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Stipendien für gefährdete Wissenschaftler

Antrag der Universität Freiburg in der Philipp Schwartz-Initiative für zwei Forscher aus der Türkei erfolgreich

Freiburg, 11.07.2017

Stipendien für gefährdete Wissenschaftler

Foto: Peter Mesenholl

Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat einen Antrag der Albert-Ludwigs-Universität in der dritten Runde der Philipp Schwartz-Initiative zur Förderung ausgewählt. Damit erhalten zwei gefährdete Wissenschaftler aus der Türkei die Möglichkeit, einen Forschungsaufenthalt in Freiburg zu verbringen. „Die aktuellen Entwicklungen an den türkischen Hochschulen erfüllen uns mit tiefer Sorge", sagt Rektor Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer. „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, unseren Kolleginnen und Kollegen in der Türkei, die von Repressalien bedroht sind, in ihrer schwierigen Situation zu unterstützen und gleichzeitig zu unterstreichen, dass die Freiheit von Forschung und Lehre nicht verhandelbar ist." Schon im Juli 2016 hat die Universität Freiburg im Einklang mit der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und dem Deutschen Hochschulverband (DHV) das Vorgehen der türkischen Regierung gegen Hochschulangehörige in der Türkei kritisiert und den Betroffenen ihrer Solidarität versichert.

Bislang sind die beiden Wissenschaftler, die als Stipendiaten vorgesehen sind, noch nicht in Freiburg eingetroffen. Die Namen der Geförderten werden nicht veröffentlicht. Die Strukturen und Verfahren für die Aufnahme der Forscher an der Universität sind geregelt: Das International Office (IO) und das Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) haben ein gemeinsames Betreuungskonzept für gefährdete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler realisiert. Erste Anlaufstelle ist der Welcome Service des IO, dessen Mitarbeiterinnen beispielsweise auf elektronischem Wege Behördengänge übernehmen – etwa zur Anmeldung bei der Stadt – sowie Wohnraum und Kinderbetreuung vermitteln. Die akademische Gastgeberin oder der akademische Gastgeber kümmert sich, unterstützt von der jeweiligen Fakultät, um die Integration in das wissenschaftliche Umfeld, was sowohl einen Büro- oder Laborarbeitsplatz als auch die Einbeziehung in den Lehr- und Forschungsbetrieb betrifft.

Am FRIAS, das seit 2008 internationale Gastwissenschaftler betreut, bekommen die Stipendiaten eine erste akademische Heimat. Dort unterstützt ein Mitarbeiter als „Academic Advisor" speziell für diese Zielgruppe die Vernetzung in die Universität und hin zum außeruniversitären Arbeitsmarkt. Zudem vermittelt er Beratungs- und Qualifizierungsangebote, etwa am Sprachlehrinstitut (SLI) oder an der Freiburger Akademie für Universitäre Weiterbildung (FRAUW) der Albert-Ludwigs-Universität. Darüber hinaus eröffnen die Forschungsaktivitäten an der Universität zu den Themen Flucht, Migration und Menschenrechte, zusammengefasst im „Freiburger Netzwerk für Migration und Integrationsforschung" (FREINEM), die Möglichkeit, Erfahrungen auch auf akademischer Ebene zu reflektieren.

Hintergrundinformationen zur Philipp Schwartz-Initiative
Die Philipp Schwartz-Initiative wurde von der Alexander von Humboldt-Stiftung gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt ins Leben gerufen und ermöglicht Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland die Verleihung von Stipendien für Forschungsaufenthalte an gefährdete Forscherinnen und Forscher. Finanziert wird diese Initiative durch das Auswärtige Amt, die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die Fritz Thyssen Stiftung, die Gerda Henkel Stiftung, die Klaus Tschira Stiftung, die Robert Bosch Stiftung sowie die Stiftung Mercator.
www.humboldt-foundation.de/web/philipp-schwartz-initiative.html

Pressemitteilung der Alexander von Humboldt-Stiftung zur dritten Runde der Philipp Schwartz-Initiative

Kontakt:
Katharina Aly
International Office
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-4376
E-Mail:

Dr. Carsten Dose
Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS)
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-97404
E-Mail: