Freiburger Ethnologe ausgezeichnet
Freiburg, 30.10.2017
Der Ethnologe Dr. Harry Schüler erhält für seine Dissertation „,Oneida Roulette‘ – zu einem außergewöhnlichen Beziehungsgeflecht zwischen indianischer Bevölkerung und Einwanderern im Staate New York“ den Stephen-Crane-Forschungspreis für nordamerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften. Schülers Arbeit befasst sich mit dem Zusammenhang von Landrückforderungen, indianischen Spielkasinos und kultureller Identität der nordamerikanischen Oneida. Das Englische Seminar der Universität Freiburg und die Gemeinde Badenweiler stiften den Preis und vergeben ihn alle zwei Jahre an herausragende Abschlussarbeiten.
Von 1974 bis 2014 hat die indianische Nation Oneida, die der Irokesen-Konföderation angehört, eine Rückgewinnung ihres Territoriums im Staat New York angestrebt. Schüler zeigt, dass die Geschichte ihres ehemaligen Lebensraumes von widersprüchlichen Gesetzen, gebrochenen Verträgen sowie einer „Teile-und-herrsche-Politik“ geprägt ist, also der Aufspaltung indianischer Gruppen durch den Staat New York.
Der Indian Gaming Regulatory Act von 1988 stellte den Irokesen staatlich genehmigte indianische Spielkasinos im Staat New York in Aussicht. Wie Schüler in seiner Dissertation belegt, haben sich die außergerichtlichen Schlichtungsverhandlungen über die Landrückforderungen zwischen dem Staat New York und den Oneida durch das Angebot von Spielkasinos verzögert – die Verhandlungen entwickelten sich selbst zu einem Glücksspiel für alle involvierten irokesischen Nationen und nichtindianischen Parteien.
Kontakt:
Dr. Harry Schüler
Tel.: 07661/9090822
E-Mail: schuelerharry@hotmail.com