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Ein Gesamtpaket für die Wissenschaft

Die Universität Freiburg hat ihr internationales Forschungsmarketing neu aufgesetzt

Freiburg, 02.01.2020

Seit März 2018 wirbt Katja Stempfle-Eberl gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern aus der Wissenschaft weltweit für die Albert-Ludwigs-Universität. Sie knüpft unter anderem Kontakte zu Forschenden, die gerne nach Freiburg kommen möchten. Womit die Universität punktet und wie sie ihre Rolle sieht, hat Stempfle-Eberl Annette Kollefrath-Persch erklärt.

Kommunizieren und netzwerken: Katja Stempfle-Eberl sieht sich als Türöffnerin, die Interessierten erste Kontakte zur Freiburger Universität vermittelt. Foto: Sandra Meyndt

Frau Stempfle-Eberl, warum sollten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland nach Freiburg kommen?

Katja Stempfle-Eberl: Die Albert-Ludwigs-Universität verfügt über eine sehr gute Infrastruktur. Wir haben acht Profilfelder – wie die biologische Signalforschung, die Arbeit an funktionellen und bioinspirierten Materialien oder die Forschung zu Umwelt und Nachhaltigkeit – und zusätzlich drei Potenzialfelder festgelegt, darunter zum Beispiel die Comparative Area Studies. Das sind die Bereiche, in denen wir sehr stark sind. Ein wichtiger positiver Aspekt ist natürlich noch die enge Zusammenarbeit mit den hiesigen Fraunhofer- und Max-Planck-Instituten.

Womit kann die Universität Ihrer Meinung nach noch punkten?

Was mit Blick auf die internationalen Nachwuchstalente nicht vergessen werden darf, sind die so genannten soft factors. Dazu gehört vorrangig die Lebensqualität in Freiburg und der Region. Aber auch die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl im Vergleich zu anderen Ländern und Kontinenten spielen eine große Rolle. Da versuchen wir, ein Gesamtpaket zu vermitteln.

Aber warum braucht die Universität dafür eine Marketingstelle? Ist das kein Selbstläufer?

Nein, denn das Paket muss schließlich richtig verpackt und kommuniziert werden. Ich muss es nutzerfreundlich aufbereiten und an den verschiedenen Zielgruppen ausrichten. In den Köpfen der Menschen, sei es bei Forschenden, Partneruniversitäten, Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern in der Politik oder bei Fördereinrichtungen, entsteht immer ein Bild zur Universität. Und dieses Bild soll nicht dem Zufall überlassen bleiben, sondern von uns kreiert werden.

Wo sind Sie überall aktiv?

Im letzten Jahr haben wir vor allem im Ausland auf ganz unterschiedlichen Veranstaltungen Präsenz gezeigt. Demnächst werden wir auch auf virtuellen Messen aktiv sein. Forschungsmarketing hat vor allem mit Kommunizieren und Netzwerken zu tun, das ist der Unterschied zum Produktmarketing. Ich selbst verstehe mich als eine Art Türöffnerin, die Interessierten erste Kontakte zu Deutschland, Freiburg, der Universität und den Forschenden vermittelt.

An welche Zielgruppen richten Sie sich?

Mit unseren Promotionsprogrammen sprechen wir Nachwuchskräfte weltweit an. Aber wichtig ist es auch, Forscherinnen und Forscher, die einige Zeit im Ausland gearbeitet haben, zurückzugewinnen. Der Rückkehrwille bei Wissenschaftlern, die derzeit in den USA forschen, ist im Laufe der letzten Jahre zum Beispiel größer geworden. Das hat sich vor allem aufgrund der dortigen politischen Situation verändert.

Treten Sie damit in direkte Konkurrenz zu den Universitäten in den USA? 

Nein, es gibt keinen Vergleich mit den amerikanischen Universitäten im Marketing, da das dort auf einem ganz anderen System basiert. Wir schauen eher auf deutsche und europäische Universitäten. Und dabei kann sich der Wissenschaftsstandort Freiburg in die erste Reihe stellen.

Welches Ziel haben Sie sich für das kommende Jahr gesetzt?

Natürlich wollen wir unsere bisherigen Aktivitäten weiterführen und ausbauen. Aber eine wichtige Frage wird sein, wie das internationale Forschungsmarketing Freiburger Wissenschaftler noch besser unterstützen kann. Das ist etwas, was mich die nächsten Monate beschäftigen wird. Im Team mit Kolleginnen und Kollegen anderer Abteilungen wollen wir das gesamtuniversitäre Marketing weiter voranbringen.