Den Regenwald nachhaltig bewirtschaften
Freiburg, 13.12.2017
Dr. Angela de Avila von der Professur für Waldbau erhält den mit 6.000 Euro dotierten Thurn und Taxis Förderpreis für die Forstwissenschaft 2017. In ihrer Dissertation hat sie ein 30 Jahre dauerndes Experiment zu tropischen Regenwäldern im brasilianischen Amazonas dahingehend analysiert, ob sich diese aus ökologischer Perspektive nachhaltig bewirtschaften lassen. Hierfür hat de Avila untersucht, wie widerstandsfähig die Vielfalt und Zusammensetzung der Baumarten sowie der Kohlenstoffvorrat der Wälder gegenüber menschlichen Eingriffen sind.
De Avila zeigt in ihrer Arbeit, dass sich die Regenwälder innerhalb von 30 Jahren wieder erholen können, wenn nicht mehr als 20 Prozent der ursprünglichen pflanzlichen Biomasse genutzt wird. Dies gilt auch für kommerziell genutzte Baumarten. Werden zu viele von ihnen gefällt, verjüngen sich vor allem nicht verwendbare Baumarten. Die Resilienz der Wälder hängt dabei hauptsächlich von der Intensität der Holzernte und Durchforstungen ab. Eigenschaften wie der Baumartenreichtum beeinflussen die Erholung des Waldes dagegen nur sehr wenig.
Die Wälder sind damit deutlich robuster gegenüber Störungen, als dies vielfach angenommen wird. Zudem verdeutlicht de Avilas Untersuchung, dass die Art und Intensität der Ernte und waldbaulicher Eingriffe sorgfältig gesteuert werden muss, damit sich das Ökosystem rasch erholen kann.
Beitrag zur Forschung an der Professur für Waldbau im Magazin uniˈwissen
Kontakt:
Angela Luciana de Avila
Professur für Waldbau
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-3678
E-Mail: angela.de.avila@waldbau.uni-freiburg.de