Auszeichnung für Freiburger Biologin

Die Freiburger Biologin Dr. Linnea Hesse hat für ihre Dissertation den Camillo-Schneider-Preis erhalten, den die Deutsche Dendrologische Gesellschaft als Nachwuchspreis für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten zur Gehölzkunde vergibt. Hesse hat in ihrer Arbeit die Verzweigung des Drachenbaums (Dracaena marginata) erforscht und anhand ihrer Ergebnisse Ideen entwickelt, wie sich technische Faserverbundverzweigungen inspiriert von natürlichen Strukturen optimieren lassen. Auf der Grundlage ihrer Ergebnisse könnten künftig widerstandsfähige architektonische Stützpfeiler sowie Automobil- und Flugzeugbauteile entstehen. Die Auszeichnung ist mit 2.500 Euro dotiert.

Die Arbeit Hesses mit dem Titel „Qualitative and quantitative analysis of plant branchings and their biomimetic potential using the example of Dracaena marginata“ wurde von Dr. Tom Masselter und Prof Dr. Thomas Speck von der Plant Biomechanics Group Freiburg betreut. Hesse hat darin gemeinsam mit Dr. Jochen Leupold vom Universitätsklinikum Freiburg und Prof. Dr. Jan Gerrit Korvink vom Karlsruher Institut für Technologie neue methodische Ansätze auf Basis der Magnetresonanztomografie entwickelt, mit denen sich unter anderem der dreidimensionale Aufbau und das biomechanische Verhalten pflanzlicher Strukturen im Verlauf der Astentwicklung untersuchen lassen. Mithilfe des neuen Verfahrens zeigten die Forschenden, dass der Drachenbaum an der Ast-Stamm-Anbindung über eine Gewebestruktur verfügt, die an mechanische Belastungen angepasst ist. Die Erkenntnisse könnten künftig technische Faserverbundverzweigungen mit lastoptimierter Faserorientierung ermöglichen.

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