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EPIC-Missions gestartet – europäische Studierende arbeiten gemeinsam an realen Herausforderungen

Teilnehmende treffen sich erstmals zur Freiburger Online-Auftaktveranstaltung

Freiburg, 02.03.2022

Wie kann Kunst die Beziehungen zwischen EU und USA unterstützen? Und: Wie kann Freiburg die grüne Digitalisierung fördern? Zu diesen beiden Fragen arbeiten Studierende verschiedener europäischer Universitäten in so genannten EPIC-Missions zusammen, unterstützt von akademischen „Mission Guides“ und Vertreter*innen von Institutionen wie dem deutsch-amerikanischen Carl-Schurz-Haus und der Stadt Freiburg. Die Freiburger Auftaktveranstaltung musste wegen der Corona-Pandemie online stattfinden – die Stimmung war trotzdem gut.

Foto: Andrey Apoev / stock.adobe.com

„Mehr praktische Erfahrungen“ wolle sie machen, sagt Stephanie Pleasants, Masterstudentin in British and North American Cultural Studies an der Universität Freiburg. Darum hat sie sich für eine EPIC-Mission beworben – und ist von den bisherigen Erfahrungen begeistert: „Die Möglichkeit, mit Personen von mehreren europäischen Universitäten und Studierenden zusammenzuarbeiten, die aus der ganzen Welt stammen, kann eine Fülle an bereichernden Erfahrungen und Perspektiven in diese Mission einbringen.“ Sie sei motiviert, „ein starkes und geschlossenes Team zu bilden, das effizient kommuniziert und einfach Spaß an der Zusammenarbeit hat“. Bei einer dreitägigen Online-Auftaktveranstaltung kamen nun erstmals die Teilnehmenden der Missions zusammen.

EPIC-Missions sind Pilotgruppenprojekte, bei denen sich Studierende aus ganz Europa zusammentun, um mit akademischer Unterstützung durch sogenannte Mission-Guides aktuelle Probleme unserer Zeit für reale Akteur*innen zu lösen. Organisiert werden sie von EPICUR – The European University, einer europäischen Hochschulallianz.

Transatlantische Kunst und grüne Digitalisierung

Alle Studierenden der EPICUR-Hochschulen konnten sich für eine von zwei unterschiedlichen Missions bewerben. Mission eins trägt den Titel „Über den Atlantik: Wie kann Kunst die Beziehungen zwischen EU und USA unterstützen?“ und findet in Zusammenarbeit mit dem Freiburger Carl-Schurz-Haus statt. Mission zwei heißt: „Nachhaltig und smart: Wie kann Freiburg die grüne Digitalisierung fördern?“ – hier ist die Stadt Freiburg der Partner. Beide Missions kombinieren physische Begegnungen und Online-Kollaborationsphasen und bestehen aus zwei Teilen: einer Teammission, die im Dezember 2021 begann und bis Mai 2022 läuft, und einer Einzelmission, die anschließend bis spätestens August abgeschlossen werden muss. Es ist auch möglich, nur die Team-Mission zu absolvieren.

Bei der Auftaktveranstaltung Ende 2021 trafen sich nun erstmals 21 Teilnehmende aus ganz Europa, um ihre Gruppenkolleg*innen, ihre akademischen Unterstützer*innen – die Mission-Guides – und externe Stakeholder kennenzulernen. Wegen der Pandemiesituation musste die Auftaktveranstaltung in eine Online-Veranstaltung umgewandelt werden, was der guten Stimmung und dem regen Gedankenaustausch jedoch keinen Abbruch tat.

