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Daniel Leese erhält Fellowship der Carl Friedrich von Siemens Stiftung

Freiburger Sinologe forscht zur Geschichte der Kommunistischen Partei Chinas

Freiburg, 07.03.2022

Daniel Leese erhält Fellowship der Carl Friedrich von Siemens Stiftung

Daniel Leese. Foto: privat

Prof. Dr. Daniel Leese, der am Institut für Sinologie der Universität Freiburg als Professor für Geschichte und Politik des Modernen China lehrt, ist für das akademische Jahr 2022/2023 mit dem Carl Friedrich von Siemens Fellowship ausgezeichnet worden. Die Carl Friedrich von Siemens Stiftung vergibt die Förderung jährlich an zwei herausragende Wissenschaftler*innen. Die Fellows werden für bis zu zwölf Monate von allen universitären Verpflichtungen freigestellt und können sich in dieser Zeit in München einem wissenschaftlichen Werk widmen.

In seinem zuletzt veröffentlichten Buch „Maos langer Schatten. Chinas Umgang mit der Vergangenheit“ beschreibt Leese, auf welche Weise die kommunistische Parteiführung mit Staatsverbrechen, die unter der Diktatur Mao Zedongs verübt wurden, umging. Das Werk ist mit dem Preis der International Convention of Asia Scholars als das beste deutschsprachige Buch der Jahre 2019/2020 zum Thema Asien ausgezeichnet worden und stand auf der Shortlist des Deutschen Sachbuchpreises. Während seiner Recherche legte Leese auch eine umfassende digitale Datenbank an, in der anhand von Dokumenten und Bildern belegt wird, wie damals „historische Gerechtigkeit“ verstanden und umgesetzt wurde.

Während seines Fellowships wird Leese an seine bisherige Forschungsarbeit anknüpfen und zwei Projekte umsetzen: Zum einen wird er an einer Doppelbiographie von Chiang Kai-shek und Mao Zedong, den prägenden Figuren der chinesischen Geschichte des 20. Jahrhunderts, arbeiten. „Auf Basis umfassender Archivrecherchen möchte ich die jeweiligen politischen Handlungsoptionen, Gesellschaftsentwürfe sowie die Wechselbezüge zwischen den Individuen herausarbeiten“, sagt der Freiburger Sinologe. Als zweites plant Leese, seine Forschungen zur Geschichte des Informationswesens der frühen Volksrepublik China auszubauen: „Mich interessiert insbesondere, was die damalige kommunistische Parteiführung über nationale und internationale Geschehnisse im Detail wusste und inwiefern systemische Probleme die Informationsqualität gerade in Krisenphasen einschränkten.“

Leese hat Neuere und Neueste Geschichte, Sinologie und Volkswirtschaft in Marburg, Peking/China und München studiert. 2006 wurde er im Fach International History promoviert. Seit 2012 arbeitet er an der Universität Freiburg. Im akademischen Jahr 2018/19 war er bereits Senior Fellow am FRIAS, dem Freiburg Institute for Advanced Studies.

Mehr über Daniel Leese

Zur Carl Friedrich von Siemens Stiftung

Die Carl Friedrich von Siemens Stiftung ist eine unabhängige Einrichtung zur Förderung der Wissenschaften. Sie führt ein umfangreiches wissenschaftliches Veranstaltungsprogramm in ihrem Haus in Nymphenburg durch, vergibt Fellowships an herausragende Wissenschaftler*innen und unterstützt Universitäts- und Forschungsbibliotheken in Deutschland bei der Beschaffung dringend benötigter wissenschaftlicher Literatur. Leese ist bereits der vierte Freiburger Fellow der Carl Friedrich von Siemens Stiftung. Die Stiftung hat die Bibliothek der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in den letzten vier Jahren mit 1.550.000 Euro unterstützt.

 

Kontakt:
Prof. Dr. Daniel Leese
Institut für Sinologie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-67752
E-Mail: daniel.leese@sinologie.uni-freiburg.de

Franziska Becker
Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-54271
E-Mail: