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300.000 Euro für Wissenschaft auf dem European Campus am Oberrhein

Mit der Förderung „Seed Money“ initiiert Eucor – The European Campus grenzüberschreitende Forschungs- und Lehrvorhaben

Freiburg, 08.01.2018

300.000 Euro für Wissenschaft auf dem European Campus am Oberrhein

Foto: Sandra Meyndt

In der ersten Förderrunde der Ausschreibung „Seed Money“ hat Eucor – The European Campus die Finanzierung von acht Projekten in Forschung und Lehre mit einer Gesamtsumme von 300.000 Euro bewilligt. Mit dem 2017 beschlossenen „Seed Money“ hat es sich der trinationale Universitätsverbund zur Aufgabe gemacht, neue grenzüberschreitende Wissenschaftsprojekte innerhalb der Mitgliedsuniversitäten zu finanzieren und zur weiteren Entwicklung eines gemeinsamen Campus beizutragen. „Seed Money“ ist als Anschubfinanzierung für langfristige Wissenschaftskooperationen mit internationaler Ausstrahlungskraft gedacht. Das Gesamtfördervolumen beträgt von Januar 2018 bis Dezember 2020 insgesamt knapp eine Million Euro. Die Universität Freiburg ist an allen acht Konzepten beteiligt; bei drei ist sie Projektträgerin.

Um den Zuschlag konkurrierten insgesamt 38 Anträge. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im European Campus so viele grenzüberschreitende Projekte eingereicht haben. Die Auswahl ist uns bei der hohen Qualität der Anträge nicht leicht gefallen“, sagt Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer, Präsident von Eucor – The European Campus und Rektor der Universität Freiburg. „Wir sind gewiss, dass die geförderten Vorhaben die wissenschaftliche Exzellenz an unseren Standorten weiter vorantreiben und das gemeinsame Lehrangebot bereichern werden. Die Projekte werden uns auf dem Weg zur Schaffung der ersten europäischen Universität am Oberrhein ein großes Stück nach vorne bringen.“

Unterstützt werden drei Projekte aus der Förderlinie „Lehre“ sowie fünf aus der Förderlinie „Forschung und Innovation“ – darunter sind je zwei aus den Kategorien „Physical Sciences & Engineering“ und „Social Sciences & Humanities“ sowie eines aus der Kategorie „Life Sciences“. Die Bewilligungssumme beläuft sich auf maximal 48.000 Euro pro Projekt. Die Auswahlkommissionen bestanden aus Expertinnen und Experten aller fünf Mitgliedsuniversitäten.

Förderlinie „Lehre“


Zusammenführung und Internationalisierung des mediävistischen Lehrangebots von Strasbourg, Freiburg und Basel: Pilotprojekt

Das geisteswissenschaftliche Projekt ist an der Katholischen Theologischen Fakultät in Strasbourg angesiedelt und wird gemeinsam mit den Universitäten Freiburg und Basel umgesetzt. Die Partner streben eine enge Verzahnung der bestehenden Masterprogramme in der Mediävistik an. Unter anderem soll es für die Studierenden gemeinschaftliche Seminare und Veranstaltungen zur Vertiefung der Sprachkompetenzen geben.

TREE MSc
Das Projekt in der Biologie wird unter der Leitung der Université de Strasbourg gemeinsam mit allen weiteren Universitäten von Eucor – The European Campus umgesetzt. Das Ziel ist dabei, einen grenzüberschreitenden Studiengang zu gründen, der exzellent ausgebildete Forscherinnen und Forscher in der Pflanzenwissenschaft hervorbringt.

Upper Rhine Science Trails
Das Vorhaben unter der Leitung der Universität Freiburg in Zusammenarbeit mit den Universitäten Basel, Haute-Alsace und Strasbourg sieht die Entwicklung eines E-Learning-Konzepts vor, das das grenzüberschreitende Lehren und Lernen am European Campus auch online möglich machen soll. Hierfür ist unter anderem eine mehrsprachige App geplant.

