Radeln, essen, schlafen

Eine Fahrradtour entlang der fünf Universitätsstädte von Eucor – The European Campus: Vom 6. bis zum 10. Juni 2017 fahren mehr als120 Radlerinnen und Radler in fünf Tagen durch Deutschland, Frankreich und die Schweiz. Am 9. Juni erreicht die Equipe Freiburg. Die Tour feiert ihr 20. Jubiläum – und Tino Endres und Lydia Puffe von der Universität Freiburg sind zum vierten Mal mit dabei.

Weggefährten: Lydia Puffe und Tino Endres sind zum vierten Mal bei der Tour dabei – am meisten schätzen sie den Zusammenhalt der Gruppe. Foto: Jürgen Gocke

„Die Tour ist für mich jedes Jahr ein Highlight“, sagt Lydia Puffe, die an der Universität Freiburg in Psychologie promoviert. „Aber wer sich eine gemütliche Fahrradtour vorstellt, irrt – es sind schon einige Anstiege und Höhenmeter.“ Die Route führt unter anderem durch die Vogesen und den Schwarzwald; zwischen 560 und 920 Kilometer legen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer insgesamt zurück. Dabei kann sich jede und jeder den Schwierigkeitsgrad selbst aussuchen: Es gibt sechs verschiedene Levels. Puffe hat sich für die mittelschwere Route entschieden. Ihr Kollege Tino Endres lässt es sogar noch sportlicher angehen.

Das Schöne an der Tour? „Dass die Gruppe im Mittelpunkt steht“, findet Endres. Der Zusammenhalt sei eine entscheidende Motivation, um auch härtere Streckenabschnitte zu schaffen. „Man lässt sich von der Gruppe mitziehen“, bestätigt Puffe. „Da holt man nochmal mehr aus sich heraus.“ Und man lerne Leute kennen, die die gleiche Passion haben: „Das verbindet“, ergänzt Endres. Bei täglich sechs bis acht Stunden auf dem Sattel entwickelten sich auch Freundschaften. „Je häufiger man mitfährt, desto mehr hat es auch etwas von einem Familientreffen“, sagt Puffe. „Ich freue mich immer, wenn ich später mal irgendwo einen Radfahrer im Eucor-Trikot sehe.“

In drei Minuten auf dem Sattel

Der studentische Verein „Tour Eucor“ am Karlsruher Institut für Technologie organisiert das Ereignis. Das Team setzt sich aus Studierenden und Alumni der fünf Universitäten von Eucor – The European Campus zusammen. Dieses Jahr ist erstmals ein Live-Tracking möglich: Interessierte können auf der Website des Vereins verfolgen, wo sich die jeweiligen Gruppen gerade befinden.

Insbesondere die große Hilfsbereitschaft zeichne die Tour aus, finden die beiden Freiburger Radler. „Wenn jemand einen Platten hat, sind immer gleich ein paar Leute zur Stelle. Da sitzt man dann in drei Minuten wieder auf dem Sattel“, sagt die Psychologin. Für die Hilfe auf der Strecke ist auch das Begleitteam verantwortlich, das diverses Ersatzmaterial und Werkzeug dabei hat, um fast alle Pannen zu beheben. Die Gruppe kümmert sich auch um Kost und Logis. Das sei für die Radelnden schon ein großer Luxus. „Das Einzige, was du zu tun hast: fahren, essen, schlafen“, sagt Endres.

Dieses Jahr engagiert sich Puffe das erste Mal im Organisationsteam. So soll es am Abschlussabend in Karlsruhe unter anderem eine große Fotoausstellung mit Bildern aus der 20-jährigen Tour-Geschichte geben. Außerdem trägt am Abschlussabend am 10. Juni in Karlsruhe das Eucor Festival  zur Party-Stimmung bei.

Nathalie Schnabel

Eucor – The European Campus
www.eucor-uni.org