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Teamspirit und Kreativität

Am 29. Oktober 2019 findet die Veranstaltung „Exzellenzstrategie. Bewertung und Perspektiven für die Zukunft unserer Universität“ statt

Freiburg, 24.10.2019

Die Universität Freiburg lädt ihre Mitglieder ein, gemeinsam mit Blick auf das Ergebnis des Exzellenzwettbewerbs Perspektiven für die zukünftige Entwicklung unserer Universität zu diskutieren. Kulturwandel, Kreativität und Offenheit sollen diesen Weg in die Zukunft mitbestimmen und einen institutionellen Wandlungsprozess begleiten, der neue Energien für die Kernaufgaben in Lehre, Forschung und Innovation freisetzt.


Foto: Sandra Meyndt

„Wir sind enttäuscht, aber nicht entmutigt“: So beschreibt Rektor Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer die Grundstimmung an der Universität Freiburg, deren Antrag in der Förderlinie „Exzellenzuniversitäten“ der Exzellenzstrategie im Juli 2019 nicht bewilligt wurde. Mehr als 1.000 Mitglieder der Universität hatten sich für diesen Antrag engagiert – Studierende, Forschende, Mitarbeitende aus Verwaltung, Service und Technik. „Diesen unglaublichen Teamspirit wollen wir erhalten, um den Kulturwandel an unserer Universität voranzutreiben.“

Das Ziel muss darin bestehen, die benannten Alleinstellungsmerkmale und Stärken in allen Leistungsbereichen auszubauen und Kritik konstruktiv für Verbesserungen zu nutzen. Anhaltspunkte für beides liefert das Hinweisschreiben des Wissenschaftsrats zum Antrag der Universität Freiburg. Es lobt die Leistungsfähigkeit in den meisten Profilfeldern, insbesondere in den Bereichen „Biologische Signalforschung“ und „Funktionelle und bioinspirierte Materialien“, mit denen die Universität 2018 jeweils einen Exzellenzcluster eingeworben hat. Außerdem würdigt es beispielsweise das Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) als „herausragendes, international renommiertes Forschungskolleg“ und „Motor für Innovation und interdisziplinäre Vernetzung“, das University College Freiburg (UCF) als bundesweites Vorbild für innovative und forschungsorientierte Lehre und die strategische Ausrichtung der internationalen Zusammenarbeit innerhalb von Eucor – The European Campus, dem grenzüberschreitenden Verbund der Universitäten am Oberrhein.

Kritik konstruktiv aufnehmen

Die im Schreiben des Wissenschaftsrats geäußerte Kritik will die Universität konstruktiv aufnehmen. „Die globale Perspektive unserer Internationalisierungsstrategie hat nicht überzeugen können, und das können und müssen wir mit Hochdruck adressieren“, sagt Prof. Dr. Markus Heinrichs. Der Psychologe und Neurowissenschaftler war Sprecher der Gruppe „Boosting Research“ beim Ortsbesuch der Gutachtergruppe in der Förderlinie „Exzellenzuniversitäten“. Folglich will die Universität noch stärker herausarbeiten, welchen strategischen Mehrwert die internationalen Partner für die universitären Profilfelder in Forschung und Lehre erbringen. In Sachen Diversität will die Universität den Fokus verstärkt auch auf Dimensionen wie Herkunft oder Alter legen – Christian Kröper, Vertreter der Verfassten Studierendenschaft in der Gruppe „University Bodies“, sieht darin eine Forderung der Studierenden bestätigt: „Die alleinige Fokussierung auf die Dimension Geschlecht ist nicht mehr zeitgemäß.“

Außerdem werden dem Schreiben des Wissenschaftsrats zufolge Schwerpunkte und Alleinstellungsmerkmale im Profilfeld „Umwelt und Nachhaltigkeit“ vermisst. „Die Universität hat ihre Stärken im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit. Bislang sind die einzelnen Mosaiksteine jedoch noch nicht zu einem gemeinsamen Ganzen zusammengesetzt. Das Profilfeld ‚Umwelt und Nachhaltigkeit‘ möchte diese Lücke schließen und diesen Bereich schärfen. Ein Workshop im November stellt den Auftakt dafür dar“, berichtet Prof. Dr. Daniela Kleinschmit, Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen und Sprecherin der Gruppe „Going Global“. Die Universität will auch die weiteren Profilfelder stärken und dabei zugleich neue Clusterinitiativen auf den Weg bringen. Ziel ist, in der nächsten Runde des Wettbewerbs mehr als zwei Exzellenzcluster einzuwerben – und auf dieser Grundlage die Chancen, Exzellenzuniversität zu werden, deutlich zu verbessern.

