Zeitgemäße Wissenschaftskommunikation für die Forst-, Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften
Freiburg, 13.09.2022
An der Universität Freiburg werden Forschungsinhalte zu gesellschaftlich relevanten Themen an der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Universität Freiburg durch ein neues Projekt leichter zugänglich gemacht. Foto: Tierney/AdobeStock
An der Universität Freiburg startet aktuell das Projekt „Bridging the Communication Gap“, mit dem die Wissenschaftskommunikation in den Forst-, Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften weiterentwickelt werden wird. Die Eva Mayr-Stihl Stiftung unterstützt das Vorhaben mit mehr als 1,6 Millionen Euro. „Wir sind sehr stolz, die Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen an der Universität Freiburg bei diesem hochaktuellen Thema begleiten zu können“, sagt Michael von Winning, Vorstand der Stiftung. „Wir erwarten, dass dieses Projekt die Wirkung der wertvollen wissenschaftlichen Arbeit – besonders im Hinblick auf drängende Themen rund um Nachhaltigkeit und Klimawandel – weiter verstärkt.“
Dem jüngst gestarteten Projekt liegt der Gedanke zugrunde, dass bei der Bearbeitung von wissenschaftlichen Themen die Kommunikation und der Austausch mit der Gesellschaft von Anfang an mitgedacht werden müssen – dies auch bei den aktuellen und hoch relevanten Themen der Forst-, Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften „Die Wissenschaft kann nicht mit der Veröffentlichung ihrer Ergebnisse enden und das transformative Potenzial ihrer Ergebnisse anderen Akteur*innen überlassen“, sagt Prof. Dr. Heiner Schanz, Dekan der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Universität Freiburg.
Social Media Monitoring und KI-System für aktuelle und anspruchsgruppengerechte Debattenbeiträge
Im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsprojektes wird ein KI-System entwickelt, das auf der Grundlage von Social Media Monitoring aktuelle und insbesondere sich abzeichnende Debatten erkennt, zu denen Forst-, Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften einen Beitrag leisten können. Gleichzeitig werden die an den Professuren der Fakultät in großer Zahl bereits vorliegenden Debattenbeiträge systematisch erfasst und es werden modellhafte neue Beiträge entwickelt. Das KI-System stellt zu den jeweils debattierten Themen passende Beiträge zusammen und bereitet sie für unterschiedliche Anspruchsgruppen in ansprechender Weise auf einer Webseite auf. Das Science Media Center Germany unterstützt die technische Umsetzung des Projektes. „Wir sind sehr dankbar, dass wir das Science Media Center als Partner und die Eva Mayr-Stihl Stiftung als Förderer dieses vielversprechenden und anspruchsvollen Projektes haben gewinnen können“, sagt Schanz. Die Ergebnisse des Projektes werden in Form eines Handbuchs veröffentlicht.
Mini-Kommunikations-Reallabore für den direkten Austausch mit den Anspruchsgruppen
Zusätzlich werden sich Wissenschaftler*innen der Fakultät in Mini-Kommunikations-Reallaboren gemeinsam mit Vertreter*innen ihrer Anspruchsgruppen austauschen, so dass das zu entwickelnde Angebot von Anfang an auf die entsprechenden Bedarfe und Voraussetzungen angepasst werden kann. Gleichzeitig bilden diese Reallabore den Kern eines Qualifizierungsangebots zur Wissenschaftskommunikation für Forschende. Begleitet von Expert*innen reflektieren die Teilnehmenden das kommunikative Potenzial ihrer wissenschaftlichen Aktivitäten und beschäftigen sich gezielt mit der Ausrichtung der Kommunikation auf die Anspruchsgruppen. Am Ende sollen modellhafte neue Beiträge für das neue Angebot stehen.
Wissenschaftskommunikation auf Universitätsleitungsebene verankert
Anfang des Jahres 2021 hatte die Universität Freiburg als erste Hochschule in Deutschland die Wissenschaftskommunikation aus der Kommunikationspraxis heraus auf Universitätsleitungsebene verankert und diese eng mit der inhaltlichen und strategischen Ausrichtung der Universität verknüpft. „Die Kombination aus den innovativen Ideen der Fakultät, den Wissenschaftskommunikationsexpert*innen der Abteilung Hochschul- und Wissenschaftskommunikation sowie dem Science Media Center bilden gemeinsam mit der sehr wissenschaftskommunikationsfreundlichen Umgebung an der Universität einen idealen Rahmen für dieses Projekt.“, ergänzt Julia Wandt, die in der Universitätsleitung den Geschäftsbereich Wissenschaftskommunikation und Strategie verantwortet. „Die Ergebnisse des Projektes werden in Form eines Handbuches veröffentlicht, so dass weitere Wissenschaftseinrichtungen von den Erfahrungen profitieren können. Auch ist eine Übertragbarkeit auf andere Disziplinen eingeplant.“
Über die Eva Mayr-Stihl Stiftung
Die Eva Mayr-Stihl Stiftung wurde 1986 von Eva Mayr-Stihl und ihrem Ehemann Robert Mayr gegründet. Einer der Schwerpunkte der Stiftungsarbeit ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung. An der Universität Freiburg hat sie seit den 1990er Jahren die strategische Entwicklung des heutigen Profilfelds Umwelt und Nachhaltigkeit bedeutend befördert – insbesondere mit Stiftungs- und Namensprofessuren, Preisen und Forschungsförderungen, zunächst an der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen, später zusätzlich am Institut für Nachhaltige Technische Systeme (INATECH) der Technischen Fakultät. Daneben unterstützt die Stiftung die Junge Akademie für Nachhaltigkeitsforschung, in der herausragende Nachwuchswissenschaftler*innen interdisziplinär zusammenarbeiten. Die Universität Freiburg hat Eva Mayr-Stihl und Robert Mayr für ihren besonderen Beitrag zur positiven Entwicklung der Universität mit der Würde der Ehrensenatorin beziehungsweise des Ehrensenators ausgezeichnet.
Weitere Informationen zur Stiftung: www.eva-mayr-stihl-stiftung.de
Faktenübersicht:
- Michael von Winning ist Mitglied des Vorstands der Eva Mayr-Stihl Stiftung.
- Prof. Dr. Heiner Schanz leitet die Professur für Environmental Governance und ist Dekan der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Universität Freiburg.
- Julia Wandt verantwortet in der Universitätsleitung der Universität Freiburg den Geschäftsbereich Wissenschaftskommunikation und Strategie. Sie ist Mitglied im Fachbeirat des Science Media Center.
Kontakt:
Annette Kollefrath-Persch
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Tel.: 0761/203-8909
E-Mail: annette.persch@zv.uni-freiburg.de
Andreas Friedrich
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen
Fakultätsassistent für Forschung, Betrieb und Finanzen
Tel.: 0761/203-3603
E-Mail: andreas.friedrich@mail.unr.uni-freiburg.de
Katharina Edlinger
Eva Mayr-Stihl Stiftung
Tel.: 07151/96633-14
E-Mail: presse@stihl-stiftung.de