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Starke Leistungsdaten, große Herausforderungen

Rektor Hans-Jochen Schiewer zeigt im Jahresbericht 2016/17 die aktuelle Entwicklung der Universität Freiburg auf

Freiburg, 11.12.2017

Starke Leistungsdaten, große Herausforderungen

Rektor Hans-Jochen Schiewer. Foto: Silvia Wolf

Drittmittel, Auszeichnungen, Patente, Publikationen: Die Leistungsdaten der Universität Freiburg waren noch nie so gut wie 2017. Sie entwickelt sich hervorragend und kann sich in hoch kompetitiven Wettbewerben behaupten.  Zugleich geht die Universität konsequent und konstruktiv mit Herausforderungen um. Hierzu zählen die Einführung von Studiengebühren für Studierende aus dem Nicht-EU-Ausland und massive Belastungen durch Sanierungsarbeiten auf dem gesamten Campus, aber insbesondere im Zentrum. Diese Bilanz zieht Rektor Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer in seinem Jahresbericht für den Zeitraum 1. Oktober 2016 bis 30. September 2017.

Zwei Wettbewerbe haben das zurückliegende Akademische Jahr besonders geprägt: das Bund-Länder-Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Exzellenzstrategie, in der die Vorentscheidung in der Förderlinie Exzellenzcluster gefallen ist. Im Bund-Länder-Programm hat die Universität Freiburg zwölf Tenure-Track-Professuren eingeworben – ein Erfolg, der das akademische Personalentwicklungskonzept der Universität bestätigt habe, sagt Schiewer: „Wir schaffen bestmögliche Bedingungen für die Qualifizierungsphase und die besondere Förderung ausgezeichneter junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf ihrem Karriereweg; wir entwickeln inneruniversitäre Karrierewege konsequent weiter, auch im Hinblick auf Dauerstellen neben der Professur; und wir fördern die überfachliche Qualifizierung, um auch diejenigen optimal vorzubereiten, die ihre Karriere außerhalb der Universität fortsetzen.“ In der Exzellenzstrategie habe sich Freiburg mit zwei Clusterinitiativen behauptet. Mit dem Centre for Integrative Biological Signalling Studies (CIBSS) und Living, Adaptive and Energy-autonomous Materials Systems (livMatS) seien zwei starke Forschungsbereiche der Universität aufgefordert, ihre Skizzen zu Vollanträgen auszuarbeiten. Enttäuschend dagegen sei vor allem, dass die auf der Grundlage des Exzellenzclusters BrainLinks–BrainTools erarbeitete Initiative nicht mehr im Rennen ist. „BrainLinks–BrainTools hat sich 2012 im Exzellenzwettbewerb durchgesetzt und in den vergangenen Jahren hervorragende Arbeit geleistet“, betont Schiewer. „Die interdisziplinäre Forschung zum Thema Gehirn-Maschine-Schnittstelle ist und bleibt ein zentraler Profilbereich und BrainLinks-BrainTools ein Exzellenzcluster unserer Universität. Die dauerhafte Finanzierung ist gesichert.“

Weitere Herausforderungen waren zuletzt insbesondere die Einführung von Studiengebühren für Studierende aus dem Nicht-EU-Ausland – an der Universität Freiburg sind die Erst- und Neueinschreibungen in dieser Gruppe zum Wintersemester 2017/18 im Vergleich zum Vorjahr um etwa 15 Prozent zurückgegangen, die Gesamtzahl der Studierenden aus dem Nicht-EU-Ausland ist aber gestiegen – und die angespannte Haushaltslage: „Insbesondere gestiegene Gebäudebewirtschaftungskosten sowie wegen kurzfristig erforderlicher Sanierungs- und Brandschutzmaßnahmen anfallende Miet- und Ertüchtigungskosten haben vor dem Hintergrund einer nach wie vor unzureichenden Grundfinanzierung Einsparungen erforderlich gemacht.“

Trotz des teils schwierigen Umfelds hat die Universität wegweisende Erfolge verzeichnet. Ein zentraler Baustein für die künftige Entwicklung ist Eucor – The European Campus, der Verbund der Universitäten am Oberrhein, der nun vier Forschungsschwerpunkte definiert hat: Quantenphysik und Quantentechnologien, Präzisionsmedizin, Nachhaltigkeitswissenschaften sowie Kulturwissenschaften. Die Georg H. Endress Stiftung unterstützt das Projekt „Quantum Science and Quantum Computing" der Universitäten Basel und Freiburg mit bis zu zehn Millionen Schweizer Franken über zehn Jahre. Zudem hat der European Campus mit dem „Seed Money“ sein erstes Förderinstrument gestartet, mit dem er grenzüberschreitende Projekte in Forschung und Lehre anschieben wird. „Dass der European Campus Modellcharakter für ganz Europa hat, lässt sich an dem geradezu überwältigenden Interesse ablesen, das ihm aus Politik und Wissenschaft entgegengebracht wird“, betont Schiewer.

Das Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) setzt seine positive Entwicklung als Markenzeichen der Universität fort: So hat es gemeinsam mit dem Arnold-Bergstraesser-Institut für kulturwissenschaftliche Forschung und weiteren Partnerinstitutionen den Zuschlag für den Aufbau des Merian International Centre for Advanced Studies in Africa erhalten – über den erwarteten Förderzeitraum von zwölf Jahren wird die Gesamtfinanzierung bis zu 18 Millionen Euro betragen. Kernziel ist der Aufbau eines Institute for Advanced Studies zum Thema „Sustainable Governance“ an der University of Accra, Legon/Ghana. Ein weiteres Beispiel für die Erfolgsbilanz des zurückliegenden Akademischen Jahres bietet schließlich das Thema Technologietransfer und Gründungskultur: Aus dem Gründungsradar 2016 und dem Thomson-Reuters Innovationsranking 2017 geht hervor, dass Freiburg auf diesem Gebiet bundesweit Spitzenplätze einnimmt und im Land ganz vorn liegt. „Dieses starke Profil werden wir in den kommenden Jahren weiter ausbauen und mit der Gründung eines Innovationszentrums auf dem Campus der Technischen Fakultät unterstützen.“

Jahresbericht des Rektors