Rechnen, erzählen, promovieren
Freiburg, 17.11.2011
Förderung für den wissenschaftlichen Nachwuchs: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat zwei neue Graduiertenkollegs an der Universität Freiburg bewilligt. Sie bieten Doktorandinnen und Doktoranden die Chance, in einem Forschungs- und Qualifizierungsprogramm auf hohem fachlichem Niveau zu promovieren.
Die Forschungsprojekte des Graduiertenkollegs „Kohomologische Methoden in der Geometrie“ reichen von der mathematischen Physik bis zur Zahlentheorie. Trotz der thematischen Breite sind die Methoden eng miteinander verbunden. Am deutlichsten wird dies am Gebrauch der so genannten Kohomologie. Sie ist ein Werkzeug, das in allen geometrischen Disziplinen vielseitig einsetzbar ist. Durch die Verbindung von abstrakter Algebra und konkreter Geometrie verspricht sich das Kolleg neue Forschungsergebnisse. Die neun Antragsteller, darunter drei Frauen, kommen aus der Abteilung für Reine Mathematik des Mathematischen Instituts. „Unser Konzept konfrontiert Studierende mit einer breiten Palette an Fragestellungen aktueller Forschung. Gleichzeitig vermittelt es ein Verständnis für die Einheit der Mathematik, die für unsere Wissenschaft von so zentraler Bedeutung ist“, sagt Prof. Dr. Annette Huber-Klawitter, Sprecherin des Kollegs.
Das zweite Graduiertenkolleg befasst sich mit faktualen und fiktionalen Erzählungen, wobei die fiktionalen Texte teilweise Anspruch auf Faktualität erheben oder Fakten und Fiktion kombinieren. Unter dem Begriff „faktuales Erzählen“ werden Erzählungen verstanden, die sich in ihrem Kontext auf die Wirklichkeit der Adressaten beziehen und von diesen für wahr gehalten werden – etwa Geschichtswerke, Werbetexte oder Reality-Shows. Historische und kulturelle Aspekte spielen eine wesentliche Rolle. „Beispielsweise können religiöse Texte je nach Standpunkt als faktuale historische Berichte oder als allegorische Erzählungen gelesen werden“, sagt Prof. Dr. Monika Fludernik vom Englischen Seminar, Sprecherin des Kollegs. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie faktuale Texte aufzuschlüsseln sind – nicht zuletzt mit Blick auf ihre jeweiligen Gebrauchskontexte. Forschungsfelder außerhalb der Literaturwissenschaften, darunter die Geschichtswissenschaft, Archäologie, therapeutische Psychologie und die Rechtswissenschaft, werden in die Analyse integriert.
Kontakt:
Prof. Dr. Monika Fludernik
Englisches Seminar
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-3310
Fax: 0761/203-3359
E-Mail: sekretariat.fludernik@anglistik.uni-freiburg.de
Prof. Dr. Annette Huber-Klawitter
Mathematisches Institut
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-5560
Fax: 0761/203-5541
E-Mail: annette.huber@math.uni-freiburg.de