Ministerpräsident auf dem Campus
Freiburg, 26.01.2012
Besuch aus Stuttgart: Am 26. Januar 2012 ist Ministerpräsident Winfried Kretschmann gemeinsam mit Wissenschaftsministerin Theresia Bauer zu Gast an der Albert-Ludwigs-Universität. Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jochen Schiewer, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende der Universität stellen ab 15 Uhr an drei Stationen zukunftsweisende Projekte vor. „Wir präsentieren Ministerpräsident Kretschmann ein Modell der Volluniversität des 21. Jahrhunderts, deren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler herausragende Leistungen erbringen“, sagt Schiewer, der auf entsprechende Ergebnisse verweist: „Die Universität Freiburg ist eine von zwei Universitäten und die einzige Volluniversität bundesweit, die bei allen drei Exzellenzwettbewerben, nämlich in Forschung, Lehre und Weiterbildung, erfolgreich war.“ Ein Lob für die Universität Freiburg gibt es von Ministerpräsident Winfried Kretschmann: „Die Universitäten sind die Zukunftslabore unserer Gesellschaft und Orte der kritischen Reflexion in einer lebendigen Bürgergesellschaft. Die Universität Freiburg steht deutschlandweit und international für herausragende Leistungen in Forschung und Lehre, für eine visionäre Kraft und für ein überragendes Engagement ihrer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Mitarbeiter und Studierenden – hierauf kann die Universität stolz sein.“
Freiburger Wissenschaftler bieten auf dem Campus der Technischen Fakultät, die vor 15 Jahren mit Unterstützung aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft am Flugplatz errichtet wurde, dem Ministerpräsidenten Einblicke in ihre herausragende Forschung. Sie demonstrieren unter anderem den humanoiden Roboter Nao, der weltweit der einzige Roboter ist, der selbstständig eine Wendeltreppe hochsteigen kann, und einen energieautarken Turnschuh, der durch die Bewegung des Sportlers Energie erzeugt und dadurch Messdaten wie zum Beispiel die Pulsfrequenz liefert.
Bei einem Laborbesuch erklären Forscherinnen und Forscher der School of Soft Matter Research des Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS), wie sie in einem Disziplinenverbund von Physik, Chemie, Materialwissenschaften, Biologie und Mikrosystemtechnik an der Herstellung neuer organischer Materialien forschen. Das FRIAS ist das Herzstück des Zukunftskonzeptes und das zentrale Element, um Spitzenwissenschaftlern der Universität Freiburg Freiräume für Forschung („Windows for Research“) zu eröffnen. Die Forscher der School of Soft Matter Research untersuchen Werkstoffkombinationen mit Eigenschaften, die normalerweise nur in lebenden biologischen Systemen zu finden sind. Inspiriert von der Natur wollen die Wissenschaftler Systeme aus „weichen Materialien“ (Soft Matter) entwickeln, die ihre Umgebung wahrnehmen und auf sie reagieren können.
Als Beispiel für ihre Arbeit führen sie Winfried Kretschmann die Produktion transparenter Kunststoffleiterbahnen mittels Tintenstrahldruck vor.
In der zweiten Förderphase der Exzellenzinitiative verknüpft die Universität Freiburg ihr bundesweit ausgezeichnetes Zukunftskonzept „Windows for Higher Education“ für die forschungsorientierte Lehre mit ihrem Zukunftskonzept „Windows for Research“. Im Universitätszentrum in der Stadtmitte präsentieren Rektor Schiewer und Vizerektor Prof. Dr. Heiner Schanz, Prorektor für Lehre, dem Ministerpräsidenten neue Konzepte für die Lehre und die wissenschaftliche Weiterbildung.
Das neue Lehrkonzept ist Teil der Strategie, den Bildungsstandort Freiburg international herausragend zu positionieren. Die zentrale Rolle spielt dabei der Aufbau des University College Freiburg (UCF), das zum Wintersemester 2012/13 seinen Lehrbetrieb aufnehmen wird. Ziel des UCF ist es, interdisziplinäre, forschungsorientierte Lehre auf internationalem Spitzenniveau anzubieten. Das Kernstück ist die Einrichtung eines neuen, englischsprachigen Bachelorstudiengangs „Liberal Arts and Sciences“. Im Uniseum Freiburg, dem Museum der Albert-Ludwigs-Universität, diskutieren Studierende mit dem Ministerpräsidenten über die Qualitätssicherung in der Lehre.
Die Albert-Ludwigs-Universität hat sich auf die wachsende Nachfrage in der Weiterbildung eingestellt und mit der Freiburger Akademie für Universitäre Weiterbildung (FRAUW) eine zentrale Service- und Organisationsplattform geschaffen. Sie entwickelt Weiterbildungsangebote über das gesamte Fächerspektrum hinweg. Im Herbst 2010 wurde die FRAUW als Pilotmodell des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden Württemberg für die innovative Strukturbildung in der wissenschaftlichen Weiterbildung ausgezeichnet. Als erste deutsche Hochschule hat die Universität Freiburg 2011 mit „Swissuni“, dem renommierten Weiterbildungsverbund schweizerischer Universitäten, eine Zusammenarbeit vereinbart.
Nach dem Besuch der Universität hält Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Audimax einen Vortrag zum Thema „Universität – quo vadis?“. Schwerpunkt seiner Rede ist die besondere Rolle der Universitäten, die den Dreiklang von Markt, Staat und Bürgergesellschaft verkörpern. Der Ministerpräsident zeigt die sich hieraus ergebenden Spannungsfelder auf und gibt einen Überblick über die Zielsetzungen und Meilensteine der grün-roten Landesregierung im Bereich der Wissenschaftspolitik. Anschließend beantworten der Ministerpräsident und die Wissenschaftsministerin Fragen aus dem Auditorium.
Den Vortrag des Ministerpräsidenten über die Zukunft der Universitäten finden Sie als Podcast hier.