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Unterstützung für Wissenschaftlerinnen

Drei Forscherinnen der Universität Freiburg erhalten die Stipendien „STAY!“ und „Come and STAY!“

Freiburg, 28.07.2021

Unterstützung für Wissenschaftlerinnen

Von links: Marit van Tiel, Daniela Henke und Maryam Heydari. Fotos: Jürgen Gocke, Christian Henke, privat

Die Albert-Ludwigs-Universität und die Neue Universitätsstiftung Freiburg unterstützen auch 2021 drei Wissenschaftlerinnen: Dr.  Marit van Tiel und Daniela Henke erhalten das Brückenstipendium „STAY!“, Dr. Maryam Heydari erhält das „Come and STAY!“-Stipendium. „STAY!“ richtet sich an promovierte Forscherinnen, die ihre akademische Laufbahn fortsetzen möchten, aber noch keine Anschlussfinanzierung haben, „Come and STAY!“ an Wissenschaftlerinnen, die eine akademische Tätigkeit im Ausland angenommen haben und ihr nächstes Forschungsvorhaben an der Universität Freiburg umsetzen möchten.

Die Förderung von monatlich 1.800 Euro erfolgt für zwölf Monate und wird auf Antrag pro Kind um 300 Euro pro Monat aufgestockt. In dieser Zeit können die Wissenschaftlerinnen einen Antrag auf Leitung einer Forschungsgruppe stellen oder ein Forschungsexposé ausarbeiten, mit dem sie sich um Projektstellen bewerben und ihre wissenschaftliche Karriere voranbringen. Die Vergabe der Stipendien wird von der Stabsstelle Gender and Diversity der Universität Freiburg koordiniert.

Gletscher und Klimawandel

Gletscher spielen eine wichtige Rolle in der Hydrologie: Die Gletscherschmelze ist ein wichtiger Faktor für Fließgewässer, nicht nur in den Bergen, sondern auch weit stromabwärts. Das gilt besonders während trockener Perioden. Aufgrund der globalen Erderwärmung ziehen sich die Gletscher jedoch zurück. Das fehlende Eis der Gletscher hat schon jetzt einen starken Einfluss auf die Versorgung mit Wasser aus Bergregionen. In ihrer Forschung untersucht Dr. Marit van Tiel, Expertin für Gebirgshydrologie, die Langzeitauswirkungen von sich zurückziehenden Gletschern auf Fließgewässer weltweit. Van Tiel hat Hydrologie in Wageningen (Niederlande) studiert. Sie arbeitet als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Umwelthydrosysteme. In ihrer in Freiburg angefertigten Dissertation hat sie sich mit der kompensierenden Wirkung von Gletschern auf den Abfluss von Fließgewässern konzentriert, besonders während warmer und trockener Perioden. 

Mehr als eine Gesellschaftsdame

Heinrich Heine nannte sie „die geistreichste Frau des Universums“: Rahel Levin Varnhagen (1771-1833). Das umfangreiches Briefwerk der Salonière dokumentiert ihre immense Reichweite, die Denkerin wechselte Briefe mit etwa 300 Korrespondentinnen und Korrespondenten. Auf diese Weise nahm sie an den politischen, philosophischen und ästhetischen Debatten ihrer Zeit teil. Ihr Einfluss auf die romantische Theoriebildung ist in der Forschung dennoch unterbelichtet, da Frauen in der Literaturgeschichtsschreibung lange Zeit weniger als Protagonistinnen, sondern als Gesellschaftsdamen wahrgenommen wurden. Daniela Henke erforscht das Briefwerk Levin Varnhagens am Deutschen Seminar als interdiskursives Netzwerk, um die Bedeutung der Romantikerin für zeitgenössische Debatten herausarbeiten zu können. Daniela Henke hat in Freiburg Philosophie und Germanistik studiert. Von 2015 bis 2020 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am DFG-Graduiertenkolleg 1767 „Faktuales und fiktionales Erzählen“ und hat dort ihre Dissertation zum Thema „Zerborstene Texte und Wirklichkeiten in der Schwebe. Experimentelles Erzählen über den Nationalsozialismus“ verfasst.

Erdbeben und ihre Geschichte

Erdbeben sind Naturgefahren, denen Gesellschaften in tektonisch aktiven Regionen konstant ausgesetzt sind. Messinstrumente erfassen seismische Aktivitäten der jüngeren Vergangenheit und der Gegenwart. Doch wie steht es um Informationen über vergangene Erdbeben und deren Einfluss auf frühere Gesellschaften? Paläoerdbebenstudien ermöglichen einen Einblick in die Vergangenheit, in Kombination mit neuen Datierungsmethoden können sie Erdbeben der vergangenen 150.000 Jahren und darüber hinaus entschlüsseln und damit womöglich auch ein neues Licht auf heutige Erdbeben werfen.  Dr. Maryam Heydari konzentriert sich in ihrer Forschung auf die zeitliche Einordnung vergangener Erdbeben und deren Verlauf. Im Zentrum ihrer Arbeiten steht der Iran, ein Land in dem Erdbeben zu den bedrohlichsten Naturgefahren gegenwärtiger und vergangener Gesellschaften gehören. Maryam Heydari ist Geochronologin mit Abschlüssen in Physik und Geophysik. Ihre Promotion hat sie 2020 an der Université Bordeaux Montaigne (Frankreich) erworben. In der Arbeit beschäftigte sie sich mit der Anwendung bayesscher Statistik in Kombination mit Lumineszenzdatierung zur zeitlichen Einordnung der Präsenz vergangener Kulturen im Spätpleistozän (129.000 Jahre vor unserer Zeit) im Iran.

Brückenstipendium STAY!/Come and Stay!

 

Kontakt:
Mariana Vargas Ustares
Stabsstelle Gender and Diversity
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-9053
E-Mail: mariana.vargas-ustares@zv.uni-freiburg.de

Marit van Tiel
Fakultät für Umwelt und natürliche Ressourcen
Professur für Umwelthydrosysteme
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-3510
E-Mail: marit.van.tiel@hydrology.uni-freiburg.de

Daniela Henke
Deutsches Seminar
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-3478
E-Mail:

Maryam Heydari
Fakultät für Umwelt und natürliche Ressourcen
Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-6493
E-Mail: maryam.heydari@geologie.uni-freiburg.de

Pascal Lienhard
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-96769
E-Mail: