Für exzellente Promotionsbedingungen
Freiburg, 19.03.2024
Mit dem Freiburg Graduate Centre (GraCe) hat die Universität Freiburg eine sichtbare, universitätsweite zentrale Servicestelle für Promovierende geschaffen. Diese bündelt die vorhandenen Services der bisher dafür zuständigen Einrichtung, der Internationalen Graduiertenakademie (IGA). Dadurch erhöht sie die nationale und internationale Sichtbarkeit sowie die Wettbewerbsfähigkeit bei der Rekrutierung und Qualifizierung (internationaler) Promovierender.
„Mit der Einrichtung von GraCe bauen wir das Promotionswesen an der Universität Freiburg systematisch aus und stellen es auf ein solides Fundament. So erhöhen wir auch die Attraktivität der Universität Freiburg für Promotionsinteressierte und Promovierende“, sagt Prof. Dr. Stefan Rensing, Prorektor für Forschung und Innovation an der Universität Freiburg.
Bessere Vernetzung, Karrierecoaching und regelmäßige Befragungen Promovierender
Mit seinen Services unterstützt das GraCe Promovierende bei der Qualifizierung und Karriereentwicklung. Es bietet Beratung zu Fragen rund um Promotion, Finanzierung und Konflikte, ein breit aufgestelltes überfachliches Qualifizierungsprogramm sowie finanzielle Förderung. Neu bei GraCe: ein Beirat, in dem alle am Promotionswesen Beteiligten vertreten sein werden, unter anderem Promovierendenvertreter*innen sowie Vorsitzende der Promotionsausschüsse aller Fakultäten. Der Beirat soll Vernetzung und Austausch der unterschiedlichen Stakeholder darüber fördern, wie an der Universität Freiburg bestmögliche Promotionsbedingungen geschaffen werden können, und mehr Partizipation ermöglichen. „Ich merke in meiner Arbeit, dass der regelmäßige Austausch mit den Vertreter*innen der Promovierenden sehr gewinnbringend ist“, berichtet die Leiterin von GraCe Dr. Silke Knaut. „Ich freue mich über ihr Engagement, ihre Rückmeldungen und Anregungen. Den Promovierenden eine Stimme zu geben, lohnt sich.“
Die stärkere Vernetzung ist auch außerhalb des Beirats eines der vorrangigen Ziele von GraCe: So wird es zukünftig neben den halbjährlich stattfindenden Willkommensveranstaltungen „Doc On!“ für neue Promovierende auch ein jährliches Vernetzungstreffen geben. Als weitere Neuerung wird eine zusätzliche Projektposition geschaffen, um Promovierenden ein Karrierecoaching zur individuellen Karriereplanung anzubieten. Auch sollen regelmäßige Befragungen der Promovierenden stattfinden, um Erkenntnisse über ihre Situation an der Universität Freiburg zu gewinnen sowie Feedback zu den Services von GraCe zu erhalten und die Services entsprechend weiterentwickeln zu können.
„Uns ist es wichtig, den Promovierenden und ihrer Forschung zu größerer Sichtbarkeit und Einbindung in die wissenschaftlichen Netzwerke zu verhelfen. Deshalb fördern wir ihre Teilnahme an Tagungen oder Konferenzen mit unseren GraCe-Reisestipendien“, sagt Knaut. „Außerdem hoffen wir, zusätzliche Mittel einwerben zu können, um Promovierende bei unerwarteten Umbrüchen mit einer Brückenfinanzierung oder einem Notfallfonds besser unterstützen zu können.“
Für mehr Transparenz bei den Promovierendenzahlen
Die Universität Freiburg und GraCe versprechen sich von der Umstrukturierung auch eine bessere Systematisierung und höhere Transparenz in Bezug auf die tatsächlichen Promovierendenzahlen. Nicht selten beruhen Promotionen lediglich auf mündlichen Vereinbarungen zwischen Promovierenden und betreuenden Professor*innen – trotz bestehender Pflicht, eine Promotionsvereinbarung abzuschließen, einen Antrag auf Annahme als Doktorand*in zu stellen und sich zu immatrikulieren. In solchen Fällen erfährt die Universität oft lange Zeit nichts von den Promotionsvorhaben. Dabei haben angenommene Promovierende viele Vorteile: Sie sind Doktorand*in der Universität Freiburg, gehören den Doktorand*innenkonventen an, erhalten relevante Informationen, profitieren von den Angeboten von GraCe und genießen Rechtssicherheit, falls der*die betreuende Professor*in ausfällt – denn dann ist die Fakultät in der Pflicht, die Promotion weiter zu betreuen. Ähnlich ist es bei Promovierenden mit einem Anstellungsverhältnis an der Universität: Oft ist der Universität nicht bekannt, dass die Tätigkeit dieser Angestellten der Erlangung der Promotion dient.
Verpflichtende Mehrfachbetreuung in Planung
In Planung ist des Weiteren die Einführung des Mehrfachbetreuungssystems: Damit würde die Betreuung einer*s Promovierenden durch mindestens zwei Personen verpflichtend. „Die zweite Person kann der fachlichen Betreuung oder als Mentor*in dienen“, sagt Rensing, „zum Beispiel bei der Karriereplanung oder im Konfliktfall mit der*m Erstbetreuer*in.“ Knaut fügt hinzu: „Die Mehrfachbetreuung durch zwei Professor*innen bietet sich vor allem bei interdisziplinären Promotionsprojekten an. Sie steigert die Qualität des Promotionsprojektes und ist oft gewinnbringend für alle Beteiligten.“ Eine entsprechende Überarbeitung der Rahmenpromotionsordnung ist bis spätestens Sommer 2025 geplant; anschließend müssen die einzelnen Promotionsordnungen der jeweiligen Fakultäten angepasst werden.
Einladung zur Eröffnungsveranstaltung
Am 2. Mai 2024 findet um 14 Uhr die Eröffnungsfeier von GraCe in der Aula der Universität Freiburg statt. Neben Grußworten der Rektorin Prof. Dr. Kerstin Krieglstein, des Prorektors für Forschung und Innovation Prof. Dr. Stefan Rensing sowie der Prorektorin für Universitätskultur Prof. Dr. Sylvia Paletschek werden unter anderem Prof. Dr. Frank Hutter und Jörg Franke zum Thema „Wie wird die KI das Promovieren verändern?“ sprechen. Anschließend werden Promovierende und die GraCe-Leiterin Dr. Silke Knaut eine Präsentation zu dem Thema „Promovieren an der Universität Freiburg: heute und morgen“ halten. Eingeladen sind alle Universitätsmitglieder, insbesondere Promovierende, Professor*innen und andere am Promotionswesen Beteiligten, sowie Pressevertreter*innen. Um Anmeldung bis spätestens 15. April 2024 über HisInOne oder per E-Mail wird gebeten.
Kontakt
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