Verstärkung für die Medizinische Fakultät

Harald Binder hat zum 1. Mai 2017 die Professur für Medizinische Biometrie und Statistik an der Medizinischen Fakultät angetreten. Die Professur ist mit der Leitung des gleichnamigen Instituts am Universitätsklinikum Freiburg verbunden. Binders Forschungsschwerpunkt ist das maschinelle Lernen im Bereich biomedizinischer Daten: Er entwickelt unter anderem Algorithmen, die klinische Verlaufsdaten und molekulare Messungen miteinander verbinden. In Freiburg will Binder Ansätze der künstlichen Intelligenz etablieren, die in großen Datenmengen Muster finden, und damit zum Beispiel den optimalen Zeitpunkt für Therapieanpassungen bei Patientinnen und Patienten anzeigen.

Binder studierte Psychologie an der Universität Regensburg und Mathematical Behavioral Science an der University of California in Irvine/USA. Er wurde 2006 an der Ludwig-Maximilians-Universität in München im Fach Statistik promoviert. Von 2006 bis 2011 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, wo er sich 2011 habilitierte. Zuletzt war Binder Professor für Medizinische Biometrie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Matthias Eder hat seit dem 1. Mai 2017 die Professur für Radiopharmakaentwicklung an der Medizinischen Fakultät inne, die gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum eingerichtet wurde. Sie ist als Teil des Standorts Freiburg des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung in der Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Freiburg angesiedelt. Eder entwickelt neuartige radiopharmazeutische Arzneimittel zur Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen. In Freiburg wird er in Forschungsverbünden wie dem Comprehensive Cancer Center Freiburg (CCCF) und dem Sonderforschungsbereich „Kontrolle der Zellmotilität bei Morphogenese, Tumorinvasion und Metastasierung“ mitarbeiten. Dort wird er mithilfe von biotechnologischen Verfahren Radiopharmaka gegen spezifische Bestandteile von Tumorzellen entwickeln und es somit ermöglichen, tumorspezifische Veränderungen auf molekularer Ebene durch nuklearmedizinische Bildgebungsverfahren  sichtbar zu machen.

Eder studierte Biotechnologie an der Hochschule Mannheim und wurde 2009 an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg promoviert. Im Anschluss war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, wo er von 2013 bis 2015 die Arbeitsgruppe „Radiopharmazeutische Chemie“ leitete.