Ein dauerhaftes Domizil

Die von 2020 bis 2025 geplante Sanierung des Kollegiengebäudes (KG) II bedeutet für viele Mitglieder der Universität Freiburg, dass sie ihren Studien- und Arbeitsalltag in Zukunft umstellen werden. Die Wirtschaftswissenschaften haben jüngst das frisch sanierte ehemalige Verwaltungsgebäude des Schluchseewerks und seinen neuen Anbau in der Rempartstraße 10-16 bezogen. Obwohl sich einige Umzugs- und Räumungstermine aufgrund der Corona-Pandemie verzögert haben, ist das KG II nun fast vollständig leergeräumt.

Grüne Idylle, versteckt im Hinterhof: In der Gartenanlage der neuen Bibliothek können Besucher verweilen und sich vom Lernstress erholen. Foto: Jürgen Gocke

Neben dem Wareneingang im Hinterhof an der Rempartstraße, wo LKW-Ladungen voller Nahrungsmittel ihren Weg in die Mensaküche finden, ist ein modernes und offenes Gebäude entstanden. In der neuen Bibliothek können Besucherinnen und Besucher lernen und arbeiten, in der Gartenanlage können sie verweilen und sich erholen. Ihr neues Zuhause in der Rempartstraße 10-16 bezogen die Wirtschaftswissenschaften der Universität Freiburg aufgrund der Sanierung des KG II. Der vordere Gebäudeteil des neuen Domizils wurde bis zum Frühjahr 2020 saniert und bietet Platz für Büroräume von Forschenden, Lehrenden und der Verwaltung. Der Umzug ist eine von vielen Veränderungen, die die Universität Freiburg mit der Sanierung des KG II einleitet.

Umzug in Zeiten der Pandemie

Ein Gutachten aus dem Jahr 2008 deckte bauliche Mängel am KG II auf, zudem wurden die Brandschutzauflagen in der Zwischenzeit verschärft. Das Gebäude kann nur weiter genutzt werden, wenn diese Auflagen erfüllt und die Mängel behoben werden. Die Generalsanierung hat im Sommer 2020 begonnen. Dabei werden nicht nur der Brandschutz aktualisiert und bauliche Mängel saniert. Auch die bisherige Haustechnik wird gegen energieeffizientere Systeme ausgetauscht. Alle universitären Einrichtungen sind – bis auf Serverräume des Rechenzentrums im Untergeschoss – bis Mitte August aus dem KG II ausgezogen. Die verbleibenden Buchbestände der Rechtswissenschaften wurden in die Wilhelmstraße 26 gebracht. Die Germanistische und die Romanistische Abteilung des Instituts für Rechtsgeschichte und geschichtliche Rechtsvergleichung sind in die Hebelstraße 10 umgezogen. Der Hausdienst des KG II befindet sich vorübergehend in der Alten Universität. Die Telefonzentrale ist in die Rempartstraße 11 umgezogen. Restliche Möbel werden bis Ende September 2020 auf andere Einrichtungen verteilt, ins Möbellager gebracht oder entsorgt. Bisher genutzte Räume sind bis 2025 für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.

Platz machen für die Sanierung: Bis auf einen Serverraum im Untergeschoss haben alle universitären Einrichtungen das KG II bis Mitte August 2020 verlassen. Foto: Ingeborg F. Lehmann

Obwohl sich einige der geplanten Umzugs- und Räumungstermine aufgrund der Corona-Pandemie verzögert haben, ist das KG II nun fast vollständig leergeräumt. Unterstützt durch Vermögen und Bau Baden-Württemberg und mit Erlaubnis des Rektorats fanden in den Hörsälen 2004, 2006 und im Audimax bis zum Ende des Vorlesungsbetriebs im Sommersemester wenige Veranstaltungen und Klausuren statt – unter Einhaltung der Hygienevorschriften und Abstandsregeln. Nach dem Sommersemester ist das Audimax in den Paulussaal umgezogen, der normalerweise fast 900 Personen Platz bietet und seit 2018 von der Universität Freiburg als Hörsaal genutzt wird. Die Einrichtung der Baustelle auf dem Platz der Weißen Rose läuft wie geplant weiter: Der Bauzaun um das Gebäude wurde aufgestellt, die Zu- und Ausgänge zum Gebäude werden freigehalten.

Pauken in neuem Ambiente: Besucher müssen sich aufgrund der Coronapandemie über das Portal HISinOne anmelden, um in den neuen Räumen arbeiten zu können. Foto: Jürgen Gocke

Die neue Bibliothek der Wirtschaftswissenschaften

In der Rempartstraße 10-16 flutet die Mittagssonne den Hinterhof der neuen Bibliothek, der sich vom Untergeschoss zur Gartenanlage im Erdgeschoss hin öffnet. Große Terrassentüren ermöglichen freie Sicht in den Garten und auf eine lang geschwungene Holzbank. Im Inneren des Gebäudes taucht eine Lichtinstallation der Stuttgarter Künstlergruppe „atelierJAK“ die Selbstausleihe in buntes Licht. „Trotz der Coronakrise hat der Umzug in das frisch sanierte Gebäude und den Neubau nahezu reibungslos geklappt. Wir sind mit der modernen technischen Ausstattung und anderen Highlights wie der idyllischen Gartenanlage sehr zufrieden. Mit dem Umzug haben wir die Weichen für die Zukunft der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Freiburg gestellt“, erklärt Prof. Dr. Olaf Rank, Dekan der Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftlichen Fakultät. Aufgrund der aktuellen Pandemie darf sich in dem Neubau nur eine begrenzte Anzahl von Besuchern aufhalten, die sich über das Portal HISinOne anmelden müssen. Doch schon bald soll die Bibliothek ein beliebter Ort zum Lernen und Studieren sein – ohne Einschränkungen.

Patrick Siegert