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Gut vernetzt

Wie Menschen an der Universität Freiburg die sozialen Medien nutzen

Freiburg, 06.02.2018

Gut vernetzt

Illustration: Jürgen Oschwald

Eine Milliarde Stunden klicken sich Menschen rund um den Globus durch Videos auf der Plattform YouTube – und das an einem einzigen Tag. Nicht dazu gerechnet ist die Zeit, die sie bei Facebook, Twitter oder Instagram verbringen. Eine Statistik unter vielen, und doch verdeutlicht sie den Siegeszug, den die sozialen Medien in den vergangenen Jahren angetreten haben. Welche Erfahrungen haben die Menschen an der Universität Freiburg mit sozialen Medien gemacht und wofür nutzen sie diese? Sonja Seidel hat sich umgehört.


Illustration: Jürgen Oschwald

Für Dr. Max Orlich, Social-Media-Koordinator an der Universität Freiburg, liegen die Gründe für diesen Erfolg auf der Hand: „Die Netzwerke bieten unglaublich viele Möglichkeiten, um mit anderen ins Gespräch zu kommen und ihr Interesse zu wecken.“ Gemeinsam mit seiner Kollegin Melanie Hübner vermittelt Orlich in Kursen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität Freiburg, wie sich die sozialen Medien einsetzen lassen. Dabei gilt es einiges zu beachten: „Ich muss mir zunächst überlegen, welcher Kanal zu meinen Inhalten passt und wen ich genau ansprechen möchte.“ Orlich und Hübner haben eine Social Media Netiquette und Social Media Guidelines erarbeitet. Sie helfen dabei, den richtigen Ton zu treffen und eine gute Resonanz auf Beiträge zu erhalten.

Mathilde Bessert-Nettelbeck, Mitarbeiterin am Exzellenzcluster BrainLinks-BrainTools
Foto: Tony Franzky

„In unserem Projekt ‚Reaching out: Participative projects and ethical discourse on neurotechnology‘ tauschen wir uns mit der Öffentlichkeit über die ethischen und gesellschaftlichen Fragen aus, die die Forschung von BrainLinks-BrainTools aufwirft – und unser Blog ist ein wichtiges Medium dafür. Wir veröffentlichen deshalb Beiträge, die sich mit Neurotechnologien und ihrer Bewertung beschäftigen. Außerdem verbreiten wir Ankündigen zu Veranstaltungen, Fotos und Videos und können so auch abbilden, wie sich das Projekt entwickelt. Einige Forscherinnen und Forscher bloggen mittlerweile auf ähnliche Weise: Sie nutzen das Medium, um ihre Arbeit wie in einem Tagebuch festzuhalten, und zeigen der Öffentlichkeit damit, dass Wissenschaft ein Prozess ist und nicht nur ein Ergebnis – das zu verfolgen finde ich sehr spannend.“

www.brainblogreachingout.wordpress.com

 

Maren Vivien Haase, Bachelorstudentin der Deutschen Sprach- und Kulturwissenschaft
Foto: Yufei Kong

„Die Videos meines YouTube-Kanals sind immer mit einem Augenzwinkern gedreht und nehmen so manchen Trend in der Social-Media-Welt auf die Schippe. Der erfolgreichste Beitrag bisher war ein Bastelvideo, in dem ich einen glitzernden Schleim hergestellt habe, den man kneten kann, um Stress abzubauen. Als ich es veröffentlichte, war dieser Glitzerschleim bei YouTube gerade sehr angesagt. Mir hat das Video mehr als 6.500 Likes gebracht, und es wurde fast eine halbe Million Mal angeklickt. Natürlich habe ich am Anfang darüber nachgedacht, was mein Umfeld wohl davon hält, dass ich Filme für YouTube produziere. Da hilft es nur, mutig zu sein und einfach zu machen. Je mehr Videos man gedreht hat, desto mehr merkt man selbst, was am besten funktioniert, was einem Spaß macht und was bei den Usern gut ankommt.“

www.youtube.com/marenvivien

 

