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Wirkungsvolles Instrument

Das Ko-Management von Naturschutzgebieten kann den Konflikten zwischen verschiedenen Akteuren vorbeugen

Freiburg, 11.09.2018

Wirkungsvolles Instrument

Foto: Ophelia Soliku

Das Ko-Management von Naturschutzgebieten gilt als ein anerkanntes Mittel, um bestehende Konflikte verschiedener Interessengruppen zu bewältigen. Ophelia Soliku von der Professur für Forst- und Umweltpolitik der Universität Freiburg und Prof. Dr. Ulrich Schraml von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg zeigen in einer Studie, dass das Ko-management aber auch dazu beiträgt, auftretende Konflikte zwischen den verschiedenen Interessengruppen zu mildern und einer Eskalation vorzubeugen. Ihre Ergebnisse haben Soliku und Schraml in der Fachzeitschrift „Oryx – The International Journal of Conservation“ veröffentlicht.

Die Forschenden haben in ihrer Studie einen Schwerpunkt auf den Mole National Park in Ghana gelegt, dem größten und ältesten Nationalpark des Landes. Nachdem es in seinem Umfeld zu Konflikten zwischen verschiedenen Akteurinnen und Akteuren gekommen war, entschieden sich die Verantwortlichen im Jahr 2000 dazu, das Wildtiermanagement gemeinsam mit den Anrainern des Parks zu gestalten. Der Staat bezieht die Bevölkerung seitdem in die Verwaltung des Schutzgebietes mit ein.

Für ihre Studie führten Soliku und Schraml 22 Interviews mit Verantwortlichen des Parks, Meinungsführerinnen und -führern sowie lokalen Regierungsvertreterinnen und -vertretern. Außerdem leiteten sie 26 Fokusgruppen mit Landwirtinnen und -wirten, Jägerinnen und Jägern sowie Vertreterinnen und Vertretern des Vorstands des Wildtiermanagement-Programms, die sie aus 10 der 33 Gemeinschaften, die um den Park leben, auswählten.

Die Ergebnisse der Forschenden deuten darauf hin, dass das Ko-Management dabei helfen kann, Konflikte zu mildern oder die Eskalation zu verhindern, wenn die gegnerischen Parteien an transparenten Prozessen der Verhandlung und der Mediation beteiligt sind oder ökonomische Anreize erhalten. Als schwierig erwies sich die Lösung der Konflikte, wenn der Dialog zwischen den gegnerischen Parteien abgebrochen wurde. In diesem Fall entwickelten die Akteure festgefahrene Positionen und waren nicht bereit, Kompromisse bezüglich ihrer Werte und Interessen einzugehen.

 

Originalpublikation
Ophelia Soliku, Ulrich Schraml (2018): From Conflict to collaboration: the contribution of co-management in mitigating conflicts in Mole National Park, Ghana. In: Oryx. DOI: https://doi.org/10.1017/S0030605318000285.

 

Kontakt:
Ophelia Soliku
Professur für Forst- und Umweltpolitik
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-3721
E-Mail: