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Förderung für 25 Jahre

Historisch-kritische Edition der Werke Hans Kelsens wird ins Akademienprogramm aufgenommen

Freiburg, 15.11.2017

Förderung für 25 Jahre

Hans Kelsen in den 1920er Jahren. © Mohr Siebeck Verlag/Hans-Kelsen-Forschungsstelle

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat beschlossen, die „Hans Kelsen Werke“, ein Vorhaben der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, als eines von drei Projekten im Jahr 2018 neu in das Akademienprogramm aufzunehmen und in den kommenden 25 Jahren zu fördern. Der Freiburger Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Jestaedt verantwortet die historisch-kritische Edition der Werke von Prof. Dr. Hans Kelsen (1881–1973), der als einer der weltweit berühmtesten Juristen des 20. Jahrhunderts und wichtigster Rechtstheoretiker deutscher Muttersprache gilt. Sein wissenschaftliches Oeuvre umfasst bahnbrechende Arbeiten zur Rechtstheorie sowie zahlreiche Beiträge zu Theorie und Dogmatik des Staats- und Völkerrechts, zur Rechtssoziologie sowie zur Rechts-, Staats- und Sozialphilosophie. Der Staatsrechtslehrer musste aufgrund seiner jüdischen Abstammung Deutschland 1933 verlassen und nahm 1945 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an.

Seit 2006 gibt es die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Hans-Kelsen-Forschungsstelle, die seit 2011 an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg angesiedelt ist. Die Forschungsstelle wird bis Ende 2042 die gesamte Edition in 32 Bänden sowohl gedruckt als auch digital veröffentlichen – fünf Bände sind schon erschienen. Neben Matthias Jestaedt als Leiter sind in Freiburg vier wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an dem Projekt beteiligt, eine weitere Arbeitsstelle ist an der Universität Frankfurt am Main angesiedelt. Außerdem wird die Edition in Kooperation mit dem Hans Kelsen-Institut in Wien/Österreich, in dem der Nachlass Kelsens aufbewahrt wird, sowie mit Unterstützung von Kelsen-Spezialistinnen und -spezialisten aus der ganzen Welt erarbeitet.

Das von Bund und Ländern je zur Hälfte finanzierte Akademienprogramm ist das derzeit größte geisteswissenschaftliche Forschungsprogramm der Bundesrepublik. Es wird koordiniert von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, der Dachorganisation von acht deutschen Wissenschaftsakademien.

Hans-Kelsen-Forschungsstelle

Pressemitteilung der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz

 

Kontakt:
Prof. Dr. Matthias Jestaedt
Institut für Staatswissenschaft & Rechtsphilosophie –
Abteilung 3: Rechtstheorie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-97800
E-Mail: