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Anatomie in der Neuzeit

Die Universitätsbibliothek Freiburg erhält Andreas Vesalius' Hauptwerk als Schenkung des S. Karger Verlags

Freiburg, 24.02.2016

Anatomie in der Neuzeit

Gabriella Karger (rechts), Geschäftsführerin des S. Karger Verlags, und Dr. Antje Kellersohn, Direktorin der Universitätsbibliothek, mit der englischsprachigen Erstausgabe der Anatomie-Bibel von Vesalius aus dem 16. Jahrhundert. Foto: Sebastian Bender

1.458 DIN-A3-Seiten, 340 Illustrationen, mehr als 5.500 Anmerkungen und ein Gewicht von 16 Kilogramm: Die im Basler S. Karger Verlag erschienene englische Erstausgabe von Andreas Vesalius‘ anatomischem Grundlagenwerk aus der Neuzeit befindet sich nun im Bestand der Universitätsbibliothek Freiburg. Gabriella Karger, Geschäftsführerin des Fachverlags für Medizin und Naturwissenschaften, hat der Leiterin der Universitätsbibliothek, Dr. Antje Kellersohn, während der Einweihungsfeier des neuen Bibliotheksgebäudes als Schenkung die zweibändige Ausgabe von „The Fabric of the Human Body“ überreicht.

Das ursprünglich in lateinischer Sprache und in sieben Bänden im Jahre 1543 veröffentlichte Werk des flämischen Arztes Vesalius (1514–1564) war 2013 erstmals in englischer Übersetzung erschienen. Mehr als 20 Jahre haben sich der Altphilologe Prof. Dr. Daniel Garrison und der Mediziner Prof. Dr. Malcolm Hast von der Northwestern University Chicago/USA dem Anatomie-Atlas „De humani corporis fabrica“ gewidmet: Sie verglichen die Originalausgabe mit einer weiteren, 1555 erschienen Ausgabe und übertrugen die lateinischen Texte in verständliches Englisch. Ein Referenzierungssystem vereinfacht die Gegenüberstellung der beiden Ausgaben, bei der auch kürzlich entdeckte Randnotizen zu einer möglichen dritten Auflage berücksichtigt wurden.

Eine weitere Besonderheit der Karger-Edition ist die digitale Bearbeitung der „Muskelmänner“ durch den Verlag. Diese waren in der Originalausgabe zur Beschreibung der Muskeln mit 14 ganzseitigen Holzschnitten als Vorlage abgedruckt. Der Schweizer Grafiker und Schriftgestalter Christian Mengelt hat zudem eigens für die englische Ausgabe eine moderne Schrifttype auf der Basis der damaligen Buchschriften geschaffen: die Basler Antiqua. „Wir freuen uns sehr, diese beeindruckende und im wahrsten Sinne des Wortes schwergewichtige Ausgabe den Nutzerinnen und Nutzern unserer Bibliothek zur Verfügung stellen zu können“, sagt Kellersohn. Die Universitätsbibliothek Freiburg verfügt über einen Bestand von mehr als drei Millionen gedruckten Medien, darunter auch etwa 3.800 mittelalterliche Handschriften und rund 3.400 Frühdrucke im Original.



Kontakt:
Dr. Sabine Gehrlein
Universitätsbibliothek Freiburg
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-3900
E-Mail: sabine.gehrlein@ub.uni-freiburg.de


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