Juniorprofessorin Dr. Sina Leipold, Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie
Foto: Carolin Meier

„Mit Twitter bleibe ich auf dem Laufenden über das, was in der wissenschaftlichen Community und in der breiten Öffentlichkeit passiert. Ich selbst teile bei Twitter Inhalte, die meine Nachwuchsgruppe Circulus betreffen. Dabei geht es hauptsächlich um Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie, am Rande aber auch um Themen aus der Umweltpolitikanalyse. Wenn ich Konferenzen besuche, twittere ich besonders viel: Vor Kurzem war ich auf dem World Resources Forum in Genf und habe über eigene Vorträge und interessante Projekte anderer geschrieben. Solche Beiträge sind bei meinen Followern sehr beliebt. Bisher sind es vor allem Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler, die in den sozialen Medien aktiv sind. In meinem Fachbereich, den Sozialwissenschaften, sollte man deshalb als Forschender nicht zu große Erwartungen haben, wenn man mit dem Twittern beginnt. Um sich eine größere Leserschaft aufzubauen, kann man sich mit Kolleginnen und Kollegen zusammenschließen und gemeinsam einen Kanal betreiben.“

www.twitter.com/sinaleipold

 

Saskia Hunsicker, Mitarbeiterin des Studium generale
Foto: Patrick Seeger

„Das Studium generale der Universität Freiburg hat eine Facebook-Seite, um seine Veranstaltungen zu bewerben, also Kurse und Vortragsreihen. Das funktioniert sehr gut: Als das Programm 2017/2018 erschien, haben 12.000 Menschen unseren Hinweis darauf angeklickt. Bevor wir auf Facebook aktiv waren, haben wir uns genau überlegt, wofür wir die sozialen Medien nutzen wollen. Sich seine Erwartungen und Ziele diesbezüglich klarzumachen halte ich für sehr wichtig. Wenn man dann loslegt, muss man am Ball bleiben und regelmäßig – am besten ein- bis zweimal am Tag – Beiträge veröffentlichen. Man sollte einen Social-Media-Kanal ordentlich und engagiert betreiben und nicht einfach, weil alle anderen es auch machen. Visuelle Ergänzungen, also Bilder und Videos, kommen auch immer gut an. Und man muss in Kommentaren natürlich fair zueinander sein und die Netiquette der Universität Freiburg beachten.“

www.facebook.com/studgen

 

Max Hild, Masterstudent der Wirtschaftswissenschaften
Foto: Sissy Bräuer

„Ich habe früher bei Instagram vor allem Schnappschüsse aus meinem Privatleben geteilt. Vor etwa vier Jahren habe ich begonnen, professioneller zu fotografieren. Ich fand es sehr schade, keinen Ort zu haben, an dem ich meine Bilder zeigen konnte. Schließlich ist Instagram genau dieser Ort geworden. Mittlerweile zeige ich dort am liebsten Landschaftsaufnahmen, die ich beispielsweise beim Wandern mache. Ich schaue mir aber auch die Fotos anderer Nutzerinnen und Nutzer an und lasse mich von diesen inspirieren. Die meisten begeistern sich für meine Bilder aus dem Schwarzwald, wahrscheinlich, weil mir viele aus der Region folgen und sich damit besonders gut identifizieren können. Als Fotograf sollte man bei Instagram konsistent bleiben, das heißt möglichst die gleiche Bildsprache verwenden. Und um entdeckt und gesehen zu werden, ist es hilfreich, nach Hashtags zu suchen, die zum eigenen Stil passen.“

www.instagram.com/schnslnd

 

Netiquette der Universität Freiburg

Die Universität Freiburg hat eine Social Media Netiquette und Social Media Guidelines veröffentlicht, die Tipps zum Umgang im Netz sowie zu rechtlichen Grundlagen geben.

 

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