Förderlinie „Forschung und Innovation“


Kategorie „Physical Sciences & Engineering“:

Advanced modelling of hybrid interfaces towards innovative technologies
Unter der Leitung der Université de Strasbourg und in Zusammenarbeit mit den Universitäten Freiburg und Basel wird ein grenzüberschreitendes wissenschaftliches Netzwerk in der computergestützten Materialforschung aufgebaut. Die Partner untersuchen dabei neue Grenzflächen zwischen festen und flüssigen Stoffen, die für die Entwicklung sogenannter elektronischer Doppelschicht-Transistoren geeignet sind. Diese haben eine etwa 100-mal höhere Ladungsdichte als herkömmliche Transistoren, die heute in nahezu allen technischen Gebrauchsgegenständen verbaut sind.

DA-HPC-OR: Data Analysis for Improving High Performance Computing Operations and Research
Das Projekt verbindet die interdisziplinäre Kompetenz auf den Gebieten Hochleistungsrechnen, Recht und der Datenanalyse. Die Forschenden wollen Daten der hochschuleigenen Hochleistungsrechner analysieren. Das Vorhaben ist an der Universität Basel angesiedelt und wird in Zusammenarbeit mit den Universitäten Freiburg und Strasbourg umgesetzt.

Kategorie „Social Sciences & Humanities”:

Synergies from an Integrated Renewable Energy Supply and Storage System in the Upper Rhine Region: An Interdisciplinary Analysis (SIRES_URR)
Das fächerübergreifende Projekt wird die Rahmenbedingungen für ein effizienteres und flexibleres Produzieren, Verteilen und Zwischenspeichern von erneuerbaren Energien in der Oberrheinregion untersuchen. Alle Universitäten von Eucor – The European Campus sind an diesem Vorhaben beteiligt. Die Leitung hat Freiburg inne.

Aesthetics of Protestantism in Northern Europe
Das Vorhaben in der Skandinavistik steht unter der Leitung der Université de Strasbourg. In Zusammenarbeit mit den Universitäten Basel und Freiburg wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Bedeutung des Protestantismus von der Reformation bis heute auf die Ästhetik der skandinavischen Kulturen untersuchen.

Kategorie „Life Sciences”:

Using optogenetics to visualize histone H2AX phosphorylation in living cells with high precision
Das Projekt in der Biologie ist an der Universität Freiburg angesiedelt und wird gemeinsam mit der Université de Strasbourg umgesetzt. Die Partner untersuchen eine veränderte Form des Proteins H2AX in lebenden Zellen, das eine wichtige Rolle bei der Reparatur von DNA spielt.

 

Hintergrundinformationen zu Eucor – The European Campus

Der Europäische Verbund für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) Eucor – The European Campus ist vor dem Hintergrund einer langjährigen Kooperation der Universitäten am Oberrhein entstanden. Im Dezember 2015 unterzeichneten die fünf Mitgliedsuniversitäten – die Universität Basel, die Universität Freiburg, die Université de Haute-Alsace, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Université de Strasbourg – die Gründungsdokumente, um der grenzüberschreitenden Forschung und Lehre eine eigene Rechtspersönlichkeit zu geben. Die Universitäten schufen damit den bislang ersten EVTZ zwischen Hochschuleinrichtungen auf europäischer Ebene. Besondere Schwerpunkte in der Forschung setzt der European Campus auf den Gebieten der Quantenphysik und der Quantentechnologien, in der Präzisionsmedizin sowie den Nachhaltigkeitswissenschaften und den Kulturwissenschaften.

Insgesamt bündelt der EVTZ die Kompetenzen und Potenziale von 15.000 Forschenden und 11.000 Doktorandinnen und Doktoranden sowie mehr als 120.000 Studierenden. Gemeinsam strebt der Universitätsverbund Eucor – The European Campus den Aufbau eines klar profilierten Wissenschafts- und Forschungsraums ohne Mauern und Grenzen und mit internationaler Ausstrahlungskraft an.

www.eucor-uni.org


Kontakt:
Janosch Nieden
Leiter der Koordinationsstelle von Eucor – The European Campus EVTZ
Telefon: +33 (0)3 68 85 82 93
E-Mail: janosch.nieden@eucor-uni.org