Universität Freiburg trauert um ihren Ehrensenator Eugen Martin
Freiburg, 29.12.2010
Mit großer Bestürzung hat die Universität die Nachricht vom Tod ihres Ehrensenators Eugen Martin aufgenommen. „Herr Eugen Martin war ein ganz wundervoller, besonderer Mensch und ein leidenschaftlicher Förderer der Wissenschaften und ‚seiner Universität’. Wir sind ihm zu großem Dank und dauerndem Andenken verpflichtet“, so der Rektor, Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer.
Ehrensenator Martin pflegte ein besonderes Verhältnis zur Universität Freiburg. Die Möglichkeit eines Studiums war ihm verwehrt geblieben Er baute in den Jahren nach seiner Rückkehr aus dem Krieg aus dem Nichts ein großes Unternehmen auf, träumte dabei aber immer von der Universität, deren Mitglied er nicht werden konnte – bis zum Jahr 2006, in dem ihm die Universität Freiburg in Anerkennung für seine jahrelange Unterstützung und großzügige Förderung die Ehrensenatorenwürde verlieh.
Als Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) hatte Eugen Martin vor zirka zwanzig Jahren damit begonnen, erste offizielle Kontakte zwischen IHK und der Universität, damals unter der Leitung von Rektor Volker Schupp, zu knüpfen. Einer vorsichtigen Phase des "Aneinander-Gewöhnens" der Institutionen IHK und Universität folgte eine stetige gegenseitige Öffnung und Anerkennung, deren Ergebnis eine nachhaltige Zusammenführung von Wirtschaft und Wissenschaft war.
Der heute bestehende intensive Austausch zwischen der IHK und der Universität Freiburg ist maßgeblich auf seine Initiative zurückzuführen. Während viele Repräsentanten der Wirtschaft noch Berührungsängste zur Universität hatten und dem längst überholten Bild des Elfenbeinturmes nachhingen, ging Eugen Martin zusammen mit den Entscheidungsträgern der IHK sowie des Wirtschaftsverbands Industrieller Unternehmen Baden e.V. auf die Universität zu und förderte die Etablierung gemeinsamer Foren von Wirtschaft und Universität.
Diesen Prozess eingeleitet und über Jahre aktiv vorangetrieben zu haben, ist sein Verdienst. Er symbolisierte wie kaum ein anderer das Aufeinander-Zugehen von Stadt und Universität, sah er doch die Universität als Motor für Innovation und Fortschritt. Als klassischer Unternehmer wie auch als Mensch war er stets ein Vorbild für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt, aber auch für die Universität.
Sein Engagement für die Universität Freiburg erstreckte sich noch auf viele andere Bereiche. Er war Mitglied im Kuratorium für das Universitätsjubiläum 2007 und einer der engagiertesten und wichtigsten Ratgeber und Förderer des mit den Fundraising-Aktivitäten betrauten Teams unter der Leitung von Altrektor Prof. Dr. Wolfgang Jäger. Auf seine Initiative ist die Gründung der „Neuen Universitätsstiftung Freiburg“ zurückzuführen, deren erster Stifter er war.