Muße und Wissenschaft
Freiburg, 13.04.2018
Wissenschaft ist ideengeschichtlich eng mit dem Begriff der Muße verbunden. Das Verhältnis beider zueinander ist allerdings nicht einfach – und angesichts der Anforderungen an einen Universitätsbetrieb, der immer stärker vom globalen Wettbewerb geprägt ist, erscheint es vielen als geradezu prekär. Der Sonderforschungsbereich (SFB) „Muße. Grenzen, Raumzeitlichkeit, Praktiken“ der Universität Freiburg veranstaltet im Sommersemester 2018 zu diesem Themenkomplex eine Ringvorlesung. Ihre Beiträge beleuchten, welche Konzepte mit Muße und Wissenschaft verbunden sind und welche Konsequenzen für akademisches Arbeiten sich daraus ergeben.
Zum Auftakt am 19. April 2018 referiert Dr. Jochen Gimmel vom Philosophischen Seminar der Universität Freiburg über „Abschweifungen, Assoziationen, Bilder, Geschichten. Auf Umwegen zu Wissenschaft und Muße“. Die Vorträge finden jeweils ab 16.15 Uhr im Kollegiengebäude I, Hörsaal 1108, Platz der Universität 3, 79098 Freiburg statt. Eine Ausnahme ist der Termin am 5. Juli ab 14.15 Uhr im selben Hörsaal. Die Vorträge richten sich an alle Interessierten. Der Eintritt ist kostenlos, eine Anmeldung ist erwünscht.
Die weiteren Termine der Ringvorlesung sind:
- Am 3. Mai diskutieren Jörg Holkenbrink, Künstlerischer Leiter des Zentrums für Performance Studies der Universität Bremen und des Theaters der Versammlung, und die Bremer Choreografin Anna Seitz über das Thema „Unterbrechungen oder auf dem Spielfeld der Formate. Zur Entwicklung ästhetischer Sensibilitäten in der akademischen Bildung“.
- David Kaldewey, Professor für Science Studies und Science Policy an der Universität Bonn, widmet sich am 7. Juni der „Vita activa und Vita contemplativa. Zur Vorgeschichte der Autonomie der Wissenschaft“.
- Dr. Gert Dressel, Universitäten Wien und Klagenfurt, und Dr. Marion Mangelsdorf, Zentrum für Anthropologie und Gender Studies der Universität Freiburg, beleuchten am 28. Juni die „Muße als Erkenntnisprinzip – Praktiken inter- und transdiziplinären Forschens“.
- „Muße in Bewegung – Wissenskulturen im Dialog. Überlegungen zu Wissenschaft, Kunst und Gender“ stellen Doris Ingrisch, Professorin für Gender Studies an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, und Marion Mangelsdorf am 5. Juli an.
- Die Ringvorlesung endet am 12. Juli mit dem Vortrag „Aus lauter Mußescheu. Wie die Ökonomie zur Wissenschaft wurde“ von Dr. Robert Simon, Freie Universität Bozen, Akademie Meran, Euphur – Euregio Plattform.
Kontakt und Anmeldung:
Dr. Tilman Kasten
Sonderforschungsbereich „Muße. Grenzen, Raumzeitlichkeit, Praktiken“
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-67707
E-Mail: tilman.kasten@sfb1015.uni-freiburg.de