In aller Sportlichkeit
Freiburg, 12.09.2011
Warum helfen einige Ärzte Sportlern beim Doping? Mit welchen Methoden lassen sich solche Fälle aufdecken? Und wie kann man sie verhindern? Das sind nur einige der Fragen, die vom 12. bis 14. September 2011 mehr als 180 Teilnehmende und 20 internationale Referentinnen und Referenten beim Symposium „Sportmedizin und Doping in Europa“ debattieren. Ziel der wissenschaftlichen Tagung ist es, einen Statusbericht zum Thema Doping und Sportmedizin in Europa zu geben. Die Tagung soll zeigen, welche Fortschritte bei der Analyse und Bekämpfung von Doping gemacht wurden, wo versagt wurde und was noch zu tun ist. Damit leistet die Albert-Ludwigs-Universität einen Beitrag zur Aufarbeitung dieses brisanten und aktuellen Themas.
Das dreitägige Symposium wird durch die „Evaluierungskommission Freiburger Sportmedizin“ unter Leitung von Prof. Dr. Letizia Paoli (Universität Leuven/Belgien) im Auftrag des Rektors der Universität Freiburg, Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer, veranstaltet. Für die Arbeit der Kommission, die ihren Abschlussbericht bis Frühjahr 2012 vorlegen wird, ist es wichtig, die Themen Sportmedizin und Doping nicht nur aus lokaler Sicht, sondern auch aus internationaler Perspektive zu betrachten.
Nach Grußworten der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Theresia Bauer, des Rektors und des Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA), Prof. Hanns Michael Hölz, eröffnet Dr. Richard Pound, Gründungspräsident der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und langjähriger Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees, die Tagung. Zum Schwerpunkt des Eröffnungstages „The International Anti-Doping Regime" folgen Vorträge von Prof. Dr. Arne Ljungqvist (Vizepräsident der WADA), Patrick McQuaid (Präsident des internationalen Radsportverbandes UCI) und Dr. Richard Young, Autor des Erstentwurfs für den WADA World Anti-Doping Code und führender Anwalt der amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA.
Der zweite Tag hat den Schwerpunkt „Sportmedizin, Dopingaffären, Konsequenzen“. Zunächst steht die Frage nach der Dopinghäufigkeit und den Motiven Doping unterstützender Sportmediziner im Vordergrund. Es folgen Darstellungen zur Leistungsfähigkeit der Dopinganalyse und über Maßnahmen gegen das Blutdoping. Anschließend gehen die Referentinnen und Referenten den Ursprüngen des EPO-Missbrauchs und den Höhepunkten des Radsportdopings nach. Zuletzt stehen Doping beziehungsweise die Anti-Doping-Maßnahmen im nordischen Wintersport und die Arbeit einer der erfolgreichsten italienischen Schwerpunktstaatsanwaltschaften auf dem Programm.
Beim Abschlusstag „Sportmedizin und Doping in Ost- und Westdeutschland” behandeln die Referenten das DDR-Staatsdoping und dessen strafrechtliche Aufarbeitung, die „Wiedervereinigung" der west- und ostdeutschen Sportmedizin sowie paradigmatisch ein westdeutsches Dopingsystem. Anschließend steht die Arbeit der ehemaligen Freiburger Professoren Josef Keul und Armin Klümper, zwei der prominentesten und zugleich umstrittensten deutschen Sportmediziner, in der Diskussion. Vorträge über die juristische Auseinandersetzung mit dem deutschen Arzneimittelgesetz und ein Erfahrungsbericht zur ersten deutschen Schwerpunktstaats-anwaltschaft schließen die Tagung ab.
Infos zum Programm über die Homepage der Evaluierungskommission:
www.evaluierungskommission.uni-freiburg.de