale Beziehungen und politische Ökonomie sowie die globalen Praktiken autoritärer Regime wie etwa Chinas Infrastrukturprojekte im Globalen Süden. Sie ist Co-Leiterin des Forschungsprojekts „Global Autocratic Collaboration in Times of COVID-19“.

Anne Hemkendreis

„Für mich ist besonders spannend, dass an der Jungen Akademie experimentelle Formate für gesellschaftsrelevante Themen gesucht werden, die auch künstlerische Positionen berücksichtigen“, sagt Dr. Anne Hemkendreis. „Wie wichtig sind zum Beispiel Körpererfahrungen bei der Vermittlung von ökologischem Wissen?“ Ein Projekt, das die Kunsthistorikerin in den kommenden fünf Jahren umsetzen möchte, ist die Konzeption eines Theaterstücks, das Klimafragen auch in Medien wie Tanz und Artistik verhandelt.

Hemkendreis ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sonderforschungsbereich (SFB) 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen. Transformationen und Konjunkturen von der Antike bis zur Moderne“ an der Universität Freiburg. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören unter anderem die Visualisierung von Privatheit und Öffentlichkeit, Fragen der Bildermacht, Affizierungsstrategien, Kunst in Zeiten des Klimawandels sowie Zirkus als ästhetisches Modell. Im SFB untersucht sie, wie zeitgenössische Künstlerinnen Eis als Motiv oder Material einsetzen und dabei auf polare Heldennarrative rekurrieren, um ökologisches Wissen zu vermitteln.  Hemkendreis ist Associate Senior Lecturer am Humanities Research Centre der Australian National University (ANU) in Canberra.

Junge Akademie

Die Junge Akademie wird getragen von der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Sie will jungen Wissenschaftler*innen aus dem deutschsprachigen Raum interdisziplinäre und gesellschaftlich relevante Gestaltungsräume bieten. Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist unter anderem eine herausragende Promotion oder ein herausragendes künstlerisches Qualifikationswerk. Jedes Jahr werden zehn Mitglieder in die Junge Akademie aufgenommen und zehn Mitglieder nach fünf Jahren in den Stand der Alumnae und Alumni verabschiedet.

Pressemitteilung der Jungen Akademie