Erholung unter Buchen, Fichten und Douglasien
Freiburg, 15.07.2013
In einer Projektstudie haben zwölf Studierende der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Universität Freiburg ein Untersuchungskonzept entwickelt, um empirische Daten über die aktuelle Erholungsnutzung in einem stadtnahen Privatwald in Freiburg-Kappel zu sammeln. Im Anschluss haben die Erholungsforscherinnen und -forscher im Mai und Juni 2013 die Besucherinnen und Besucher dieses Waldes gezählt und befragt, um Erkenntnisse über den Umfang und die Motive der Nutzung zu gewinnen. Die Studierenden wurden von Nikolaus Freiherr von Gayling eingeladen, die Studie am
Donnerstag, 25. Juli 2013, 15 Uhr im Schloss Ebnet, Gartensaal, Schwarzwaldstraße 278, 79117 Freiburg-Ebnet,
vorzustellen und die Ergebnisse mit Akteurinnen und Akteuren aus Forstwirtschaft, Politik, Verwaltung und Touristik zu diskutieren. Zu der Veranstaltung sind Vertreterinnen und Vertreter der Medien herzlich eingeladen.
Für viele Menschen zählt der Waldbesuch zu den wichtigsten Formen der Naturbegegnung. Studien zufolge bekunden drei Viertel der Deutschen, im Wald Erholung und Entspannung zu finden. Demnach gehen etwa ein Viertel der Bundesbürgerinnen und -bürger mindestens einmal wöchentlich in den Wald. Spazierengehen, Wandern, Naturbeobachtung und Sammeln zählen zu den wichtigsten Tätigkeiten. Vorliegende Studien machen aber auch deutlich, dass es zwischen den verschiedenen Altersgruppen und Milieus erhebliche Unterschiede in der Häufigkeit der Waldnutzung sowie in den Aktivitäten gibt. Die unterschiedlichen Ansprüche führen dazu, dass die Erholungsnutzung von Wäldern auch zu einem Konfliktfeld werden kann, das im Management von Wäldern eine bedeutende Rolle spielt. Dies gilt für öffentlichen Wald, aber besonders in Stadtnähe auch für Wälder, die private Eigentümer bewirtschaften und pflegen. Ein prominentes Beispiel sind die Konflikte zwischen Mountainbikern und Wanderern.
Erste Auswertungen zeigen, dass der 70 Hektar große Wald, der sich oberhalb des Stadtteils Kappel befindet und zur Freiherr von Gayling'schen Verwaltung gehört, nahezu bei jedem Wetter besucht wurde – von mehr als 5.000 Menschen innerhalb eines Monats. Dr. Andy Selter und Prof. Dr. Ulrich Schraml von der Professur für Forst- und Umweltpolitik haben die Studie begleitet. „Ziel ist, dass die Studierenden sozialwissenschaftliche Methoden in einem wald- und umweltbezogenen Themenbereich erlernen und anwenden“, sagt Selter. „Darüber hinaus liefern sie hoch aktuelle und für das Management von Wäldern relevante Informationen.“
Studierendengruppen erarbeiten die Projektstudien seit 2010 jährlich zu unterschiedlichen Waldstandorten. Bevor Studierende in diesem Jahr die besondere Belastung von stadtnahen Privatwäldern in den Blick nahmen, standen in den Vorjahren die touristische Nutzung von Walderlebnispfaden und besonderen Aussichtspunkten, die Walderhaltung in der Rheinebene und die besondere Situation im Stadtwald Freiburg im Mittelpunkt des Forschungsinteresses.
Kontakt:
Dr. Andy Selter
Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-3716
E-Mail: andy.selter@ifp.uni-freiburg.de
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