Starke Leistungsbilanz

Die Ausgangsposition ist nach wie vor gut: Die Universität Freiburg zählt in allen wichtigen Rankings seit Jahren zu den Top Ten der deutschen Universitäten und bundesweit zu den fünf bis sechs besten Volluniversitäten. Nach der Zahl ihrer Professuren und ihrem Fächerspektrum ist sie bundesweit die bewilligungsstärkste Universität – dies hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in ihrem aktuellen Forschungsatlas ermittelt. Zudem nimmt die Albert-Ludwigs-Universität in allen einschlägigen Förderprogrammen für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Spitzenpositionen ein: Rang zwei beim Heisenberg-Programm der DFG, Rang drei bei den Starting Grants des European Research Council (ERC), jeweils Rang eins bei den Emmy Noether-Gruppen und dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis der DFG.

„Die Leistungsbilanz der vergangenen Jahre zeigt: Mit dem Motto ‚Connecting Creative Minds‘, der Förderung von Kreativität und Vernetzung sowie der Fortführung des universitären Kulturwandels hat sich die Universität auf den richtigen Weg in die Zukunft begeben“, unterstreicht Rektor Hans-Jochen Schiewer. Und Prof. Dr. Dr. Andreas Barner, Vorsitzender des Freiburger Universitätsrats, ist überzeugt: „Eine Universität, die solche Mitglieder hat, muss sich um ihre Zukunft nicht sorgen.“

Universitätspauschale von jährlich 1,75 Millionen Euro

In der Förderlinie „Exzellenzcluster“ war die Universität Freiburg mit ihren beiden Vollanträgen erfolgreich: CIBSS – Centre for Integrative Biological Signalling Studies und livMatS – Living, Adaptive and Energy-autonomous Materials Systems haben Anfang 2019 ihre Arbeit aufgenommen. Zugleich erhält die Universität damit bis Ende 2025 eine so genannte Universitätspauschale von jährlich 1,75 Millionen Euro zur Stärkung der Governance und der strategischen Ausrichtung. Damit kann sie ausgewählte Maßnahmen zur Förderung des universitären Kulturwandels, die sie in ihrem Antrag in der Förderlinie „Exzellenzuniversitäten“ beschrieben hat, umsetzen. Drei Beispiele aus Forschung, Lehre und Administration:

 


Foto: Linda Bucklin/Shutterstock

Saltus!

Mit risikoreichen Forschungsprojekten wissenschaftliches Neuland betreten: Dieses Ziel verfolgt das Format „Saltus!“ am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS). Es ermöglicht Forschenden aller Karrierestufen und Fachbereiche, vollkommen neue Ansätze und Ideen zu verfolgen und damit zugleich die wissenschaftliche Erneuerungsfähigkeit der Universität zu stärken. Die Innovationskraft des Vorhabens ist als Förderkriterium entscheidend. Die erste Saltus!-Gruppe am FRIAS befasst sich aktuell mit dem Thema „Verantwortliche Künstliche Intelligenz“.

 


Foto: Harald Neumann

Master Labs

In fächerübergreifenden Teams forschend lernen: Besonders motivierte und leistungsstarke Masterstudierende erhalten die Möglichkeit, in Master Labs unter wissenschaftlicher Anleitung erste Forschungserfahrungen zu sammeln und sich damit auf eine spätere Promotion vorzubereiten. Im Vordergrund stehen die Vernetzung und der Austausch mit anderen Masterstudierenden, Promovierenden und Forschenden sowie die Entwicklung eigener Forschungsfragen und -designs. CIBSS hat schon das erste Master Lab gestartet, livMatS wird ein weiteres auf den Weg bringen.

 


Foto: Harald Neumann

Connected Services

Forschung und Lehre mit professionellen und serviceorientierten Strukturen unterstützen: Die Universität Freiburg ist im Oktober 2019 mit einer Auftaktveranstaltung in das Projekt Connected Services eingestiegen. Ziel ist, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Verwaltung, Service und Technik gemeinsam mit Nutzerinnen und Nutzern die Umsetzung effizienterer Abläufe angehen. Das Projektteam hat hierfür eine Methode erarbeitet, nach der alle Mitglieder der Universität konkrete Veränderungs- und Verbesserungsprozesse anstoßen können.

Nicolas Scherger

 

Exzellenzstrategie – Bewertung und Perspektiven

Die Veranstaltung „Exzellenzstrategie. Bewertung und Perspektiven für die Zukunft unserer Universität“ findet am 29. Oktober 2019 ab 17.30 Uhr in der Aula im Kollegiengebäude I statt. An der Podiumsdiskussion beteiligen sich unter anderem Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer, Rektor der Universität Freiburg, Prof. Dr. Dr. Andreas Barner, Mitglied im Gesellschafterausschuss der Boehringer Ingelheim GmbH und Vorsitzender des Universitätsrats, Dr. Dorothea Rüland, Generalsekretärin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und Mitglied des Universitätsrats, Dr. Beate Konze-Thomas, ehemalige Leiterin der Abteilung „Programm und Infrastrukturförderung“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft und bis 2018 Mitglied des Universitätsrats, sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Ortsbesuch der Gutachtergruppe in der Förderlinie „Exzellenzuniversitäten“. Ein Stuhl auf dem Podium bleibt für Gäste aus dem Publikum frei. Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Ralf Poscher, Direktor des Max-Planck-Instituts für ausländisches und
internationales Strafrecht.

Flyer