Bodyguards für Bäume
Freiburg, 25.09.2018
Innerhalb des Projektes „Oak Bodyguards“ setzten im Frühjahr 2018 mehr als 400 Schülerinnen und Schüler aus Knetmasse gefertigte Raupen in Eichenkronen aus, um auf diese Weise Informationen über die Schädlingsabwehr der Bäume zu erhalten. Anhand der Studie sollen die Auswirkungen des Klimas auf die Eichen selbst und auf die Tiere, die Jagd auf Schädlinge machen, untersucht werden. 2019 findet die zweite Erhebungswelle in Deutschland und den anderen Teilnehmerländern statt. Prof. Dr. Michael Scherer-Lorenzen, Geobotaniker an der Universität Freiburg, ermuntert Lehrerinnen und Lehrer, mit ihren Schülern an dem Projekt teilzunehmen: „Je mehr Schulklassen mitmachen, desto besser wird die Datengrundlage und damit die Aussagekraft der Ergebnisse.“
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projekts basteln Raupen aus Knete und Draht und befestigen diese im Frühling 2019 an einer Stieleiche in der Nachbarschaft. Räuberische Tiere werden diese Köder angreifen, als ob sie echte Beute wären, und dabei Spuren mit ihrem Schnabel, ihren Zähnen oder Mundwerkzeugen hinterlassen. Nach zwei und nach vier Wochen werden die Schüler die Attrappen dann auf die charakteristischen Spuren der Räuber hin untersuchen und abfotografieren. Einige vom Fraß betroffene Eichenblätter werden an den Projektleiter Dr. Bastien Castagneyrol vom französischen Forschungsinstitut für Agrarwissenschaft INRA in Bordeaux schicken, der das Ausmaß des Blattfraßes und den chemischen Inhalt der Blätter analysieren wird.
Die Eiche ist in Europa eine der Baumarten, welche die größte Vielfalt an pflanzenfressenden Insekten beherbergt. Diese fressen zwar meistens nur einen kleinen Teil der Blätter, in der Summe kann dies die Bäume jedoch schwächen und ihr Wachstum verlangsamen. Massenentwicklungen von Schädlingen können Eichen sogar töten, wenn sie mit Krankheiten oder anderen Stressfaktoren zusammenfallen, wie zum Beispiel Trockenheit als Folge des Klimawandels.
Weitere Informationen zum Projekt und zur Anmeldung
Artikel über das Projekt in uni’leben
Kontakt:
Prof. Dr. Michael Scherer-Lorenzen
Fakultät für Biologie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-5014
E-Mail: michael.scherer@biologie.uni-freiburg.de