Neue Professoren an der Universität

Andreas Christen ist Professor für Umweltmeteorologie an der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Universität Freiburg. Er erforscht, wie beispielsweise Städte und Wälder auf den Klimawandel reagieren und wie sich Veränderungen dieser Landoberflächen wiederum auf das Klimasystem auswirken. Seine Forschung kombiniert Informationen zur Luftströmung mit Daten zur chemischen Zusammensetzung der Atmosphäre, um Aussagen zu Emissionen und der Aufnahme von Spurengasen, Wasser oder Energie zu erhalten. Daneben entwickelt Christen Messmethoden, um auf Türmen, Ballonen oder Fahrzeugen den Ausstoß von Treibhausgasen von Städten und Regionen zu bestimmen und damit städtische Emissionsregister zu überprüfen. Seine Erkenntnisse erlauben es, Wettervorhersagen und Klimamodelle zu verbessern, und dienen mit ihren Aussagen der Stadtplanung, dem Umwelt- und Naturschutz sowie der Forst- und Landwirtschaft. An der Universität Freiburg leitet Christen unter anderem die meteorologische Stadtstation auf dem Chemiehochhaus sowie die Forstmeteorologische Station der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen in Hartheim.

Christen hat an der Universität Basel/Schweiz Geographie studiert und wurde dort im Jahr 2005 im Fach Meteorologie promoviert. 2005 und 2006 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ökologie der Technischen Universität Berlin. Von 2006 bis 2013 war er Assistenzprofessor, von 2013 bis 2017 Associate Professor in Geographie und in Atmosphärenwissenschaften an der University of British Columbia in Vancouver/Kanada, wo er auch das Laboratory for Atmospheric Research on Greenhouse Gas Exchange leitete. In den Jahren 2012 und 2013 war er ein Jahr lang Gastprofessor an der Schweizer École Polytechnique Fédérale de Lausanne. Christen ist Mitglied der Editorial Boards der Fachzeitschriften „Boundary-Layer Meteorology“ und „Theoretical and Applied Climatology“.

Hartmut Fünfgeld ist Professor für Geographie des Globalen Wandels an der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Universität Freiburg. Er erforscht die Auswirkungen des Klimawandels und anderer globaler Veränderungsprozesse auf das Verhältnis von Gesellschaft und Umwelt. Fünfgeld untersucht, mit welchen institutionellen und planerischen Möglichkeiten sich Gesellschaften an diese Folgen anpassen können. Dabei stehen Arbeiten zu urbaner Resilienz, Klimaanpassungsplanung und Fragen der Umwelt- und Klimagerechtigkeit für Fünfgeld im Vordergrund.

Fünfgeld studierte Humangeographie und Development Studies an den Universitäten Heidelberg und Melbourne/Australien. 2006 wurde er im Bereich Geographische Entwicklungsforschung an der Universität Heidelberg promoviert. Von 2007 bis 2010 leitete Fünfgeld verschiedene Nachhaltigkeits- und Klimaanpassungsprojekte beim internationalen Städtenetzwerk „ICLEI – Local Governments for Sustainability“ in Freiburg und Melbourne. Danach wechselte er an das Royal Melbourne Institute of Technology (RMIT) in Australien, wo er das Centre for Urban Resarch leitete. Außerdem war er von 2016 bis 2017 Associate Professor an der School of Global, Urban and Social Studies der RMIT University.

Claudine Kraft ist Professorin für Biochemie und Molekularbiologie mit dem Schwerpunkt Zelluläre Systeme an der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg. Krafts Forschung beschäftigt sich mit der zellulären Müllentsorgung, der so genannten Autophagie. Hierbei untersucht sie die Fähigkeit von Körperzellen, eigene Bestandteile abzubauen und zu verwerten. Wenn dieser Prozess in den Zellen nicht richtig funktioniert, kann dies eine Ursache für neurodegenerative Erkrankungen sowie Krebs sein. Ziel ihrer Forschung ist es, ein detailliertes Verständnis der molekularen Mechanismen der Autophagie zu bekommen. Dies soll es später ermöglichen, maßgeschneiderte Medikamente zu entwickeln, die diesen Prozess gezielt regulieren.

Kraft studierte Biochemie an der Universität Basel/Schweiz und der University of Manchester in England. 2005 wurde sie auf dem Gebiet der Molekularbiologie am Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie in Wien/Österreich promoviert. Danach forschte sie zur Autophagie in Hefezellen an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich/Schweiz. An der Universität Wien leitete sie seit 2011 eine Forschungsgruppe im Bereich der Molekularen Zellbiologie. Krafts Forschung wurde im November 2017 vom Europäischen Forschungsrat (ERC) mit dem ERC Consolidator Grant gefördert.