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Wie ungleichaltrige und gemischte Wälder funktionieren

Adrian Dănescu erhält für seine Dissertation den Thurn und Taxis Förderpreis für die Forstwissenschaft 2019

Freiburg, 19.12.2019

Wie ungleichaltrige und gemischte Wälder funktionieren

Adrian Dănescu (Mitte) wurde mit dem Thurn und Taxis Förderpreis für die Forstwissenschaft 2019 ausgezeichnet. Foto: C. Josten, ZWFH

Dr. Adrian Dănescu von der Professur für Waldbau erhält den mit 6.000 Euro dotierten Thurn und Taxis Förderpreis für die Forstwissenschaft. In seiner prämierten Dissertation hat er sich mit der Funktion gemischter und strukturreicher Wälder beschäftigt, in denen kleine und große Bäume unterschiedlicher Arten auf engem Raum innig miteinander gemischt stehen. Diesen naturnahen Wäldern wird für die Anpassung an den Klimawandel eine wichtige Rolle zugeschrieben. Anhand der vorwiegend aus Fichten und Tannen bestehenden Bergmischwälder des Schwarzwalds hat Dănescu den Einfluss der Strukturvielfalt auf die Produktivität, die Verjüngungsdynamik und den Zuwachs von Bäumen bei Trockenstress untersucht. Für seine Untersuchungen konnte er auf umfangreiche Datensätze langfristiger Versuchsflächen der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg zurückgreifen.

Dănescu zeigt in seiner Arbeit, dass zusätzlich zu dem bereits vielfach festgestellten Einfluss der Artendiversität auch die Strukturdiversität einen positiven Einfluss auf die Produktivität gemischter Wälder ausübt. Seine Befunde zum Trockenstress zeigen allerdings, dass in den untersuchten Tannen-Fichten-Mischwäldern die strukturelle Vielfalt keinen förderlichen Einfluss auf die Stabilität des Wachstums gegenüber Trockenstress hat. Dieses Ergebnis mag zwar einige Hoffnungen enttäuschen – für die Entwicklung wirkungsvoller Anpassungsstrategien ist diese Erkenntnis jedoch von großer Bedeutung.

Weiterhin konnte Dănescu nachweisen, dass die Höhenentwicklung junger Bäume sowohl durch die Überschirmung als auch die strukturelle Vielfalt des Hauptbestandes beeinflusst wird. Junge Tannen zeigten sich dabei in den meisten Situationen gegenüber jungen Fichten im Höhenwachstum überlegen. Daher verläuft in diesen Wäldern bereits die gewünschte Verschiebung in der Artenzusammensetzung der Verjüngung: mit weniger Fichte, der großen Verliererin des Klimawandels, und mehr Tanne, die Trockenheit und Wärme besser erträgt.

 

Kontakt:
Prof. Dr. Jürgen Bauhus
Professur für Waldbau
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-3678
juergen.bauhus@waldbau.uni-freiburg.de

 

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