Experte für Hochleistungsrechnen werden
Freiburg, 26.10.2016
Mit zunehmender Digitalisierung der Arbeitswelt steigt der Bedarf an Expertinnen und Experten fürs Hochleistungsrechnen, das so genannte High Performance Computing (HPC). Kenntnisse aus der Simulation, Modellierung und Programmierung sind insbesondere in der Automobilbranche, beim Maschinenbau, in der Medizintechnik, aber auch bei der Filmproduktion gefragt. Um den Bedarf an solchen Fachkräften längerfristig decken zu können, haben die Universitäten Stuttgart, Freiburg und Ulm das Projekt „Modulares Weiterbildungssystem zum HPC-Experten (MoeWE)“ gestartet. IT-affine Beschäftigte aus Wissenschaft und Wirtschaft erhalten damit die Gelegenheit, berufsbegleitend ihre Kompetenzen auszubauen. Insgesamt sollen neun Module zu den Themen Paralleles Programmieren, Simulation, Cluster, Cloud und HPC, Ökologie und Ökonomie sowie Datenmanagement entwickelt werden. Die Universität Stuttgart leitet das Vorhaben. Das Weiterbildungsprogramm soll bis Ende 2020 fertiggestellt sein und hat eine Gesamtförderung von knapp 2,3 Millionen Euro. Der Europäische Sozialfonds übernimmt davon 50 Prozent, das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur 25, und weitere 25 entfallen auf die drei beteiligten Hochschulen.
Mit einem Grundlagenkurs sollen auch Neu- und Quereinsteiger die Chance bekommen, sich zum HPC-Experten zu qualifizieren. Nach wie vor sind im IT-Bereich Frauen unterrepräsentiert. Daher fördert das Projekt „MoeWe“ Teilnehmerinnen mit einem Schwerpunktangebot in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Das Weiterbildungsprogramm setzt auf moderne Lernformen: Präsenzseminare werden mit betreuten Online-Selbstlernphasen kombiniert. „Auf diese Weise nutzen wir die Vorteile beider Lernformen. Das Bedürfnis der Zielgruppe, die Weiterbildung mithilfe einer flexiblen Studienorganisation optimal mit Beruf und Familie zu vereinen, haben wir dabei stets im Blick“, sagt Prof. Dr. Gerhard Schneider, Leiter des Rechenzentrums der Universität Freiburg.
Die drei Partner seien zudem besonders für das Vorhaben qualifiziert. In Stuttgart steht ein Bundeshöchstleistungsrechner und sowohl in Freiburg als auch in Ulm sind jüngst moderne Hochleistungsrechner in Betrieb gegangen, sodass den Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmern auch eine unmittelbare Erfahrung im Umgang mit der entsprechenden Hardware vermittelt werden kann.
Weitere Informationen
https://www.rz.uni-freiburg.de/projekte/moewe
Artikel über den Freiburger Supercomputer NEMO in der Zeitung uni’leben
"Rechnet mit NEMO"
Kontakt
Sven Slotosch
Rechenzentrum
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-4697
sven.slotosch@rz.uni-freiburg.de