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Weichen stellen für Studierende

Kari Reulecke ist die neue Leiterin des Service Centers Studium

Freiburg, 28.11.2019

Weichen stellen für Studierende

Foto: Jürgen Gocke

Eine „Anlaufstelle für alle“ ist das Service Center Studium (SCS) der Albert-Ludwigs-Universität: Einsteigerinnen und Einsteiger ebenso wie altgediente Studierende bekommen hier Beratung und Unterstützung in allen Studienangelegenheiten. Seit ersten Oktober haben die circa 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine neue Chefin. Mit Neugierde und Lust auf neue Herausforderungen stürzt sich Kari Reulecke in ihre Aufgabe. Erste Hospitationen, um die Bandbreite der Serviceleistungen kennen zu lernen, hat sie schon hinter sich: „Ich will mittendrin und nah dran sein, sonst kann ich so ein Haus nicht leiten.“

Neue Leiterin des Service Center Studium: Kari Reulecke freut sich auf ihre Arbeit mit den Studierenden. Foto: Jürgen Gocke

Wie gut hätte es getan, hätte sie seinerzeit selbst auch mit so viel Unterstützung starten können. Kari Reulecke kam 1996 nach vier Semestern deutscher Philologie in ihrem Herkunftsland Bulgarien über ein Stipendium an die Berliner Humboldt-Universität. „Das war ein völlig anderes System als das, was ich kannte.“ In Bulgarien sei der Studienverlauf vorgegeben gewesen, die Lehrformen frontal statt interaktiv. Zwischen mehreren Möglichkeiten wählen zu können, hatte sie nicht gelernt. In Berlin jedoch „wurde ich überflutet mit Angeboten“, sagt sie. „Mehr persönliche Beratung hätte mir geholfen“. Auch wenn die Zahl der Studiengänge in diesen Zeiten noch überschaubarer gewesen sein mag im Vergleich zu den 288, die heute allein in Freiburg angeboten werden.

Tor zur Universität
Mehr als 24.000 Studierende jährlich werden vom Studierendensekretariat des SCS verwaltet und betreut, hinzu kommt ein breit gefächertes Beratungs- und Mentoringangebot.  „Sehr erfreulich“ findet es Reulecke unter diesen veränderten Rahmenbedingungen, dass die Freiburger Universität die Dienstleistungsangebote für Studierende breit ausbaute. Das SCS versteht sie als „Tor zur Universität, das wir als Weichensteller für Studierende offen und attraktiv halten wollen“. Etwa mit niederschwelligen Zugangswegen, einheitlicheren Zulassungsverfahren, demnächst papierlosen Bewerbungen. „Damit die Arbeit gut ist, müssen wir mit ganz vielen Stellen zusammenarbeiten. Wir sind keine Insel.“

Spaß am Managen und Organisieren
In vielen unterschiedlichen Bereichen hat Reulecke bisher gearbeitet, viele Fühler ausgestreckt in neue Forschungsmanagement- und Verwaltungswelten und dabei reichlich Erfahrungen gesammelt und Einblicke gewonnen, die ihr in ihrer jetzigen Position von Nutzen sein dürften. Dabei fing es eigentlich damit an, dass sie gerne las und sich in Berlin deshalb in ihrem Magisterstudium der Neueren Deutschen Literatur zugewandt hatte. Aber sich anschließend in die Wissenschaft vertiefen? Das konnte sich Reulecke nicht vorstellen. Obgleich sie sich im universitären Umfeld heimisch fühlte: „Ich hatte Spaß an der Arbeit mit Menschen, am Managen und Organisieren – am besten mehrere Dinge gleichzeitig.“ Die dazu passenden Arbeitsplätze ließen sich in der Folge immer wieder finden. Als es den Begriff Wissenschaftsmanagement noch gar nicht gab, praktizierte sie es bereits an einem Institut der Freien Universität Berlin, wo sie für die Koordination von Verbundprojekten zuständig war. Weil der Drang nach Süden und zu den Bergen zu groß war, kehrte sie mit ihrer Familie Berlin aber den Rücken.

Energie für neue Herausforderungen
An der Universität Freiburg arbeitete sie als Medienassistentin am Bernstein-Center und an einem Sonderforschungsbereich der Biologie. Von Beginn an war sie beim Exzellenzcluster BIOSS Centre for Biological Signalling Studies dabei, wo sie als Assistant Managerin von Finanzen und Personal bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen „alles machte, was anfiel“. Als alles gut lief, wollte sie mehr Verantwortung, sich weiterentwickeln und brauchte neue Herausforderungen. Die fand die Reulecke als Verwaltungsleiterin am Institut für Makromolekulare Chemie mit Verantwortung für die circa vierzig nicht wissenschaftlichen Angestellten, für die funktionierende Infrastruktur des Hauses, als Mitglied im Fakultätsvorstand und vielen Aufgaben mehr. Auch da hat es ihr sehr gut gefallen. Aber als die Leitungsstelle für das Service Center Studium ausgeschrieben war, habe sie unheimlich viel Lust und Energie verspürt, zu neuen Ufern aufzubrechen und sich noch mehr in der Uni einzubringen. Damit schließe sich für sie ein Kreis, sagt Reulecke: „Nach Verwaltung und Wissensmanagement im Dienste der Forschenden jetzt die Zielgruppe Studierende.“

Anita Rüffer