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#pokeblitz: Nutzen für Wildtierökologie

Forstwirtin Geva Peerenboom über Citizen-Science-Projekte in der Forschung und die Aktion #pokeblitzBW

Freiburg, 03.08.2016

#pokeblitz: Nutzen für Wildtierökologie

Bei der Aktion #pokeblitzBW können Interessierte Fotos von wilden Säugetieren und Vögeln einschicken. Fotos: Sandra Meyndt, Bernd Blumhardt. Montage: Sandra Meyndt

Wenn Forscherinnen und Forscher Verbreitungsdaten zu bestimmten Wildtierarten erheben, ist das in der Regel mit hohem Aufwand verbunden. „Wir sind in den vergangenen Jahren deshalb zunehmend dazu übergegangen, ergänzend über Citizen-Science-Projekte Bürgerinnen und Bürger in die Erhebung von Wildtierdaten miteinzubeziehen“, erläutert die Wildtierökologin Geva Peerenboom von der Universität Freiburg. Bürger haben beispielsweise die Möglichkeit, Sichtungen von Wildtieren wie Kaninchen, Füchsen oder Steinmardern im Siedlungsraum über die Informationsplattform wildtiere-stadt.wildtiere-bw.de zu melden. „Diese Art von Datenerhebung ist vor allem in Städten für uns wertvoll, da dort viele Bürger auf Wildtiere treffen. Forscher haben kaum die Möglichkeit, Gebiete systematisch abzusuchen, weil wir für jedes einzelne Grundstück eine Genehmigung für die Betretung bräuchten“, sagt Peerenboom.

Citizen-Science-Projekte seien zudem nützlich, um saisonale Wanderungen von gut sichtbaren Wildtieren wie Kranichen und anderen Zugvögeln zu dokumentieren. Bei Arten, die relativ leicht zu erkennen und gut zu zählen sind, könnten auch Laien dazu beitragen, Verbreitungsdaten zu erfassen. „Außerdem eröffnen Citizen-Science-Projekte in unserem Forschungsfeld die Möglichkeit, Bürger gezielt über Wildtiere und Lebensräume zu informieren und sie für das Thema zu begeistern“, so Peerenboom. „In Zeiten von Artensterben und schwindendem Naturbewusstsein stellt dies eine wichtige Chance dar.“

Wildtierforschern stelle sich jedoch die Frage: Wie erreicht man Bürger und wie lassen sich diese dazu bringen, bei solchen Citizen-Science-Projekten mitzuwirken? „Seit wenigen Wochen sieht man viele Jugendliche und Erwachsene, die umher gehen, ‚Pokémon Go‘ spielen und Fotos von virtuellen Tieren machen, die die App ihnen zeigt“, sagt Peerenboom. „Diese Begeisterung möchten wir uns zunutze machen und Bürger dazu bewegen, die echten ‚Monster‘ zu fangen.“ Die Aktion „Wildlife Go“ der Universität Freiburg verbindet deshalb Spiel und Wildtierforschung: Unter dem Hashtag #pokeblitzBW – inspiriert von dem internationalen Hashtag #pokeblitz – können Interessierte bis Donnerstag, 11. August 2016, 16 Uhr, Fotos von wilden Säugetieren und Vögeln einschicken, die sie sehen. Die gesammelten Daten fließen in die Datenbank zu Wildtiersichtungen im Siedlungsraum ein, die von der Professur für Wildtierökologie und Wildtiermanagement der Albert-Ludwigs-Universität betrieben wird. Darüber hinaus können Sichtungen von Wildtieren unter wildtiere-stadt.wildtiere-bw.de gemeldet werden.

Spielregeln zur Aktion #pokeblitzBW:
www.facebook.com/notes/pressestelle-der-universit%C3%A4t-freiburg/spielregeln-zu-wildlife-go/1093433230751556

Datenbank zu Wildtiersichtungen im Siedlungsraum:
wildtiere-stadt.wildtiere-bw.de

Artikel über die Internetplattform „Wildtiere in der Stadt“:

www.pr2.uni-freiburg.de/publikationen/unileben/unileben-2016-2/page1.html#/10