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Nach dem Semester ist vor den Prüfungen

Ob To-do-Listen erstellen oder kurze Lernintervalle einhalten: Sechs Tipps helfen Studierenden dabei, die Prüfungsphase zu meistern

Freiburg, 12.02.2020

Nach dem Semester ist vor den Prüfungen

Foto: Harald Neumann

Wenn die Vorlesungszeit vorbei ist, ist ans Füße hochlegen und Entspannen nicht zu denken. Dann beginnt eine andere Art von intensiver Arbeit für die Studierenden: Sie lernen für Klausuren, bereiten sich auf mündliche Prüfungen vor, recherchieren Literatur und schreiben Hausarbeiten. Nach dem Semester ist vor den Prüfungen – doch das fachliche Know-how allein ist noch kein Erfolgsgarant. Das Team der Zentralen Studienberatung (ZSB) der Universität Freiburg unterstützt Studierende unter anderem dabei, Prüfungsangst zu überwinden oder das Zeitmanagement zu verbessern. Lara Wehler hat Ute Benninghofen und Anna Mielich von der ZSB nach ein paar Tipps gefragt, die Studierenden die Prüfungsphase erleichtern könnten.

Für Klausuren lernen, auf mündliche Prüfungen vorbereiten, Hausarbeiten schreiben: Auch in der vorlesungsfreien Zeit ist die Universitätsbibliothek gut besucht. Foto: Harald Neumann

 

Den Blackout bekämpfen: Prüfungsangst

„Prüfungsangst betrifft viele Menschen in verschiedensten Ausprägungen“, sagt Ute Benninghofen. Die Formen können von Schlaflosigkeit über permanente Nervosität bis hin zum Blackout in der mündlichen Prüfung variieren. „Betroffene Studierende finden bei uns in der Zentralen Studienberatung Hilfe. Wir stehen unter Schweigepflicht und arbeiten personenzentriert.“ Benninghofen gibt drei Ratschläge:

 

Erfolge zu visualisieren steigere den Selbstwert, sagt Ute Benninghofen: für jede erledigte Aufgabe ein Stück Papier zusammenknüllen und in einem durchsichtigen Gefäß aufbewahren. Foto: Universität Freiburg

  • „Es ist hilfreich, in Intervallen zu lernen. Die Dauer kann jede und jeder selbst bestimmen. Eine mögliche Einteilung ist, 25 Minuten konzentriert zu arbeiten und danach fünf Minuten Pause machen. Außerdem gilt Qualität vor Quantität: Wenn ich mich acht Stunden am Stück in die Universitätsbibliothek setze und lerne, funktioniert das nicht. Besser sind zwei bis vier individuell gestaltete Intervalle.“

  • „Nicht auf die Defizite achten“, lautet ihr nächster Ratschlag. „Es ist wichtig, sich auf das zu konzentrieren, was man schon kann. Vor allem, wenn ich das Gefühl habe, meine Leistung reicht nicht und die Angst größer wird. Dabei helfen Visualisierungen. Zum Beispiel für jede erledigte Aufgabe oder jedes Lernintervall ein Stück Papier zusammenknüllen und es in ein durchsichtiges Gefäß werfen.“

  • Der letzte Ratschlag von Benninghofen ist, „das Belohnungsdiktat zu durchbrechen“. Damit meint sie: „Viele Studierende arbeiten mit der Methode: Wenn ich diese Aufgabe erledigt habe, gönne ich mir etwas. Das ist ungünstig für den Selbstwert. Ich darf mir immer etwas gönnen, vor allem in Stressphasen. Wenn es mir gut geht, bin ich auch leistungsfähiger.“

 

Priorisieren wie ein Profi: Selbstorganisation

Bücher zurückbringen, E-Mails beantworten, auf die Klausur vorbereiten, sich für das nächste Semester zurückmelden und das Geburtstagsgeschenk für den WG-Mitbewohner nicht vergessen: Wenn viele Dinge gleichzeitig anstehen, kann der eine oder andere schon mal den Überblick verlieren. Anna Mielich hilft Studierenden dabei, sich besser zu organisieren und Ziele festzulegen: „Die Studierenden sollen ihre eigenen Erfahrungen machen und herausfinden, wo sie beim Thema Selbstorganisation stehen und was ihnen dabei gut tut.“ Es gibt jede Menge Methoden – und drei Tipps verrät Mielich schon jetzt:

 „Das Unangenehmste zuerst“, rät Anna Mielich allen, die sich fragen, in welcher Reihenfolge sie ihre Aufgaben erledigen sollen. Foto: Universität Freiburg

  • „Mein erster Tipp ist, alles zu notieren, was ich zu tun habe. Die einzelnen Aufgaben kann ich dann priorisieren, am besten mit Datum. Dabei können Techniken des Zeitmanagements wie die ‚Eisenhower Matrix‘ nützlich sein. Bei dieser Methode werden alle Aufgaben in vier Felder mit Abstufungen von ‚sehr wichtig‘ bis ‚unwichtig‘ einsortiert und entsprechend ihrer Priorität erledigt.“

  • „Das Unangenehmste zuerst“, lautet ihr zweiter Tipp. „Am besten jeden Tag neu überlegen, was ich zu tun habe und welche der Aufgaben mir am unangenehmsten ist. Manchmal nehmen diese Tätigkeiten nicht die meiste Zeit in Anspruch, aber wir schieben sie auf und haben dann ein schlechtes Gewissen. Das frisst uns viel Energie, die wir woanders besser investieren könnten.“

  • Mielichs letzter Ratschlag ist, „den ganzen Menschen zu sehen. Wir alle haben nicht nur unsere Pflichten, die Arbeit oder das Lernen. Wir müssen zum Beispiel auch unseren Haushalt erledigen oder sozialen Verpflichtungen nachkommen. Deshalb ist es wichtig, alles zu berücksichtigen und auch für Veranstaltungen und Termine, die nichts mit dem Studium zu tun haben, Platz einzuplanen.“

 

Zentrale Studienberatung