Tolle Atmosphäre zum Auftakt

„Das hohe studentische Engagement, die tolle Atmosphäre insgesamt und die neugierigen, begeisterungsfähigen und einfach tollen Studierenden“ hätten die Veranstaltung zu einem großartigen Auftakterlebnis gemacht, sagt Mathias Hempfling. Er unterstützt die Missions bei EPICUR Freiburg, hat das Konzept mitentwickelt und die Auftaktveranstaltung ausgerichtet. Auch Andrew Heinz, Bachelorstudent in Geschichte und Kognitionswissenschaften und Mitglied des Freiburger Founderclubs, teilt die Eindrücke: Die Mission-Guides hätten „schnell eine angenehme Atmosphäre geschaffen, so dass sich das Team sehr gut verstanden hat.“

Ivan Aćimović leitet das Smart-City-Projekt und ist Mitarbeiter im Bereich Digitales und IT (DIGIT) bei der Stadt Freiburg. Besonders spannend an der Auftaktveranstaltung war für ihn „das Kennenlernen der interdisziplinären und kulturellen Hintergründe und der individuellen Erfahrungen, die die Studierenden mitbringen.“

Stadt Freiburg und Carl-Schurz-Haus mit im Boot

Die Verantwortlichen bei EPICUR – The European University sind froh, bei den angebotenen Missions die Stadt Freiburg (DIGIT) und das deutsch-amerikanische Institut Carl-Schurz-Haus in Freiburg mit im Boot zu haben. Friederike Schulte, Direktorin des Carl-Schurz-Hauses, ist seit über 20 Jahren im transatlantischen Bereich tätig und hat sich der EPIC-Mission als Stakeholder angeschlossen. Sie betont, wie wichtig es sei, „das Verständnis für unsere Arbeit im Carl-Schurz-Haus zu verbessern“. Sie habe oft den Eindruck, „dass Studierende, die als Praktikant*innen zu uns kommen, eine falsche Vorstellung davon haben, was unsere Arbeit beinhaltet“.

Daher hofft sie, „dass die Studierenden einen Einblick in verschiedene Arbeitsbereiche erhalten, der ihnen helfen könnte, ihre Karrierepläne entsprechend zu schärfen und anzupassen.“ So würden sowohl arbeitssuchende Absolvent*innen als auch Arbeitgeber*innen von einem solchen Programm profitieren. „Ich bin auch daran interessiert, bei den Studierenden für die Bedeutung von Kultur und die Förderung kulturellen Verständnisses sowie für den Non-Profit-Sektor als eine sehr erfüllende und sinnvolle Karriereoption zu werben”, so Schulte weiter.

Aktives bürgerschaftliches Engagement

Dr. Renate Häuslschmid, Koordinatorin des DIGIT-Projekts bei der Stadt Freiburg, interessiert sich besonders für die Schnittstelle zwischen Smart City und Nachhaltigkeit: „Man merkt, dass wir es hier mit einer neuen Generation von Studierenden zu tun haben, die unterschiedlichste Hintergründe, Ideen und Perspektiven mitbringt.“ Durch die Missions könne man gemeinsam noch tiefer als bisher in das Thema einsteigen und sich die Zusammenhänge anschauen: „Wie können wir unsere Smart City wirklich nachhaltig gestalten? Ich schätze auch den Kontakt zu den Studierenden sehr, weil uns ihre Motivation hier als Inspiration dient.“

Stefanie Klose ist eine der EPIC-Mission-Guides. Die Physikerin mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit und Projektmanagerin bei EPICUR in Freiburg findet an dem Konzept besonders innovativ, dass Stakeholder eine Gruppe von Studierenden an einer ihrer realen Herausforderungen arbeiten lassen können. „Da es sich um eine internationale und interdisziplinäre Studierendengruppe handelt, können sie auch eine breitere Perspektive auf die Herausforderung bekommen, als dies normalerweise der Fall wäre“, sagt sie. So könnten die Studierenden auch viele gefragte Fähigkeiten erwerben: „Sie zeigen aktives bürgerschaftliches Engagement und sammeln hoffentlich wertvolle Erfahrungen, die sie auf zukünftige Lernerfahrungen vorbereiten.“