Am Stammtisch mit der Alma Mater
Freiburg, 09.01.2019
Brücken bauen, Netzwerke knüpfen, Informationen und Kontakte vermitteln: Alumni-Botschafterinnen und Alumni-Botschafter sorgen dafür, dass eine Universität mit ihren ehemaligen Studierenden in Kontakt bleibt. Die Albert-Ludwigs-Universität und der Förderverein Alumni Freiburg e.V. vernetzen ihre Mitglieder weltweit über Clubs und seit Neuestem auch mit Alumni-Botschaftern. Lennart Hesse ist der erste Gesandte dieser Art. Nach seinem Abschluss am University College Freiburg lebt und arbeitet er seit September 2017 in Valencia/Spanien. Als Alumni-Botschafter verleiht er seiner Universität im Ausland ein Gesicht. Alice Tátrai-Gruda hat mit ihm über seine Aufgaben und Erfahrungen gesprochen.
Über die Alumni-Arbeit der Universität Freiburg können Menschen weltweit mit ihrer Alma Mater in Kontakt bleiben. Foto: Thomas Kunz
Herr Hesse, wie wurden Sie zum Alumni-Botschafter?
Lennart Hesse: Ich habe Liberal Arts and Sciences am University College Freiburg der Albert-Ludwigs-Universität studiert. Das war eine großartige Erfahrung. Während meines Studiums habe ich als studentische Hilfskraft im Büro des Rektors gearbeitet. Weil ich in Spanien weiter studieren, aber den Kontakt nach Freiburg halten wollte, wurde ich Mitglied im Alumni Verein. Daraufhin ist Rudolf-Werner Dreier, der Geschäftsführer von Alumni Freiburg e.V., mit dem Angebot auf mich zugekommen, die Universität im Ausland zu vertreten. Seit dem Frühjahr 2018 bin ich Alumni-Botschafter in Valencia/Spanien, wo ich bei einem IT-Unternehmen arbeite.
Welche Aufgaben haben Sie als Alumni-Botschafter?
Zum einen bin ich Ansprechpartner für Studierende oder Absolventinnen und Absolventen der Universität Freiburg, die in Spanien studieren, forschen oder arbeiten möchten. Da ich in Spanien lebe, kann ich Hilfestellung geben und Informationen zu der hiesigen Universitätslandschaft, dem Arbeitsmarkt und den Erasmus-Programmen liefern. Zum anderen kann ich Spanierinnen und Spanier unterstützen, die an der Universität Freiburg einen Auslandsaufenthalt absolvieren möchten. Außerdem baue ich ein Alumni-Netzwerk in Spanien auf. Und natürlich vertrete ich damit auch die Universität Freiburg. Im Juni 2018 habe ich an einer Konferenz in der Deutschen Botschaft in Madrid teilgenommen. Viele Repräsentantinnen und Repräsentanten der spanischen Universitäten und von deutschen Unternehmen waren anwesend. Das war ein sehr schönes Erlebnis, den deutschen Botschafter zu treffen und sagen zu können: „Ich vertrete die Universität Freiburg.“
Repräsentieren und vernetzen: Lennart Hesse ist der erste Alumni-Botschafter der Universität Freiburg. Foto: Ivan San Ramón
Viele Absolventen ziehen nach dem Studium weg und brechen die Verbindung zu ihrer Alma Mater ab. Warum haben Sie sich dazu entschlossen, den Kontakt so aktiv aufrechtzuerhalten?
Die Universität und das Studium haben mir viel gegeben. Deshalb bin ich der Universität Freiburg sehr verbunden. Zudem hatte ich über meine Hiwi-Stelle im Rektorat bereits den engeren Kontakt zur Universität, den ich aufrechterhalten wollte. Ich wollte einfach Bescheid wissen, was so an der Universität passiert, und bin gerne ein Teil dieses neuen Projekts.
Hat es eine besondere Bedeutung, wenn sich Absolventen derselben Universität treffen?
Neulich erst habe ich einen Absolventen der Universität Freiburg kennengelernt. Er ist vor Kurzem in Valencia den Marathon gelaufen und hat mich kontaktiert. Daraufhin haben wir uns getroffen, und ich habe ihm die schöne Stadt gezeigt. Dieser Kontakt ergab sich, weil wir diese Gemeinsamkeit hatten, das Studium an der Universität Freiburg. Ich freue mich immer, wenn ich jemandem begegne, der in Freiburg studiert hat. Das schafft eine Verbindung. Schöne Erlebnisse sind für mich, andere Alumnae und Alumni zu treffen und zu erfahren, was sie machen, wo sie nach dem Studium hingekommen sind.
Was sind Ihre Ziele für die Zukunft als Alumni-Botschafter?
Ich suche nach Ehemaligen, die Lust darauf haben, das Netzwerk in Spanien aufzubauen und die auch Botschafterin oder Botschafter sein möchten. Im Grunde sind wir alle Botschafter als Absolventen der Universität Freiburg. Aber Meine Idee ist, dass sich ein Kreis bildet, ein Stammtisch, der diese Aufgabe voll angeht und das Netzwerk pflegt. Angedacht ist das erste offizielle Treffen aller Freiburger Alumni in Spanien im Frühjahr 2019 in Madrid.