Artikelaktionen

Sie sind hier: Startseite Newsroom Personalia Eine Stadt, viele Stimmen

Eine Stadt, viele Stimmen

Der Romanist Robert Fajen erhält einen Preis der Universität Freiburg für seine Forschung zu Venedig im 18. Jahrhundert

Freiburg, 29.10.2015

Eine Stadt, viele Stimmen

Foto: Robert Fajen (Quelle: privat)

„Die Verwandlung der Stadt. Venedig und die Literatur im 18. Jahrhundert“: Für seine literatur- und kulturwissenschaftliche Arbeit erhält Prof. Dr. Robert Fajen von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg den mit 5.000 Euro dotierten Hugo Friedrich und Erich Köhler-Preis. Dabei handelt es sich um den einzigen hochschuleigenen Preis der Albert-Ludwigs-Universität. Er ist nach zwei bedeutenden Freiburger Literaturwissenschaftlern benannt und wird an externe Forscherinnen und Forscher für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Romanistik vergeben.

Im 18. Jahrhundert erlebte Venedig eine kulturelle Blütezeit und war Schauplatz vieler wirtschaftlicher und sozialer Veränderungen, die die damaligen Zeitgenossen in Gedichten, Theaterstücken und Romanen festhielten, auf den Prüfstand stellten oder parodierten. Die italienische Stadt vollzog eine Verwandlung von einer zunehmend an den Rand gedrängten See- und Handelsmetropole zum kulturellen Zentrum. Fajen hat in seiner Arbeit erstmals die gesamte Literaturproduktion Venedigs im 18. Jahrhundert im Hinblick auf die Frage untersucht, welchen Beitrag die Stadt in der Entstehung des Mythos als „Vergnügungsmeile Europas“ leistete. Er analysierte bekannte Werke der Weltliteratur – etwa die Komödien Carlo Goldonis und die Märchenstücke Carlo Gozzis – sowie kaum erforschte Texte, die zum Teil nur in Manuskriptform überliefert sind und in den venezianischen Bibliotheken und Archiven aufbewahrt werden.

In der Analyse der Werke zeigt Fajen Venedig als eine Stadt mit Modellcharakter – ein Ort, an dem verschiedene Nationen und Berufe aufeinandertreffen und unterschiedliche Perspektiven, Meinungen und Stimmen nebeneinander bestehen.

Kontakt:
Prof. Dr. Andreas Gelz
Romanisches Seminar
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-3194
E-Mail: andreas.gelz@romanistik.uni-freiburg.de


Druckversion der Pressemitteilung (pdf).