Zwei neue Professoren an der Universität
Freiburg, 26.07.2017
Karlheinz Ruhstorfer ist seit dem 1. April 2017 Professor für Dogmatik an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg. Im Zentrum seiner Forschungen steht die Dynamik der europäischen Philosophie- und Theologiegeschichte. Dabei arbeitet Ruhstorfer den Impuls heraus, der von den christlichen Offenbarungsschriften ausging. Konkrete Schwerpunkte sind Augustinus und Thomas von Aquin, aber auch die theologische Philosophie des Deutschen Idealismus. Darüber hinaus untersucht Ruhstorfer die Wirkungsgeschichte christlicher Grundgedanken auch bei Karl Marx, Friedrich Nietzsche und Martin Heidegger sowie bei Michel Foucault, Jaques Derrida und Jean-Luc Marion. Ziel ist es, einen geweiteten Traditionsbegriff für eine erneuerte dogmatische Theoriebildung fruchtbar zu machen. Weitere Forschungsfelder Ruhstorfers sind das Verhältnis von Kultur und Christentum, Abendland und Islam sowie interkonfessionelle Theologie. Er will damit einen theologischen Beitrag dazu leisten, die geistige Situation Europas in der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts zu analysieren und eine demokratische, offene und prinzipienorientierte Gesellschaft angesichts rückwärtsgewandter Tendenzen zu stärken.
Ruhstorfer hat Germanistik, Philosophie und Katholische Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Universität Osnabrück studiert. 1997 wurde er in Freiburg im Fach Theologie promoviert. 2003 folgte dort die Habilitation. Von 2006 bis 2013 war er Professor für Systematische Theologie an der Universität Koblenz-Landau und vertrat dieses Fach von 2013 bis 2017 an der Technischen Universität Dresden. Seit 2015 ist Ruhstorfer Vorsitzender der Deutschen Sektion der Europäischen Gesellschaft für Katholische Theologie.
Amador Martin-Pizarro ist seit dem 1. April 2017 Professor für Mathematische Logik an der Fakultät für Mathematik und Physik der Universität Freiburg. Sein Forschungsbereich ist die Modelltheorie. Diese befasst sich mit Eigenschaften mathematischer Strukturen, die sich in einer formalen Sprache ausdrücken lassen. Formale Sprachen kommen in der Informatik zum Einsatz, beispielsweise um Maschinen zu steuern. Im Besonderen befasste sich Martin-Pizarro in den letzten Jahren mit der geometrischen Modelltheorie, deren Ziel es ist, algebraische Strukturen aus so genannten Inzidenzkonfigurationen zu definieren. Die Inzidenzgeometrie ist die einfachste Relation, welche zwischen geometrischen Objekten wie Punkten, Geraden und Ebenen auftreten kann. Mit seiner Forschung entwickelt Martin-Pizarro ein tieferes Verständnis der Modelltheorie an sich sowie mögliche Anwendungen dieser in anderen Gebieten der reinen Mathematik, wie zum Beispiel Algebraischer Geometrie oder Zahlentheorie.
Martin-Pizarro hat an der Universidad Autónoma in Madrid/Spanien Mathematik studiert. Im Jahr 2003 wurde er an der University of Illinois in Urbana-Champaign/USA promoviert. Nach Forschungsaufenthalten an der Humboldt-Universität zu Berlin, an der Universität Cambridge/Großbritannien und der Universität Lyon/Frankreich wurde er 2007 als Forscher an das Centre national de la recherche scientifique in Paris/Frankreich berufen.
Kontakt:
Karlheinz Ruhstorfer
Institut für Systematische Theologie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-2053
E-Mail: karlheinz.ruhstorfer@theol.uni-freiburg.de
Amador Martin-Pizarro
Mathematisches Institut
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-5603
E-Mail: pizarro@math.uni-freiburg.de