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Digital- und Präsenzlehre bereichern sich gegenseitig

Die Abteilungen der Zentralen Universitätsverwaltung stellen sich vor: Innovation und Qualität in der Lehre (IQ)

Freiburg, 07.04.2022

Digital- und Präsenzlehre bereichern sich gegenseitig

Grafik: Svenja Kirsch

Breites Portfolio für Lehrende und Studierende: Das Team von „Innovation und Qualität in der Lehre“ vereint die Arbeitsfelder Lehrstrategie, Hochschuldidaktik und Qualitätsmanagement und entwickelt daraus passgenaue Angebote.

Die Zentrale Universitätsverwaltung (ZUV) kann dank ihrer neuen Strukturen, die seit dem 1. September 2021 gelten, stärker als bisher die dezentralen Einrichtungen unterstützen und die Gesamtentwicklung der Universität begleiten. Zusätzlich zu den Dezernaten des Kanzlerbereichs und den unabhängigen Stabsstellen wurden drei Geschäftsbereiche, die sich aus verschiedenen Abteilungen zusammensetzen, eingerichtet.

Der Geschäftsbereich Studium und Lehre untersteht Prof. Dr. Michael Schwarze und umfasst nach der Umstrukturierung die Abteilungen Service Center Studium (SCS), Innovation und Qualität in der Lehre (IQ) sowie Bildungstransfer (BT). „Alle diese Bereiche tragen dazu bei, Kompetenzen und Angebote im Bereich des Lernens und Lehrens zu bündeln“, sagt Schwarze. Für die bisherige Stabsstelle Lehrentwicklung spiegelt sich die Umstrukturierung vor allem im neuen Namen „Innovation und Qualität in der Lehre“ wider. Sie setzt sich nun aus den drei Bereichen Lehrstrategie und Digitalisierung (LD), Hochschuldidaktik und digitale Lehrentwicklung (HDL) sowie Qualitätsmanagement und Akkreditierung (QA) zusammen.

Erst die Strategie, dann das Projekt

Der Bereich LD erarbeitet Strategien für die universitäre Lehre, die für künftige Entwicklungen eine Art Richtschnur sein sollen. „Wir sind sehr daran interessiert, diese Entwicklungen im Anschluss in der Breite der Universität zu verankern und nachhaltig sicherzustellen“, erläutert Dr. Günter Schmidt-Gess, der Leiter von IQ und LD. Dies sei nicht zuletzt auch Aufgabe der beiden Schwesterabteilungen „Hochschuldidaktik und digitale Lehrentwicklung“ sowie „Qualitätsmanagement und Akkreditierung“, die Silke Weiß und Dr. Sören Pape leiten. Zu den großen Linien der strategischen Entwicklung gehören das 2018 entworfene Leitbild des Lernens und Lehrens, die Internationalisierung der Lehre sowie das Strategiepapier zur Digitalisierung in der Lehre. „Wir sehen die digitale Lehre nicht im Kontrast zur Präsenzlehre, ganz im Gegenteil, sie soll die Präsenzlehre bereichern“, sagt Schmidt-Gess.

Im Folgeschritt überträgt das Team die erarbeiteten Leitlinien in konkrete Projekte. Egal, ob es dabei um Servicelearning, forschendes Lernen, interdisziplinäre Ansätze oder die Digitalisierung geht. „Momentan haben wir das große 4D-Projekt für die digitale Lehre, wir haben aber auch vorher im Qualitätspakt Lehre zahlreiche Projekte umgesetzt“, betont der Abteilungsleiter: „Dabei geht es immer auch um Mitteleinwerbung, denn nur aus Haushaltsgeldern lassen sich solche Projekte nicht nachhaltig etablieren.“ Die Lehrstrategie sei eine Abteilung, die sich selbst finanziere, indem sie – wie es in der Wissenschaft auch sei – Drittmittel einwerbe und sich anschließend um die Projektkoordination und Vernetzung der wichtigsten Akteur*innen kümmere. Einen großen Erfolg verbuchte die Abteilung Mitte 2021. Damals hatte sich die Universität Freiburg im Rahmen der Förderlinie „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken“ mit zwei Anträgen beworben und wird seit 1. August 2021 für drei Jahre mit einer Gesamtsumme von mehr als neun Millionen Euro gefördert.

