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Spitzenforschung ganz nah

Johannes Faber organisiert eine neue Vortragsreihe mit Einblicken in hochkarätige Forschung aus Freiburg

Freiburg, 04.02.2020

In der neuen Vortragsreihe „Eine Stunde Spitzenforschung“ des Universitätsklinikums Freiburg berichten Freiburger Mitglieder der Wissenschaftsakademie Leopoldina über ihre wissenschaftlichen Entdeckungen sowie deren Bedeutung für die Medizin und darüber hinaus. Die Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften gilt als älteste dauerhaft existierende naturforschende Akademie der Welt, eine Aufnahme gilt als eine Art Ritterschlag für Forschende. Die Themen reichen von Angststörungen über Entwicklungen der Rechtsmedizin bis hin zu neuen Therapieansätzen bei Krebs. Johannes Faber, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Freiburg, erläutert im Gespräch mit Franziska Heinzler, weshalb die Kommunikation der medizinischen Forschung so wichtig ist.


Das Universitätsklinikum ist Schauplatz einer neuen Vortragsreihe für hochkarätige Wissenschaftskommunikation. Foto: Britt Schilling

Herr Faber, „Eine Stunde Spitzenforschung“ nennt sich die neue Vortragsreihe – welche Idee steckt dahinter?

Johannes Faber: In der Vortragsreihe geht es darum, spannende Forschungsthemen zu präsentieren, in denen Freiburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit Spitze sind. Wir wollen diese Forschung über die Grenzen der Medizin und Biowissenschaften hinaus auch für Kolleginnen und Kollegen aus technischen Disziplinen und Geisteswissenschaften öffnen und an ein Publikum mit allgemeinem Interesse an aktuellen Forschungsfragen herantragen. Zusätzlich schaffen wir eine Möglichkeit, bei der Menschen mit unterschiedlichen fachlichen Hintergründen ins Gespräch kommen können.

Welche Rolle spielt die Kommunikation über Forschungsfragen mit anderen Wissenschaftlern und warum ist es wichtig, dass Forschende über ihre Arbeit auch extern kommunizieren?

Zunächst einmal ist Forschung an sich etwas sehr Spannendes, weil sie die Grenzen des Bekannten verschiebt und damit unseren Blick auf die Welt verändern kann. In der medizinischen Forschung haben neue Erkenntnisse zudem oft direkte Folgen für Betroffene oder für die Gesundheitsversorgung allgemein. Nimmt man den ersten Vortrag als Beispiel, so berichtet Prof. Dr. Anca-Ligia Grosu über präzisere Bestrahlungspläne auf dem Gebiet der Strahlentherapie und Strahlenforschung. Hier hat sich in den letzten Jahren enorm viel getan. Darüber hinaus wollen wir veranschaulichen, inwieweit verschiedene Fachrichtungen in die medizinische Forschung involviert sind, wie etwa im Bereich der Strahlenheilkunde, Physik, Medizin, Radiologie und Biologie. Um das Vertrauen der Menschen in die Forschung und den medizinischen Fortschritt zu sichern, müssen sie verstehen, wie Forschung funktioniert und wie der Stand der Forschung ist. Und der Blick in die Forschung eröffnet auch immer Aussichten auf die Zukunft der medizinischen Praxis.


„Um das Vertrauen der Menschen in die Forschung und den medizinischen Fortschritt zu sichern, müssen sie verstehen, wie Forschung funktioniert“, erklärt Johannes Faber. Foto: Britt Schilling

Die Vorträge dauern jeweils circa eine Stunde – reicht das aus, um über solch komplexe Forschungsthemen zu informieren?

Alle Wissenschaftler, die in dieser Reihe einen Vortrag halten, forschen ein Leben lang an diesen Themen und würden wahrscheinlich alle von sich selbst sagen, dass sie noch ganz viel nicht verstanden haben. Insofern ist klar, dass eine Stunde nicht reichen kann, um das Forschungsfeld zu verstehen. Ich bin aber der Meinung, dass es reicht, um einen guten Einblick in ein aktuelles Thema dieses Feldes zu bekommen und auch komplexere Themen zu erklären.

Wird die Vortragsreihe im nächsten Jahr weitergeführt?

Eine Weiterführung ist auf jeden Fall nicht ausgeschlossen. Für dieses Jahr sind fünf Vorträge vorgesehen. Hierbei ist die Besonderheit, dass alle Vortragenden Mitglieder der Leopoldina sind. Ob es im nächsten Jahr mit anderen Spitzenforschern des Universitätsklinikums weiter geht, kommt ganz auf die Resonanz der diesjährigen Reihe an.

 

Vortragsreihe „Eine Stunde Spitzenforschung“

Die Vortragsreihe „Eine Stunde Spitzenforschung“ richtet sich an ein Publikum mit einem allgemeinen Interesse an Forschungsfragen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende. Den Auftakt macht Prof. Dr. Anca-Ligia Grosu, Ärztliche Direktorin der Klinik für Strahlenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg, mit einem Vortrag zum Thema „Die Kraft der Bilder in der Radioonkologie“ am Mittwoch, 5. Februar 2020 ab 18:30 Uhr im Hörsaal der Klinik für Frauenheilkunde, Hugstetterstraße 55 in Freiburg. Die Ärztliche Direktorin spricht über Entwicklungen der Strahlentherapie der vergangenen Jahre sowie zukunftsträchtige Ansätze. Nach dem Vortrag gibt es Gelegenheit für Fragen und Gespräche.

Weitere Termine der Vortragsreihe