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Freiraum für Forschung

Drei Wissenschaftlerinnen der Universität Freiburg erhalten die Brückenstipendien „STAY!“ und „Come and STAY!“

Freiburg, 04.05.2018

Freiraum für Forschung

Von links: Laura Gámez-Díaz, Miriam Rennung, Katerina Schlöglova. Fotos: privat

Die Albert-Ludwigs-Universität und die Neue Universitätsstiftung Freiburg unterstützen 2018 drei Wissenschaftlerinnen: Dr. Laura Gámez-Díaz und Dr. Miriam Rennung erhalten das Brückenstipendium „STAY!", Dr. Katerina Schlöglova das „Come and STAY!“-Stipendium. Die Förderungen richten sich an promovierte Wissenschaftlerinnen, die ihre akademische Laufbahn fortsetzen möchten, aber noch keine Anschlussfinanzierung haben, sowie an Wissenschaftlerinnen, die eine akademische Tätigkeit im Ausland aufgenommen haben und ihr nächstes Forschungsvorhaben an der Universität Freiburg umsetzen möchten.

Die Förderung von monatlich 1.800 Euro erfolgt zunächst für sechs Monate und kann auf ein Jahr verlängert werden. In dieser Zeit bieten die Stipendien den Wissenschaftlerinnen Freiraum, um ein Forschungsexposé auszuarbeiten, mit dem sie sich um Projektstellen bewerben und ihre wissenschaftliche Karriere voranbringen können.

Dr. Laura Gámez-Díaz beschäftigt sich mit der so genannten LRBA-Defizienz, einer genetisch bedingten Störung des Immunsystems. Die Erkrankung wurde 2012 in dem Labor am Universitätsklinikum Freiburg entdeckt, in dem Gámez-Díaz derzeit tätig ist. Bisher ist eine Heilung der Erkrankung, die insbesondere Kinder betrifft, nur eingeschränkt möglich. Ziel der Forschung von Gámez-Díaz ist es, bessere Diagnosemöglichkeiten und therapeutische Angebote zu entwickeln, die die Lebenserwartung der Betroffenen verlängern und ihre Lebensqualität verbessern. Patientinnen und Patienten mit der Erkrankung  entwickeln zu wenige Antikörper oder so genannte Autoantikörper, die die eigenen roten Blutzellen, Blutplättchen und Gelenke angreifen. Zudem leiden Patienten mit dem Defekt oftmals unter wiederkehrenden Darm- und Lungeninfektionen sowie Vergrößerungen der Milz und Leber. Gámez-Díaz hat Mikrobiologie an der Industrial University of Santander in Bucaramanga/Kolumbien und Biologie an der University of Antioquia in Medellín/Kolumbien mit dem Schwerpunkt Immunologie studiert. 2017 wurde sie am Centrum für Chronische Immundefizienz (CCI) am Universitätsklinikum Freiburg mit ihrer Dissertation „“LRBA deficiency: Clinical phenotype, biological pathomechanism and murine model” promoviert.

Individuelle Arbeitslosenberatung gilt als effektivster Interventionsansatz, um Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Ein wichtiger Einflussfaktor hierbei ist die Beziehung zwischen Beratenden und Kundinnen und Kunden. Dr. Miriam Rennung konzentriert sich in ihrem Forschungsvorhaben auf die spezifischen Verhaltensweisen des Beratenden, die zu einer Wiederbeschäftigung führen. Insbesondere untersucht und evaluiert sie in dem Projekt Trainingsinterventionen, die darauf abzielen, wirksames Beratungsverhalten zu fördern. Diese sollen eine bessere Arbeitsbeziehung erwirken und Veränderungen im Kunden anstoßen. Rennung wählt dabei einen neuen methodischen Ansatz, indem sie Videoanalysen nutzt, um kritische Sitzungsereignisse objektiv zu erfassen. Rennung hat Psychologie an der Universität Osnabrück sowie der University of Western Sydney/Australien studiert und verbrachte ein Forschungssemester an der University of Nevada in Reno/USA. Ihre Promotion zum Thema „Organisationale Rituale“ hat sie im März 2017 an der Abteilung für Wirtschaftspsychologie an der Universität Freiburg abgeschlossen.

Als Lagerstätten bezeichnet die Geologie die Anhäufungen von Metallen wie Gold, Kupfer, Eisen und Lithium, die durch das Zusammenspiel physikalischer und chemischer Prozesse in der Erdkruste entstanden sind. Dr. Katerina Schlöglova entwickelt neuartige Techniken zur Analyse der mineralischen Rohstoffe, die zeigen sollen, wie diese Metalle von ihrem Ursprung zu der Lagerstätte gelangen – hierfür wird sie am Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften der Universität Freiburg neue Ansätze entwickeln. Ziel der Forschung Schlöglovas ist es, mehr Wissen über die Ansammlung von Erz zu gewinnen und daraus Strategien abzuleiten, wie sich künftig Quellen für Mineralien erschließen lassen, die für eine nachhaltige Entwicklung notwendig sind. Schlöglova hat Geologie an der Karls-Universität in Prag/Tschechien studiert. Für ihre Masterarbeit zur thermodynamischen Modellierung von Prozessen in der tiefen Erdkruste hat sie eine Sonderförderung der Karls-Universität erhalten. Im Anschluss arbeitete sie unter anderem als Geologin für ein im Goldbergbau tätiges Unternehmen in Schweden und Finnland. 2017 wurde sie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich mit einer Arbeit zu den chemischen Eigenschaften von hydrothermalen Lösungen der weltweit größten Kupfer-Lagerstätte im Bingham Canyon in den USA promoviert.

 

Kontakt:
Dr. Laura Gámez-Díaz
Centrum für Chronische Immundefizienz – CCI
Universitätsklinikum Freiburg
Tel.: 0761/270-77742
E-Mail: laura.gamez@uniklinik-freiburg.de

Dr. Miriam Rennung
Institut für Psychologie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
E-Mail:

 

Dr. Katerina Schlöglova
Professur für Mineralogie und Petrologie
Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-6416
E-Mail: katerina.schloeglova@minpet.uni-freiburg.de