„Ein wichtiger Teil unserer Aufgabe ist es zudem Veranstaltungen zu organisieren, wie zum Beispiel die ‚Tage der Lehre‘ oder Konferenzen zu bestimmten Themen“, ergänzt Schmidt-Gess. Die internen Veranstaltungen seien sehr beliebt und funktionierten auch online sehr gut.

Center for Learning and Teaching

Die Abteilung von Schmidt-Gess arbeitet weiterhin eng mit der Abteilung E-Learning aus dem Rechenzentrum zusammenarbeiten. Im Mittelpunkt des Teamworks steht aktuell das Verbundprojekt PePP, an dem sich alle neun staatlichen Universitäten des Landes Baden-Württemberg beteiligen, um das Thema „E-Prüfungen“ gemeinsam anzugehen. Zusätzlich gibt es weitere Projekte, die gemeinsam mit dem Zentrum für Schlüsselqualifikationen oder mit dem Service Center Studium koordiniert werden.  

Ein wichtiges Ziel, auf das seine Abteilung in den nächsten Jahren hinarbeite, sei die Gründung eines „Center for Learning und Teaching“ für alle Lehrenden, die Unterstützung bekommen sollen, sagt Schmidt-Gess. „Die Universität der Zukunft wird sich verändern und neue Zielgruppen, beispielsweise auch Absolvent*innen für sich gewinnen müssen“, betont er und ergänzt: „Es wird mehr interaktive Formate mit der Gesellschaft geben, wofür es ein Center geben soll, in dem alle Abteilungen, die mit diesen Themen arbeiten, zusammengefasst sind.“

Aufteilung des EPICUR-Projekts   

IQ sei eine Art Inkubator für neue Projekte, die, wenn sie solide finanziert sind zu Institutionen werden, die sich in die Universität einpassen“, betont er. So sei es beispielsweise beim University College Freiburg (UCF) oder dem Freiburg Advanced Center of Education (FACE) gewesen, die beide als Projekte in seiner Abteilung gestartet waren.

In den Rahmen eines solchen Centers, das sich für die Etablierung von Projekten einsetzt, würde auch das laufende EPICUR-Projekt gut passen. Allerdings wurde EPICUR im Zuge der Umstrukturierung, gesplittet und gehört nun nicht mehr zur Abteilung von Schmidt-Gess, sondern teilweise zum International Office (IO) und teilweise zur Strategie- und Universitätsentwicklung (GS-UE). Eine Entscheidung, die der Abteilungsleiter so nicht getroffen hätte. „Ich bin nicht dagegen, dass das Projekt aus der Abteilung genommen wurde, aber es hätte zu einem späteren Zeitpunkt sein sollen, an dem das Projekt schon eigenständig genug gewesen wäre“, betont Schmidt-Gess.

Beratung für Lehrende und Studiengänge

Das Team der Hochschuldidaktik und digitalen Lehrentwicklung unter der Leitung von Silke Weiß unterstützt und begleitet Lehrende in der Weiterentwicklung ihrer Lehrkompetenzen und berät sie bei der Entwicklung von Konzepten und bei der Umsetzung von Innovationen in der Lehre. „Der Bereich Hochschuldidaktik und digitale Lehrentwicklung bietet ein breites Weiterbildungs- und Beratungsspektrum an. Das beginnt bei niedrigschwelligen Angeboten, wie dem Hochschuldidaktik-Frühstück und reicht über Workshops und individuelle Beratungsmöglichkeiten bis hin zum akkreditierten, ministeriellen Baden-Württemberg-Zertifikat für Hochschuldidaktik. Ein Qualifizierungsprogramm, das sowohl Professionalisierungs- als auch Individualisierungsmöglichkeiten bietet und auch bundesweit Modell-Charakter hat“, erläutert Schmidt-Gess. Erweitert wird das Spektrum durch das E-Learning-Qualifizierungsprogramm, das der Bereich Hochschuldidaktik und digitale Lehrentwicklung gemeinsam mit der Abteilung E-Learning seit vielen Jahren realisiert.

