Energie für zelluläre Prozesse
Freiburg, 04.09.2012
Visualisierung der Molekülstruktur der Laktose-Permease, welche den Zucker Laktose durch die Membran von Zellen transportiert, und damit einen essentiellen Beitrag zur Energieversorgung von Organismen liefert. / Quelle: Einsle
Vom 15. bis 20. September 2012 treffen sich an der Universität Freiburg Forscherinnen und Forscher aus der ganzen Welt, um auf der European Bioenergetics Conference die neuesten Erkenntnisse über die Energieversorgung und den Energiehaushalt von Organismen zu diskutieren. Die Konferenzreihe wurde 1980 in Urbino/Italien ins Leben gerufen und findet nach 1984 nun zum zweiten Mal in Deutschland statt.
Die molekulare und zelluläre Bioenergetik widmet sich die Frage, wie Zellen aber auch ganze Populationen und Ökosysteme Energie austauschen und verschiedene Formen der Energie ineinander umwandeln. Eine Vortragsreihe widmet sich dem zellulären Energieträger Adenosintriphosphat (ATP), das eine zentrale Rolle in dem Energiestoffwechsel aller Lebewesen einnimmt. Weitere Schwerpunkte der Konferenz beleuchten die Photosynthese von Pflanzen und Bakterien, den Transport von Elektronen, Protonen und Eiweißstoffen, sowie die „Kraftwerke“ der Zellen, die Mitochondrien. Letztere versorgen Zellen mit ATP und deren Fehlfunktion führt zu einer Reihe von Krankheiten, wie zum Beispiel Muskelschwäche und Parkinson. Vorträge über neueste Mikroskopietechniken und die mathematische Beschreibung zellulärer Vorgänge runden die Konferenz ab.
Mehr als 100 Forscher werden Vorträge halten, darunter die Nobelpreisträger Sir Prof. Dr. John Walker vom Medical Research Council in Cambridge/Großbritannien sowie Prof. Dr. Dr. h.c. Hartmut Michel vom Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt. Der US-amerikanische Biochemiker Prof. Dr. Ronald Kaback wird auf der Konferenz mit der Peter-Mitchell-Medaille ausgezeichnet und stellt seine Erkenntnisse über die Lactose-Permease vor, die als molekulare Maschine Zellen mit Milchzucker versorgt. Darüber hinaus werden auch Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler in Vorträgen und mehr als 350 Posterbeiträgen ihre Arbeiten präsentieren.
Kontakt:
Prof. Dr. Thorsten Friedrich
Institut für Biochemie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203- 6060
E-Mail: thorsten.friedrich@uni-freiburg.de