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-inger aus dem Süden, -ow aus dem Nordosten

Der vierte Band des Deutschen Familiennamenatlas erklärt die Beziehung zwischen Orts- und Familiennamen

Freiburg, 23.05.2013

-inger aus dem Süden, -ow aus dem Nordosten

Familiennamen mit der Endung „-inger“ sind, ebenso wie die entsprechenden Ortsnamen mit den Endungen „-ing" und „-ingen", vor allem im Süden Deutschlands zu finden. © Deutscher Familiennamenatlas

439 Karten zu Familiennamen, in denen die ersten Trägerinnen und Träger eines Namens nach ihrer Herkunft (Westphal, Bayer, Elsässer) oder ihrer Wohnstätte unterschieden wurden (Westermann, Berg, Gruber): Der vierte Band des Deutschen Familiennamenatlas (DFA) ist erschienen. Er deckt erstmals systematisch und umfassend die räumlichen Beziehungen zwischen dem Ortsnamen- und dem Familiennamenschatz eines Landes auf. Zusammenfassende Karten zeigen beispielsweise die Gesamtverbreitung von etwa einer halben Million Namenträger mit der Endung „-inger“ (Behringer, Eichinger), die vor allem in Süddeutschland leben, oder von circa 110.000 Namenträgern mit der Endung „-ow“ (Bülow, Grabow), die überwiegend im Nordosten des Landes zu finden sind. Andere veranschaulichen die Verteilung verschiedener Ausprägungen eines Namens (Friese, Fries, Freese, Friske).

Der Deutsche Familiennamenatlas dokumentiert die räumliche Verteilung des Familiennamenbestandes im Jahr 2005 mit etwa 2.000 kommentierten Karten in sechs Bänden. Er entsteht in einer Kooperation unter der Leitung von Prof. Dr. Konrad Kunze, Universität Freiburg, und Prof. Dr. Damaris Nübling, Universität Mainz. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Projekt seit 2005. Der Atlas ist nicht nur ein neues Fundament für die Namenforschung, sondern auch ein wichtiges Instrument für andere Wissenschaften – von der Siedlungs- und Migrationsforschung über die Sozialgeschichte bis zur Genetik.

Die ersten drei Bände des DFA gelten grammatischen Phänomenen: der unterschiedlichen Verteilung von Vokalen (Meier, Meyer, Maier, Mayer), Konsonanten (Schmidt, Schmitt, Schmid, Schmitz) und den Bildungsweisen (Bach, Bacher, Bachmann). Die beiden noch folgenden Bände werden Berufs- und Übernamen (Becker, Beck, Pfister; Klein, Groß, Stark) sowie Familiennamen aus Rufnamen (Burkhardt, Ebert, Merkel, Augstein) behandeln.

Weitere Informationen:
www.familiennamenatlas.de

Originalveröffentlichung:
Kunze, Konrad/Nübling, Damaris (Hrsg.): Deutscher Familiennamenatlas. Band 4: Familiennamen nach Herkunft und Wohnstätte. Berlin/Boston 2013.


Kontakt:
Prof. Dr. Konrad Kunze
Deutsches Seminar
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-3208
E-Mail: konrad.kunze@germanistik.uni-freiburg.de

Fabian Fahlbusch
Deutsches Institut
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Tel.: 06131/577-254
E-Mail: fabian.fahlbusch@uni-mainz.de


Die Druckversion der Pressemitteilung (pdf) finden Sie hier.