Aktuell wird zudem ein medien- und hochschuldidaktisches Programm für Habilitand*innen entwickelt. Daran anknüpfend sollen künftig Aspekte der Professionalisierung der Lehre auch in Habilitationsverfahren mehr Raum finden, „um die Lehre im akademischen Werdegang stärker zu verankern“, betont der Abteilungsleiter.

Schmidt-Gess fügt hinzu, dass der Bereich Hochschuldidaktik und digitale Lehrentwicklung aber ebenso Ansprechpartner für Institute und Fakultäten in Fragen des Lehrens und Lernens ist, beispielweise, wenn es darum geht, Studiengänge ganzheitlich weiterzuentwickeln. „Dabei geht es nicht nur um einzelne Lehrveranstaltungen, sondern darum, in die Struktur hineinzuwirken.“ Diese Prozesse seien eng mit dem Bereich Qualitätsmanagement und Akkreditierung verzahnt, wenn es auch darum gehe, Studiengänge neu einzurichten oder strukturell so zu verändern, um die Qualität in der Lehre zu verbessern.

Unabhängig durch akkreditiertes QM-System

Der Bereich Qualitätsmanagement und Akkreditierung, vorher Abteilung Qualitätsmanagement Studium und Lehre, unter der Leitung von Dr. Sören Pape arbeitet in erster Linie mit den Fakultäten und Lehreinheiten zusammen. „Wir haben Anfang 2020 ein Verfahren der Systemakkreditierung, im Rahmen dessen unser QM-System einem externen Peer-Review-Verfahren unterzogen wurde, mit großem Erfolg abgeschlossen und seither das Recht, das Siegel des Akkreditierungsrates selbstständig an unsere Studiengänge zu verleihen. Das bedeutet, wir sind nicht von externen Agenturen abhängig, die unsere Studiengänge begutachten, sondern wir haben Prozesse definiert, die es erlauben, neben formalen auch individuelle und strategische Ziele zu setzen und die Fakultäten bei deren Erreichung bestmöglich zu unterstützen“, erläutert Schmidt-Gess. Für die Weiterentwicklung und den Betrieb dieses Systems ist QM ebenso zuständig wie für die Re-Akkreditierung des Systems, die alle sechs bis acht Jahre notwendig ist.

Teil dieses Systems sind einerseits Verfahren und Prozesse der Qualitätsentwicklung mit der internen Akkreditierung der Studiengänge unter Beteiligung externer Expert*innen als Herzstück. Zudem bietet der Bereich den Zentralen Evaluationsservice (ZES) an, mit dessen Hilfe Lehrende aller Fakultäten ihre Module und Veranstaltungen evaluieren lassen, also studentisches Feedback zur Lehre teilautomatisiert einholen können.

Der Bereich führt zusätzlich alle zentralen Umfragen unter Studierenden und Absolvent*innen durch. Dadurch erhält die Universität Freiburg einerseits wichtiges Feedback zur Lehrqualität und den Studienbedingungen und anderseits Informationen dazu, welchen beruflichen Weg Absolvent*innen einschlagen und wie gut das Studium an der Universität Freiburg sie auf diesen Weg vorbereitet hat.

Die Befragungsdaten fließen wiederum in die eingangs beschriebenen Verfahren und Prozesse ein.

Thema der nächsten Befragung soll unter anderem die digitale Lehre sein. „Wir möchten wissen, was die Studierenden und Lehrenden von dem, was sie sich in der Pandemie schnell aneignen mussten, weiterhin nutzen möchten“, unterstreicht Schmidt-Gess.

Organigramm